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HERE-Konsortium will Microsoft und Amazon an Bord holen

HERE Konsortium

Autonomes Fahren ist derzeit eines der großen Zukunftsprojekte diverser Autohersteller, die eventuell schon bald Unterstützung von Microsoft und Amazon erhalten könnten. Allen voran der HERE-Kartendienst steht dabei im Zentrum, denn die beiden US-Giganten wollen sich genau da mit ihrer Cloud-Expertise einbringen. Kommt Cortana vielleicht sogar in das Cockpit des Autos?

Die Übernahme von Nokias HERE-Sparte durch die deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler (zum Beitrag) sorgte für einiges an Gesprächsstoff, denn damit haben besagte Unternehmen ein sehr wichtiges Argument für ihre künftigen Fahrzeuge in die Hand bekommen. Vor allem das autonome Fahren lässt sich durch eine solche Technologie mit den dahinterstehenden Karten-Daten enorm voranbringen und verbessern.

Dennoch sehen die drei Autobauer noch einiges mehr an Potential und wollen dafür am besten auch die passende Expertise haben.

HERE-Konsortium sucht nach Cloud-Experten

Diese könnte tatsächlich von Microsoft und eventuell auch Amazon kommen, wie Thomas Weber als Vorstandsmitglied von Daimler gegen dem Wall Street Journal nun bestätigte. Konkret sucht man nach einem fähigen Partner für die Cloud, welcher sich um das Sammeln, Analysieren und Kategorisieren der anfallenden Datenmengen kümmern würde, welche bei HERE von den Nutzern generiert werden.

Man könnte dies auch so verstehen, dass sich die deutschen Besitzer der HERE-Plattform gleich von den Branchengrößen die passende Lösung holen wollen, anstatt selbst erst in diese Richtung etwas entwickeln zu müssen. Was bekanntlich auch gänzlich schief gehen könnte, da es nun mal nicht der Bereich ist, wo Audi, BMW oder Daimler zu Hause sind.

Noch steht man am Anfang der Verhandlungen, weswegen es noch keine Tendenz für die künftigen Kooperationspartner gibt. Man will aber die Sache noch dieses Jahr abschließen wie es heißt.

Lustig ist in diesem Zusammenhang, dass HERE die Entwicklung der Windows 10 Mobile Apps komplett eingestellt hat (zum Beitrag). Insofern wäre es schon ein wenig makaber, wenn man tatsächlich Microsoft als Partner für den Teil der Cloud und Big Data.
Vielleicht ist ja eine Wiederaufnahme der Entwicklung mit eine Bedingung, die Microsoft für eine Partnerschaft stellen könnte?

Man will die Unabhängigkeit wahren

Ein wichtiger Punkt bei den Verhandlungen wird sein, dass man sich nicht zu abhängig von den US-Partnern machen will. Bedeutet nichts anderes, dass das Konsortium hinter der HERE-Plattform auf jeden Fall die Datenhoheit in den eigenen Fahrzeugen behalten will. Gerade im Zusammenhang mit Android Auto von Google übte Porsche mit seinen aktuellen Modellen 911 Carrera und Carrera S Kritik, dass Google über das Betriebssystem Datenspionage betreiben könnte – was Google umgehend zurückwies.

Insofern wird das HERE-Konsortium einen sehr genauen Blick auf die Forderungen von Microsoft, Amazon und anderen Unternehmen werfen, welche ihre Expertise rund um die Cloud und der Verarbeitung massenhaft generierter Daten anbieten werden.

Den Machern der neuen Generation von HERE geht es vor allem darum, die Vorhersage für Staus zu verbessern, vor Wetterveränderungen wie Blitzeis, allgemeine Glätte oder Regen zu warnen und natürlich selbstfahrende Autos an sich weiter voran zu bringen.
Gerade Daimler-Tochter Mercedes Benz ist in diesem Bereich sehr aktiv, wie man auch bei der neuen E-Klasse mit Autopilot sehen kann.

Vielversprechender könnte jedoch sein, dass das HERE-Konsortium auch weitere Fahrzeughersteller zu Partnern machen möchte. Eine einheitliche Plattform über verschiedene Hersteller hinweg ist dabei nicht das primäre Ziel: Vielmehr geht es darum, die Kosten für die Entwicklung besser verteilen zu können.

[Quelle: Wall Street Journal | via ComputerBase]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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