Google Glass: „Explorer Edition“, technische Daten und die App
Der kalifornische Internet-Google ist eigentlich hauptsächlich durch seine gleichnamige Suchmaschine, Gmail und Android bekannt, mit Google Glass haben die Kalifornier aber noch etwas spannenderes in der Hand. Denn Google Glass ist eine mit Technik vollgestopfte Brille, die unseren Alltag erleichtern soll. Nach Monaten der Ungewissheit, gibt Google nun die technischen Daten der Brille preis.
Als das Gerücht einer Datenbrille aus dem Hause Google die Runde machte, waren die Google X Labs bereits wieder ein alter Hut. In diesem geheimen Labor, welches in der San Francisco Bay Area in Nordkalifornien vermutet wird, forscht und entwickelt Google an neuen Technologien. Unter der Aufsicht von Google-Gründer und Chief Technology Officer (CTO) Sergey Brin entstehen dort zukunftsweisende Projekte, unter anderem besagte Brille, Google Glass. Nachdem die offizielle Website und das Auslose-Verfahren (für US-Bürger) für die ersten Brillen zu Preisen von 1.500 US Dollar abgeschlossen ist, hat Google nun endlich die ersten technischen Spezifikationen der Brille veröffentlicht. Außerdem wird die „Explorer Edition“ an die ersten Kunden verschickt. Diese Brille dient lediglich zum Erkunden von Fehlern durch Entwickler und dergleichen, um die endgültige Verkaufsversion optimieren zu können.
Das steckt in der Brille drin
So besitzt das kleine Display eine Auflösung von augenscheinlich geringen 640 x 320 Pixel, jedoch kommt das Display einem so vor, als ob man auf einen 25″ großen Monitor in gut 2,4 Metern Entfernung schauen würde. Die verbaute Kamera nimmt Fotos mit maximal 5 Megapixel auf und Videos in 720p-Auflösung, das aufgenommene Material kann im 16 GB großen internen Speicher abgelegt werden, von dem immerhin gut 12 GB zur freien Verfügung stehen. Angesichts der Größe der eigentlichen Datenbrille ziemlich gute Eckdaten, zumal Google Glass auch noch in der ersten Generation ist. Die Demonstration letztes Jahr zur Google I/O 2012 jedenfalls war richtig klasse gemacht.
Zur Datenübertragung stehen dem Nutzer entweder WLAN b/g und Bluetooth 4.0 zur Verfügung oder man begnügt sich mit der klassischen und kabelgebundenen Übertragung via MicroUSB. Darüber wird der Akku von Google Glass nebenbei erwähnt auch wieder aufgeladen, der laut Google einen ganzen Tag bei typischer Nutzung halten soll. Nimmt man allerdings Fotos und Videos auf, soll sich die Laufzeit spürbar verringern. Interessant dagegen ist die Tonübertragung, denn diese erfolgt nicht über irgendwelche Kopfhörer. Stattdessen kommt ein sogenannter „Knochenschallkopfhörer“ zum Einsatz, bei dem die Tonwiedergabe direkt über den Schädelknochen stattfindet.
Spielwiese für Entwickler
Darüber hinaus hat Google passend dazu auch die zugehörige Android-App veröffentlicht, die mindestens Android 4.0.3 Ice Cream Sandwich wegen der Google Mirror API voraussetzt. Außerdem können mit der MyGalss genannten App GPS und SMS-nachrichten auf der Google Glass genutzt werden. Die entsprechende Schnittstelle Google Mirror API für Entwickler hat Google ebenfalls freigegeben, damit sich die ersten Entwickler mit der Brille austoben können. Im selben Zug will Google damit sorgen, dass zum kommerziellen Marktstart für Jedermann genügend Glassware, so bezeichnet Google die Apps für die Google Glass, zur Verfügung stehen. Einen Schnelleinstieg bietet Google auf der entsprechenden Unterseite von Google Glass. Als Programmiersprachen mit entsprechenden Quick-Start-Projekten stehen derzeit Java und Python zur Verfügung.
Aber nicht nur bei der Technik selbst hat Google mitgedacht, denn der Tragekomfort von Google Glass ist ebenfalls nicht gerade unwichtig. Daher verfügt die Brille über einstellbare Nasenpads und ein ebenfalls einstellbares Gestell. Zudem legt Google zwei zusätzliche Nasenpads der Brille bei, wem die standardmäßigen Nasenpads zu klein bzw. zu groß sind. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass Google Glass auch für richtige Brillenträger nutzbar ist. Wann die Consumer-Version von Google Glass auf den Markt kommen wird und vor allem zu welchen Preisen, ist nach wie vor nicht bekannt. Aber spannend ist das Projekt allemal, welches sich langsam aber sicher als erste ihrer Art auf die Zielgerade begibt. Die Vuzix M100 jedenfalls ist kaum eine echte Alternative, wie es schient.