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GT Advanced erhebt schwere Vorwürfe: Apple arbeite mit Lockvogel-Taktik

Etliche Monate vor der offiziellen Vorstellung von iPhone 6 und iPhone 6 Plus machte das Gerücht die Runde, dass eines der beiden Geräte mit einer Front aus Saphirglas auf den Markt kommen könnte. Als Hersteller wurde dabei GT Advanced ins Spiel gebracht, was nach der Pleite aber nicht der Fall war. Stattdessen erhebt der Glasproduzent schwere Vorwürfe gegen Apple.

Konkret wird dem US-Konzern aus Cupertino vorgeworfen, dass man mit einem verlockenden Angebot erst Zulieferer-Unternehmen ködere, um im Nachhinein nach Abschluss der Verträge die Bedingungen kurzerhand verändere. Im konkreten Fall geht es um den Aufbau der Saphirglas-Produktion von GT Advanced, um das begehrte Material in sehr hohen Mengen für Apple und deren mobile Geräte produzieren zu können. Die Vorwürfe kommen vom Chief Operating Officer (COO) Daniel Squiller und scheinen bei Apple gar nicht mal so unüblich zu sein.

GT Adavnced trug das gesamte Risiko

Konkret geht es darum, dass Apple Anfang des Jahres GT Advanced wohl zugesagt hätte, 2.600 Brennöfen für die Produktion von Saphirglas zu kaufen, damit künftige Produkte von Apple – Stichwort iPhone 6 Plus – von dem sehr widerstandsfähigen Werkstoff geschützt werden. Allerdings soll Apple im Laufe der folgenden Monate das unternehmerische Risiko immer mehr zu GT Advanced verschoben haben, sodass man am Ende lediglich einen Kredit zur Finanzierung der Brennöfen stellte und sich zu keiner Mindestabnahmemenge von Saphirglas verpflichtete.

Als man die Risiken nicht mehr tragen wollte weil man die drohende Pleite bereits kommen sah, antwortete Apple sinngemäß, dass man sich nicht in die Hosen machen und die Vereinbarung annehmen sollte. Immerhin würde man mit den anderen Zulieferer-Betrieben ebenso verfahren und dort sei das Alles schließlich auch kein Problem. Mangels alternativer Partner willigte der Glas-Produzent schließlich ein. Was aus Sicht der Verantwortlichen bei GT Advanced jedoch mit besonders schwerwiegend ist: Apple wusste von der drohenden Insolvenz, habe aber nichts dagegen unternehmen wollen, um GT Advanced irgendwie zu retten.

Apple weißt die Vorwürfe logischerweise als Diffamierung zurück, sodass sich vermutlich ein langwieriger Rechtsstreit daraus entwickeln könnte. Es könnten daher durchaus noch etliche Details aus dem Geschäftsgebaren Apples an die Öffentlichkeit dringen, welche der Konzern lieber für sich behalten würde. Dabei hatten sich beide Unternehmen doch erst kürzlich gütlich einigen können (zum Beitrag).

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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