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HarmonyOS 6 kommt anstelle von DeepSeek mit eigenem KI-Modell!

Aktuell tobt ein starker Wettbewerb auf dem Sektor der KI-gestützten Chat-Bots. Während ChatGPT und Google Gemini als einer der Vorreiter in Sachen künstlicher Intelligenz bekannt wurden, macht das Startup Perplexity AI von sich reden, dass großes Interesse bei Apple und Samsung herrscht. Hätte man eigentlich gedacht, dass Huawei bei seiner nächsten Generation HarmonyOS 6 auf das in China sehr erfolgreiche DeepSeek setzt, so gab das Unternehmen nun auf der hauseigenen Developer Conference bekannt, dass man an einer eigenen KI-Engine mit dem Namen HMAF arbeitet.

HarmonyOS 6 kommt mit einer KI von HMAF

Huawei hat am 20. Juni im Rahmen seiner jährlichen Entwicklerkonferenz offiziell die Betaversion von HarmonyOS 6 angekündigt. Es handelt sich dabei um die zweite Hauptversion des hauseigenen Betriebssystems, das vollständig auf eine Android-Kompatibilität verzichtet und somit einen eigenständigen Weg im mobilen Betriebssystemmarkt einschlägt.

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Im Mittelpunkt der neuen Version stehen drei wesentliche Schwerpunkte. Erstens rückt die Integration künstlicher Intelligenz stärker in den Fokus. Zweitens legt Huawei großen Wert auf neue Werkzeuge für Entwickler*innen. Drittens wird das HarmonyOS-Ökosystem weiter ausgebaut, um eine möglichst vielseitige Plattform zu schaffen. Eine zentrale Rolle spielt dabei das sogenannte Harmony Agent Framework (HMAF), das als technisches Herzstück der neuen Version vorgestellt wurde.

HMAF ist das neue KI-unterstützte Framework

Mit HMAF führt Huawei ein neues Framework für intelligente KI-Agenten ein. Dieses System geht nach Angaben des Unternehmens über bisherige Modelle hinaus, die lediglich auf einfache Automatisierung oder Sprachsteuerung setzen. Stattdessen kombiniert es tiefes Verständnis, vorausschauende Planung und präzise Ausführung auf Systemebene. Die zugrunde liegende Technologie wurde Berichten zufolge mit einem beeindruckenden Datenvolumen von rund 20 Billionen Token trainiert.

Darüber hinaus ermöglicht HMAF die Integration intelligenter Assistenten von Drittanbietern direkt in das HarmonyOS 6. Das bedeutet, dass Nutzer*innen Aufgaben künftig automatisiert ausführen lassen können – ohne dafür durch einzelne Apps navigieren zu müssen. So können zum Beispiel Anfragen per natürlicher Sprache an verschiedene Dienste gestellt werden. Huawei zeigte dies in einer Live-Demonstration: Ein Nutzer richtete sich an den Sprachassistenten „Xiaoya“ mit der Bitte, Podcasts zur westlichen Kunstgeschichte zu finden und eine kuratierte Auswahl zusammenzustellen. Der KI-Agent verstand die Anfrage nicht nur korrekt, sondern verfeinerte sie im Verlauf des Gesprächs durch Rückfragen und weitere Interaktion.

Huawei orientiert sich dabei an ähnlichen Entwicklungen in der Branche. So arbeitet beispielsweise auch Honor an einem KI-Agenten, der auf sogenannten Nutzerabsichten basiert. Huawei geht jedoch einen Schritt weiter und entwickelt nach eigenen Angaben mehr als 50 spezialisierte Agenten, die sowohl berufliche als auch private Nutzungsszenarien abdecken sollen.

Huawei liegt mit HarmonyOS und seinem App-Angebot weit hinter den eigenen Zielen

Trotz technologischer Fortschritte steht Huawei weiterhin vor Herausforderungen, insbesondere beim Aufbau eines konkurrenzfähigen App-Ökosystems. Geschäftsführer Richard Yu präsentierte auf der Konferenz aktuelle Zahlen, wonach inzwischen mehr als 30.000 Anwendungen und Metadienste für HarmonyOS 6 zur Verfügung stehen. Über die Open-Source-Variante OpenHarmony wurden zudem bereits über 1.200 Softwareprodukte entwickelt.

Diese Zahlen sind zwar ein Fortschritt, liegen jedoch deutlich unter dem selbst gesetzten Ziel von 100.000 HarmonyOS-kompatiblen Apps bis zum Jahr 2025. Verglichen mit etablierten Anbietern fällt der Rückstand noch stärker ins Gewicht. Apple etwa zählt weltweit über 34 Millionen registrierte Entwickler*innen. Der App Store des US-Unternehmens verzeichnete im Jahr 2024 Transaktionen und Verkäufe im Gesamtwert von rund 1,3 Billionen US-Dollar.

Um die Entwicklung auf HarmonyOS zu beschleunigen und für Programmierer attraktiver zu machen, hat Huawei ein neues Werkzeug vorgestellt. Es trägt den Namen DevEco CodeGenie und ist ein KI-gestütztes Codierungs- und Entwicklungstool. Es unterstützt unter anderem bei der automatischen Codegenerierung, beim Debugging sowie bei technischen Rückfragen. Die zugrunde liegende Technologie basiert auf einer speziellen Wissensdatenbank, die auf HarmonyOS zugeschnitten ist. Huawei zufolge kann das Tool bis zu 70 Prozent aller Syntaxfehler automatisch erkennen und korrigieren. In etwa 40 Prozent der Fälle ist es zudem in der Lage, den Code funktional weiterzuführen.

Trotz US-Embargo hält das Unternehmen seit Jahren an seinen Zielen fest

Mit HarmonyOS 6 positioniert sich Huawei erneut als ernstzunehmender Anbieter trotz dem seit 2019 anhaltendem US-Embargo. Das verhindert unter anderem sämtliche Zugänge zu Googles System Anwendungen. Im Bereich nativer Betriebssysteme hat Huawei auf dem Weg zur Unabhängigkeit von globalen Technologieriesen Google noch einige Hürden zu nehmen.

[Quelle: PowerHouse]
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Lino Bentzin

Hallo, ich bin Lino. Ich studiere Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin und nutze aktuell ein OnePlus 12. Meine Freundin nutzt ein iPhone 15, sodass ich auch einiges auf dem Gebiet mitbekomme. Mein Hobbys sind neben Technik-Kram, das Kochen, Eishockey, HipHop und die PS4.

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Lino Bentzin

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