Google liefert nur Shit behauptet Microsofts Chef-Entwickler
Mit Windows 10 ist der Software-Konzern Microsoft anscheinend wieder auf Erfolgskurs, aber dennoch wird auch weiterhin gegen Konkurrenten wie Google geätzt. Ganz besonders angetan hat es die Update-Situation von Android, welche Microsofts Chef-Entwickler Terry Myerson ins Fadenkreuz nimmt. Immerhin muss man die eigene Update-Strategie bestens verkaufen.
Derzeit findet in der US-amerikanischen Stadt Chicago die Ignite Konferenz für IT-Profis statt, auf welcher Microsoft eine Neuheit für Windows 10 vorgestellt hat. Auf besagter Konferenz hat Myerson das neue Windows Update for Business vorgestellt und mehr oder weniger lediglich in einer Randbemerkung Google angreifen wollen. Allerdings ist es genau dieser kleine Satz, welcher am meisten von der Veranstaltung im Gedächtnis bleibt, ob der Microsoft-Manager das nun will oder nicht.
Google im Kreuzfeuer von Microsoft
Zwar hat er es nicht direkt gesagt, sondern durch eine künstliche Pause der Fantasie der Zuhörer überlassen, aber für Myerson ist die Handhabung von Google was Updates betrifft einfach nur Mist. So würde der Konzern aus Mountain View seine Kunden regelrecht im Regen stehen, wenn ein neues Update für Android Smartphones und Android Tablets ansteht. Sinngemäß sagte er:
Google liefert einen großen Haufen…. Code aus, ohne eine Verpflichtung zur Aktualisierung der Endgeräte.
Die bewusst eingebaute Pause sorgte natürlich für einiges Gelächter unter den Anwesenden, welche sich das jeweilige Wort selbst denken konnten. Im Kern sprach Myerson den Fakt an, dass Google lediglich den aktualisierten Quellcode im Rahmen des Android Open Source Projektes (AOSP) zum Download bereitstelle und der ganze Rest dann Sache der jeweiligen OEM-Partner ist. Ob diese das manchmal vom Aspekt der Sicherheit wichtige Update tatsächlich ausliefern sei Google egal, so Myerson.
So ganz stimmt die Behauptung nicht, denn Google versorgt zum Beispiel die Nexus-Gerätes selbst mit dem jeweiligen Update, auch wenn zwischen der Schnelligkeit (Android 5.1 Lollipop für das Nexus 9) und dem Zeitraum (Lollipop für das Nexus 7 (2012) und Nexus 10) zum Teil große Lücken klaffen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die meisten Hersteller erst noch ihre eigenen Oberflächen und Apps auf die jeweils neue Android-Version anpassen, diese Implementationen testen und letztlich sowohl von Google als auch den Netzbetreibern absegnen lassen müssen, bevor der Rollout überhaupt erst anlaufen kann.
Unterschiedliche Update-Ansätze
Insofern ist die These von Myerson zum Android-Code von Google sehr gewagt und berücksichtigt nicht unbedingt die Umstände, wie Updates für ein Android Smartphone oder Android Tablet überhaupt entstehen. Außerdem spielen die Prozessor-Hersteller eine nicht ganz unbedeutende Rolle: Gibt es keine Treiber für eine Android-Version, dann gibt es auch kein Update (zum Beitrag).
Auf der anderen Seite ist die Kritik von Myerson auch nicht ganz von der Hand abzuweisen. Immerhin muss Windows wie Android auch eine Menge an unterschiedlicher Hardware unterstützen und dennoch gibt es für nahezu alle Windows-Rechner dieselben Updates und das zeitnah zu deren Veröffentlichung. Solange aber Hardware-Treiber eine Sache der Prozessor-Entwickler ist, solange kann Google nur schwerlich ein ähnliches Update-System für den Kern von Android entwickeln.
Die Kritik ist auch für mich als Androidnutzer berechtigt. Google ist selbst nicht in der Lage für seine 5-6 Geräte die Updates zeitnah und gleichzeitig auszuliefern. Auch das Revisions-Hickhack innerhalb einzelner Versionen verschlimmert die Situation zusätzlich. Der Trick von Google diese Versionen in der monatlichen Statistik einfach als Lollipop zusammenzufassen greift aber nicht.
Und die Ausrede mit den eigenen Launchern, Icons & co. zieht auch nicht. Jeder Launcher im Playstore bietet mehr Funktionen, läuft flüssiger und verbraucht einen Bruchteil an RAM und Speicher. Wieso können die Hersteller das nicht!?!?
PS: Als OEM-Partner kann ich mir eine Treibergarantie für 2 Jahre kaufen…
Wieviel genau vom Windows Quellcode war noch gleich Open Source?