Google verkauft Home-Sparte von Motorola
Ende 2011 verkündete Google die Sensation: Für 12,5 Milliarden US Dollar will man den angeschlagenen Smartphone-Hersteller Motorola Mobility übernehmen. Schnell wurde klar, dass Google es eigentlich nur auf die Patente von Motorola abgesehen hatte, welche mit über 17.000 immerhin nicht gerade wenig sind.
Und auch nach der Übernahme haben sich die Gerüchte gehalten, dass Google Motorola nur wegen der Patente gekauft habe und wegen nichts anderem. Es wurde sogar spekuliert, dass Google nach kurzer Zeit Motorola wieder verkaufen wolle. Das ist bis jetzt nicht geschehen, vielmehr strukturiert Google den ehemaligen Marktführer für Mobiltelefone gehörig um. Erst waren die letzten zwei eigenen Produktionsstätten in China und Brasilien dran und jetzt muss auch noch die Home-Sparte von Motorola Mobility dran glauben.
Immerhin hat Google recht wenig mit Set-Top-Boxen am Hut, der Konkurrent Arris kann hingegen wesentlich mehr damit anfangen. Also haben sich beide Konzernspitzen zusammengesetzt und den Deal perfekt gemacht. Für 2,35 Milliarden US Dollar wechselt also die Home-Sparte von Motorola Mobility zu Arris, die damit sicherlich ihre Marktposition auszubauen erhoffen.
Die Bezahlung erfolgt dabei in mehreren Schritten. 300 Millionen US Dollar erhält Google in Form von Anteilsscheinen an Arris, womit Google auf einen Schlag 16% an Arris. Die restlichen 2,05 Milliarden US Dollar wird der Netzwerk-Konzern in Bar zahlen, womit Google zum einen Motorola besser aufgestellt haben dürfte und zum anderen gut ein Viertel der damaligen Investitionen wieder reingeholt hat.
Man darf wirklich gespannt sein, was Google letzten Endes wirklich mit Motorola Mobility noch vor hat. Immerhin hat der US-Konzern mit den neusten Modellen Razr HD und Razr i zwei wirklich interessante Smartphones auf den Markt gebracht, die vor allem durch ihr recht unberührt belassenes Android zu überzeugen wissen. Eines ist aber definitiv klar: Google bevorzugt nicht Motorola gegenüber anderen Herstellern, wie Ende 2011 noch befürchtet wurde.