Motorola Razr 60 Ultra im Test: Wenn das beste Klapp-Foldable noch besser wird!
In einer wahren Produktvielfalt und auch etwas unorganisiert hat Motorola nun auch in Deutschland unter anderem das Razr 60 und das Razr 60 Ultra präsentiert. Wir haben direkt das Flaggschiff der Klapp-Foldables für eine UVP von 1.299 Euro, mit schicker Holzmaserung abgegriffen und ausführlich für Euch getestet. Hier unsere Erfahrungen und das Test-Ergebnis.
Inhaltsverzeichnis
- Design und Verarbeitung
- Display
- Prozessor und Speicher
- Kamera
- Akku
- Software
- Technische Daten
- Fazit
- Bewertung & Kurzfassung
Design und Verarbeitung
Das Motorola Razr 60 Ultra unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht großartig vom Vorgänger – dem Motorola Razr 50 Ultra (zum Test). Nur bei genaueren Hinschauen erkennt man auf der linken Seite einen zusätzlichen Button für die Moto AI. Ich persönlich empfinde ihn als unnötig, was aber hauptsächlich damit zusammenhängt, das ich ihn häufig ungewollt gedrückt habe. Auf der anderen Seite kann die Taste an dieser Position nicht aus Versehen verwechselt werden. Vielleicht hätte man aber das Auslösen der Moto AI anders lösen können. Auch lässt sich dieser Taste keine andere Funktion zuweisen.
Auffällig sind hingegen die neuen Rückseiten-Designs, mit denen sich das ehemalige Google-Unternehmen wieder einmal von der Konkurrenz absetzt. Neben der typischen Pantone-Farben Rio Red und Cabaret Pink, gibt es diesmal eine Alcantara- (Scarab Green) und FSC-zertifiziertem Holz-Variante (Mountain Trail). Beides Premieren in der Smartphone-Welt.
Ansonsten fällt im direkten Vergleich das deutlich bessere Scharnier auf. Es lässt sich sowohl mit einer Hand öffnen und schließen und bleibt auch in fast jeder erdenklichen Position stabil stehen. Überhaupt ist das 3,99 x 88,12 x 15,69 Millimeter (geschlossen) kleine Razr 60 Ultra sehr wertig verarbeitet und weist eine sehr stabile Verarbeitung auf. Man hat aus den Fehlern vergangener Generationen gelernt!
Weiterhin gibt es für das 199 Gramm leichte Klapp-Foldable dieses Jahr sogar eine IP48-Zertifizierung gegen das Eindringen von Staub und Wasser. Die Tasten bieten auch diesmal (bis auf dem Moto-AI-Button) an der richtigen Position einen optimalen Druckpunkt. Der seitliche Fingerabdrucksensor funktioniert schnell und zuverlässig.
Auf der Außenseite haben wir ein vollflächiges Corning Gorilla Ceramic Glass geschütztes Display, das lediglich von zwei heraus ragenden Kamera-Optiken unterbrochen wird. Diese Zwischenräume dienen dem Razr als unvermeidbarer Staubfänger. Die Alternative wären flach abschließende und somit schlechtere Kameras gewesen. Dann doch lieber Staub, oder?
Design- und Verarbeitungs-Resümee
Motorola hat im Laufe der Klapp-Foldable-Generationen spürbar dazu gelernt. Im Kampf mit dem Samsung Galaxy Z Fold hat Motorola in Sachen Verarbeitung, Design und wohl auch Performance die Nase vorn. Das Razr 60 Ultra ist sehr wertig und robust – top!
Display
Bleiben wir doch gleich bei dem 4 Zoll großem pOLED-Außen-Display. Es ist das erste Außendisplay welches die neue Corning Ceramic Schutzklasse verarbeitet. Es bietet eine Auflösung von 1.272 x 1.080 Pixel bei 417 ppi. Die maximale Helligkeit beträgt 3.ooo Nits. Und als ob das nicht schon ein beeindruckender Wert wäre, packt der Bildwiederholungstäter mit 165 Bildern pro Sekunde (fps) einen oben drauf. Das wäre selbst für ein Haupt-Display eines Flaggschiff-Smartphones ein Spitzenwert.
Und die 165 Hertz liefert Motorola natürlich auch auf seinem 7 Zoll faltbaren Innendisplay ab. Innen wie außen auf Basis der LTPO-Technologie. Im Spielemodus schafft das Panel sogar 300 Hertz. Das im 22:9 Format gestylte Super-HD-AMOLED-Panel bietet eine Auflösung von 2.992 x 1.224 Pixeln, bei 464 ppi. Natürlich kann die maximale Helligkeit des „kleineren“ Bildschirms noch einmal mit 4.500 Nits überboten werden.
Die beiden Pantone-zertifizierten Displays des Razr 60 Ultra überzeugen auf ganzer Linie und lassen keinerlei Wünsche offen. In puncto Bildqualität zählen sie zweifellos zu den besten, die derzeit in einem Smartphone verbaut sind. Ganz gleich, ob man Videos streamt, Fotos betrachtet oder einfach nur durch Menüs navigiert – die Darstellung ist stets gestochen scharf, äußerst klar und beeindruckend lebendig. Die Farben wirken besonders intensiv und brillant, wodurch Inhalte regelrecht zum Leben erwachen.
Als besonders praktisch (ich selbst nutze ein Razr 40 Ultra als Daily Driver) hat sich das Außendisplay herauskristallisiert. Es ist im Gegensatz zu den erste Flips und anderen Foldables im Clamshell-Design im vollen Umfang nutzbar. Soll heißen: Alle Anwendungen funktionieren auch auf dem „kleinen“ Außendisplay, was für die meiste Dinge komplett ausreichend ist. Selbst das bedienen der Tastatur ist ohne Probleme möglich.
Natürlich gibt es auch ein Always-on-Display mit allen wünschenswerten Designs und Einstellungen.
Display-Resümee
Das Razr 60 Ultra setzt mit seinen beiden hochauflösenden, extrem hellen und farbbrillanten Displays neue Maßstäbe in der Smartphone-Oberklasse. Egal ob innen oder außen – Bildqualität, Bildwiederholrate und Helligkeit bewegen sich auf absolutem Spitzenniveau.
Prozessor und Speicher
Das Motorola Razr 60 Ultra ist nicht nur sehr teuer, es hat auch nur die teuersten Zutaten an Bord. Dazu zählt auch der schnellste SoC (System on a Chip) den Qualcomm aktuell zu bieten hat. Wer da nicht auf dem Laufenden ist, der sei schnell mit dem im 3-Nanometer-Prozess gefertigte Snapdragon 8 Elite (SM8750-AB). Unterstützt wird die CPU (Central Processing Unit) von einer Adreno 830 GPU (Graphics Processing Unit).
Ihn gibt es nun schon seit dem Oktober 2024, sodass alles über den Prozessor schon in den vielen Tests (u.a. im Xiaomi 15 Ultra Test) gesagt wurde, was es zu sagen gibt. Natürlich ist Motorola auch der erste Hersteller, der den Flaggschiff-Prozessor in einem Klapp-Foldable verbaut. Man macht bei diesem Smartphone einfach keine halben Sachen.
Hitzetechnisch gibt es entgegen unseren Erwartungen (wenig Platz für eine optimale Kühlung) keine Probleme. Mehr als 41,5 Grad wurde es trotz extreme Belastung nicht. Doch der CPU (Central Processing Unit)-Throttling-Test zeigt auch schnell warum das so ist. Motorola regelt nach knapp 2 Minuten Volllast den Chip softwareseitig auf teilweise 70 Prozent der maximalen Auslastung runter! Erst nach knapp 7 Minuten gibt die Lenovo-Tochter nach und nach wieder mehr Power frei. Am Ende pendelt man sich dann auf knappe 90 Prozent ein.
Wo wir schon bei den Fakten sind: Der AnTuTu spuckt uns 1.409.252 Punkte aus. Im Geekbench gibt es entsprechende 2.625 Punkte im Single-Core- und 8.092 Punkte im Multi-Core-Test. Alle Testversuche mit dem 3DMark-Tool wurden vorzeitig aufgrund einer Überlastung abgebrochen. Das liegt vermutlich daran, dass laut Throttling-Test der Prozessor die ersten Minuten auf Volllast geht.
Sei es drum – das eine sind die harten Fakten und das Andere, wie sich das Smartphone im Alltag macht. Und da seid versichert gibt es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Einschränkungen. Schnelles swipen, scrollen sowie generelle Reaktionszeiten. Auch die anspruchsvollsten Spiele, wie Titel wie Genshin Impact, Call of Duty: Mobile und Real Racing 3 liefen auf den maximalen Einstellungen, die ja bekannterweise recht hoch sind! Man könnte das Razr fast schon als ein kompaktes Gaming-Smartphone bezeichnen.
Speicher
Das Motorola Razr 60 Ultra wird in Deutschland mit 16 GB LPDDR5X RAM und 512 GB internen und nicht erweiterbaren UFS 4.0-Programmspeicher ausgeliefert. Es soll aber auch Länder geben, da traut man seiner Kundschaft 1.024 GB – also ein Terabyte – an internen Speicher zu. Der Arbeitsspeicher ist dagegen weltweit identisch.
Bei Erhalt des Klapp-Foldables sind vom System und vorinstallierten Anwendungen 38 GB belegt. Wenn Ihr mich fragt, trauere ich der 1 TB-Variante nicht nach, da ich für meine Fotos Dropbox verwende und somit sehr gut mit den 512 GB hinkomme.
Prozessor- und Speicher-Resümee
Wow – erstes Klapp-Foldable mit einem Snapdragon 8 Elite! Auch der Arbeits-und Programmspeicher sind schnell und komplett ausreichend. Haben wir hier das erste faltbare Gaming-Smartphone vor uns?
Kamera
Natürlich ist beim Thema Kamera auch bei dem Motorola Razr 60 Ultra die Moto AI nicht auszublenden. Wir gehen generell zu dem Thema künstliche Intelligenz noch einmal im Software-Teil ein. Doch Funktionen wie eine gelernte Verschlusszeit, ein smarter Gesichtstausch bei mehreren Gruppenfotos und der Action-Aufnahme, sollten zumindest einmal genannt werden. Letztere kann bewusst Verwischen bei Euren bewegten Aufnahmen gezielt verhindern. Die KI merkt sich Eure Vorlieben mit welcher Intensität, Dynamik, Helligkeit und Kontrast Ihr Fotos von unterschiedlichen Motiven aufnehmt und verwendet das Wissen für folgende Aufnahmen. Irgendwie unheimlich, oder?
Motorola bewirbt das Razr 60 Ultra mit einem „50-MP-Dreifach-Kamerasystem“, was natürlich zu Verwirrungen führt. Denn das neueste Razr besitzt lediglich zwei Hauptkameras die auch gut aus dem Außen-Bildschirm linsen. Aber da man ja mit ein wenig Fingerfertigkeit die Hauptkameras ebenfalls für Selfies nutzen kann, könnte man sich diese Behauptung irgendwie zurechtbiegen. Egal – kommen wir zu den Fakten:
Technische Daten der Dual-Hauptkamera
Motorola hat das Begehren auf ein Comeback der Weitwinkelkamera mit Makro-Funktion erhört. Somit gibt es also eine 1/2,93 Zoll große 50 Megapixel auflösende Ultra-Weitwinkelkamera. Fotos werden jedoch standardmäßig mit einer 1,2 Mikrometer großen Quad-Pixel-Technologie (0,6 µm) und somit mit 12,6 Megapixel auf Basis des Sony LYT-500 erstellt. Sein Objektiv bietet ein Sichtfeld von 122 Grad, besitzt einen Phase Detection Autofocus (PDAF) und fotografiert bis zu einer Offenblende von f/2.0 bei einer äquivalenten Brennweite von 12 Millimeter.
Die 1/1,56 Zoll große 50-MP-Hauptkamera basiert auf Samsung ISOCELL S5KGNJ Bildsensor. Auch er beherrscht den Quad-Pixel-Trick und verwandelt so Eure Aufnahmen von einen auf zwei Mikrometer und 12,6 Megapixel. Hier stattet Motorola das Objektiv mit dem All-Pixel-Sofortfokus, einem Pantone Validated-Farb-Management und einer optischen Bildstabilisierung (OIS) aus. Die äquivalente Brennweite beträgt 24 Millimeter und eine sehr lichtempfindliche Blende von f/1.8.
Videos können bis zu 8K mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) oder 4K mit 30, 60 oder 120 fps aufgenommen werden. Neben Dolby Vision HDR stabilisiert das Razr 60 Ultra die Aufnahmen mit einem (elektronischen Gyro-Bildstabilisierung (EIS). Hier hebt der Konzern den durch den Klapp-Mechanismus ermöglichten „Retro-Camcorder-Stil“ und den verschiedenen Winkeln für Fotos und Videos hervor.
Technische Daten der Frontkamera
Wie einleitend erwähnt, besitzt also auch die „dritte“ Kamera eine Auflösung von 50 Megapixeln. Vermutlich auf Basis des 1/2,76 Zoll großem ISOCELL JN1. Auch hier bietet der Konzern die Unterstützung von Quad-Pixel (0,64 zu 1,28 μm) bei einer Blende von f/2.0 und einer äquivalenten Brennweite von 21 Millimetern. Kein OIS – dafür aber ein Festfokus.
Tagesaufnahmen
Weitwinkel- Aufnahmen
„Makro“-Aufnahmen
Zoom-Aufnahmen
Portrait-Aufnahmen
Nacht-Aufnahmen
Frontkamera-Aufnahmen
Kamera-Resümee
Das Motorola Razr 60 Ultra bietet eine vielseitige Kameraausstattung mit einem verbesserten Hauptsensor und einem gelungenen Ultraweitwinkel, der Flexibilität und starke Bildqualität liefert – auch bei Selfies dank der Nutzung der Hauptkameras. Schwächen zeigen sich beim digitalen Zoom, die eine optische (verlustfreie) Vergrößerung vermissen lässt. Insgesamt überzeugt das Kamerasystem im Alltag, auch wenn ambitionierte Nutzer bei Zoom und Videoqualität Kompromisse eingehen müssen.
Akku
Das Motorola Razr 60 Ultra hat einen 4.700 mAh starken Akku verbaut. Das hört sich im 2. Quartal 2025 und Zeiten von Silizium-Kohlenstoff-Akkus nicht nach viel an. Nicht faltbare Smartphones bieten bereits 7.000 mAh und auch als Konzeptversion mehr als das Doppelte, wie im Fall Realme.
Doch der Vorgänger – das Motorola Razr 50 Ultra (zum Test) – hatte einen 4.000 mAh starken Akku. So gesehen hat man sich also schon echt gut verbessert. Doch vergessen wir nicht die hochauflösenden und 165 Hertz schnellen Bildschirme. Das sind die Stromfresser Number One! Also muss der bekannte „PC Mark Work 3.0“-Batterietest ein weiteres Mal herhalten.
Hier wird das Display auf eine Helligkeit von 200 Nits fest eingestellt. Alle Verbindungen zur Außenwelt werden gekappt und der Test mit aufgeklappten und intelligenter (1 bis 165 Hz) Bildwiederholrate gewählt. Vermutlich wäre der Test mit dem Außendisplay fairer gewesen, da ich persönlich das mehr nutze als das Tablet große Innenpanel.
Aber der Test ist mit 13 Stunden und 59 Minuten – also sagen wir 14 Stunden glatt – dennoch überraschend positiv verlaufen. Der Vorgänger war aber mit seinen 13 Stunden und 23 Minuten auch nicht so schlecht. Mein persönliches Gefühl wurde im Grunde bestätigt. Ich kam mit einer Ladung fast auf zwei Tage ohne externe Energiezufuhr. Aber wie gesagt: viel Außendisplay-Nutzung.
Ladegeschwindigkeit
Bleibt also noch die Ladegeschwindigkeiten. Denn irgendwann muss „noch“ jedes Smartphone an die Steckdose. Und Freunde des gepflegtem Razr 60 Ultra-Tests: Ich habe einen Kritikpunkt!
Motorola packt bei einem Preis von 1.299 Euro kein Netzteil mit in die Box. Man unterstützt dieses Jahr aber 68 Watt TurboPower! Kabellos sind es 30 Watt und Reverse-Charging beherrscht das Klapp-Foldable mit 5 Watt. Es fehlt also ein Netzteil was einfach mal niemand zuhause hat! Nur um den grünen Gedanken mal aufzugreifen. Auch bekommt Ihr das Netzteil beim Kauf des Phones nicht für einen obligatorischen Euro dazu, wie es manch anderer Hersteller anbietet. Also auf den hohen Kaufpreis nochmal knapp 30 Trommelstöcke drauf.
Doch wie lange braucht das Klapp-Foldable nun mit dem speziellen Netzteil für eine Druck-Betankung? Wir haben 48 Minuten für eine von 0 auf 100 Prozent-Ladung benötigt. Bereits nach 5 Minuten waren schon 22 Prozent geladen. Nach 30 Minuten waren es sogar schon 65 Prozent. Hier hat die Lenovo-Tochter also echt hart nachgelegt und erfreut das Kundenherz.
Akku-Resümee
Das Motorola Razr 60 Ultra bietet im Vergleich zum Vorgänger eine spürbar bessere Akkulaufzeit und überraschend gute Testergebnisse auch beim Laden. Allerdings trübt der Verzicht auf ein mitgeliefertes Netzteil bei einem Premiumpreis von 1.299 Euro den Gesamteindruck deutlich.
Software
Das Motorola Razr 60 Ultra wird mit dem aktuellen Android 15 und Motorolas eigener Benutzeroberfläche „Moto UI“ ausgeliefert. In unserem Testgerät ist das Google Sicherheitsupdate vom 1. April 2025 installiert. Eine der auffälligsten Neuerungen in diesem Jahr ist die tiefere Integration von „Moto AI“, einer KI-Plattform auf Basis von Google Gemini. Für den schnellen Zugriff gibt es dafür sogar eine eigene Hardwaretaste auf der rechten Seite des Gehäuses. Außerdem ist die Sicherheitslösung „ThinkShield for Mobile“ in der neuen Version 15.02 mit an Bord.
Wie bereits beim Vorgängermodell verspricht Motorola drei große Android-Updates sowie vier Jahre lang Sicherheitsaktualisierungen. Aus redaktioneller Sicht ist das im High-End-Segment zwar akzeptabel, reicht aber angesichts des hohen Preises und der neuen EU-Vorgaben bei weitem nicht aus um mit den ganz großen mitspielen zu dürfen. Denn laut einer EU-Verordnung, die ab dem 20. Juni 2025 gilt, müssen Hersteller für mindestens fünf Jahre nach dem Verkaufsstart eines Geräts Software-Updates bereitstellen. Google und Samsung gehen hier mit einem Versprechen von sieben Jahren sogar über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.
Auch bei Motorola führt kein Weg an der KI vorbei
Ein zentrales Feature des Razr 60 Ultra ist die neue Moto AI. Dabei handelt es sich um eine übergreifende KI-Oberfläche, die Dienste wie Google Gemini, Perplexity und Microsoft Copilot zusammenführt – vorausgesetzt, die jeweiligen Konten sind verbunden. Um Antworten zu erhalten oder Bilder analysieren zu lassen, ist zusätzlich ein Motorola-Konto erforderlich. Doch hier ist auch die schnelle Anmeldung über ein eh vorhandenes Google-Konto möglich. Aktuell unterstützt Moto AI nur die Sprachen Englisch, Spanisch und Portugiesisch. Deutsch soll aber in Kürze folgen.
Die künstliche Intelligenz (KI) lässt sich sowohl über das äußere als auch über das innere Display verwenden. Dank Funktionen wie „Anschauen und sprechen“ können Nutzer*innen ähnlich wie bei einem Smart Speaker oder Gemini Live in einen natürlichen Dialog mit dem Gerät treten – deutlich intuitiver und leistungsfähiger als es bisher mit dem Google Assistant oder Apples Siri möglich war. Für diese Funktion muss jedoch die Gesichtserkennung (Face Unlock) aktiviert sein.
Mit der Funktion „Was gibt es Neues?“ versucht Moto AI außerdem, die tägliche Benachrichtigungsflut besser zu strukturieren. Sie fasst eingehende Informationen aus verschiedensten Apps zusammen, sodass man sie nicht sofort, aber trotzdem effizient im Blick behalten kann. Bereits zum Start werden zahlreiche Messenger-Plattformen unterstützt. Das Thema Moto AI ist sehr umfangreich und benötigt mit Funktionen wie „Mich aktualisieren“, „Merken“, dem „Image/Playlist Studio“ und dem eigenen Sprachassistenten einen separaten Beitrag.
Erfreulicherweise hat sich Motorola die positive Google-Eigenschaft bewahrt, das Smartphone nicht mit unnötiger Bloatware vollzustopfen. Manch einer mag Motorolas hauseigene Software „Smart Connect“ als solche bezeichnen, doch ich empfand den nahtlosen Austausch meiner anderen Smartphones, Tablets, Fernseher und PCs als durchaus nützliches Tool. Die Lösung ermöglicht nicht nur sicheres Teilen von Dateien und das Anzeigen von Benachrichtigungen auf dem PC, sondern auch den Zugriff auf mobile Apps direkt vom Computer aus – ganz ohne Unterbrechung. Dokumente können geräteübergreifend bearbeitet, Anwendungen gestreamt und Notizen geteilt werden. So wird die tägliche Arbeit effizienter und das digitale Erlebnis deutlich harmonischer.
Sicherheits- und Software-Resümee
Das Motorola Razr 60 Ultra überzeugt mit aktueller Software, durchdachter KI-Integration und praktischen Funktionen wie Smart Connect für nahtlose Gerätevernetzung. Die Update-Politik bleibt jedoch hinter dem Branchenstandard zurück und wird dem Premiumanspruch nicht ganz gerecht. Schon der 2. Kritikpunkt!
Technische Daten
Fazit des Flaggschiff
Das Motorola Razr 60 Ultra präsentiert sich als beeindruckendes Gesamtpaket, das moderne Technik, exzellente Verarbeitung und ausgefallenes Design vereint. Besonders die hochwertigen Displays – außen wie innen – setzen neue Maßstäbe in Sachen Helligkeit, Bildqualität und Reaktionsgeschwindigkeit, während der Snapdragon 8 Elite für mehr als genug Leistung sorgt.
Auch bei der Kamera zeigt sich Motorola ambitioniert und kann auf ganzer Linie überzeugen, wenngleich das Marketingversprechen einer „Dreifachkamera“ eher kreativ ausgelegt ist. Hinzu kommen ein spürbar verbessertes Scharnier, neue nachhaltige Materialvarianten sowie sinnvolle Erweiterungen wie IP48-Zertifizierung und eine ausgereifte Software-Erfahrung mit Android 15 und Moto UI.
Abzüge in der B-Note gibt es für den teils überflüssig platzierten Moto-AI-Button und das fehlende Netzteil im Lieferumfang, was bei einem Preis von 1.299 Euro nicht ganz nachvollziehbar ist. Die neue Moto AI (künstlicher Intelligenz) bietet spannende Ansätze, ist aktuell jedoch noch nicht vollständig auf den deutschsprachigen Markt zugeschnitten.
Auch die Update-Politik hinkt der Konkurrenz etwas hinterher. Dennoch überzeugt das Razr 60 Ultra im Alltag mit durchdachter Bedienung, leistungsstarker Hardware, praktischer Softwareintegration und überraschend guter Akkulaufzeit – besonders durch die vielseitige Nutzung des Außendisplays. Ein Top-Klapp-Foldable, das kaum Wünsche offenlässt. Wenn man mit dem hohen Preis leben kann ist es aktuell das beste Foldable im Clamshell-Design am Markt!
Bewertung & Kurzfassung
Test des Motorola Razr 60 Ultra

Produktname: Motorola Razr 60 Ultra
Marke: Motorola
Angebotspreis: 1299.00
Währung: Euro
Verfügbarkeit: InStock
-
Hardware - 8.9/10
8.9/10
-
Verarbeitung - 9.3/10
9.3/10
-
Software - 9.6/10
9.6/10
-
Performance - 9.7/10
9.7/10
-
Kamera - 8.4/10
8.4/10
-
Akku - 9.3/10
9.3/10
-
Preis/Leistung - 7.9/10
7.9/10
Kurzfassung
Das Motorola Razr 60 Ultra ist ein herausragendes Foldable, das mit starker Performance, innovativen Displays und edlem Design Maßstäbe im Clamshell-Segment setzt. Die Verarbeitung, Kameraqualität und Softwareintegration überzeugen ebenso wie die Akkulaufzeit und das vielseitig nutzbare Außendisplay. Kleine Schwächen wie der Moto-AI-Button und das fehlende Netzteil trüben den Gesamteindruck nur minimal – aktuell ist es das beste Klapp-Smartphone auf dem Markt.
Pro
- IP48
- Design
- Moto AI
- Tolle Displays
- Schneller Prozessor
- Gute Kamera-Ergebnisse
- Akku bietet gutes Gesamtpaket
Kontra
- unangemessene Update-Politik
- Keine Telezoom-Kamera
- Kein Turbo-Netzteil
- AI-Button
- zu teuer