HTC: Neue Prozessor-Lieferanten für günstigere Preise
HTC ist der Pionier der Android-Geschichte schlechthin, welcher der Plattform von Google überhaupt erst zum Durchbruch verholfen hatte. Auch wenn das Unternehmen bereits einige Jahre zuvor mit der Smartphone-Entwicklung begonnen hatte, ist die heutige Situation nicht gerade rosig. Um den Kampf in der Einsteiger- und Mittelklasse besser ausfechten zu können, geht HTC ein großes Wagnis ein.
Die High Tech Corporation, besser bekannt als HTC, hat ihre Anfänge als Hersteller im Jahre 1997. damals entwickelte und stellte HTC hauptsächlich OEM-Geräte her, welche unter anderem hierzulande als MDA, XDA und VPA von den damals drei großen Netzanbietern vermarktet wurden. Diese Zeiten sind schon etwas länger her und HTC hat sich zu einer großen und bekannten Marke entwickelt und ist dennoch ein eher kleines Unternehmen in der Branche, gemessen an der Konzerngröße und den Marktanteilen. Das hat auch zur Folge, dass es HTC derzeit nicht sonderlich gut geht und immer mehr ums Überleben in einer schnelllebigen und harten Branche kämpft.
HTC mit neuen SoC-Lieferanten
Eien möglichen Ausweg sucht der Konzern von CEO und Gründer Peter Chou deshalb künftig in der Einsteiger- und Mittelklasse, denen sich auch der ärgste Konkurrent und unangefochtene Marktführer Samsung widmen will. Um sein Ziel zu erreichen, muss HTC allerdings an der Preisschraube drehen. Damit das gelingt, hat der Android-Hersteller Verträge mit neuen SoC-Lieferanten geschlossen, um die Kosten für die Herstellung weiter drücken zu können. Qualcomm wird somit nicht mehr der alleinige SoC-Lieferant sein: Broadcomm, Spreadtrum und ST-Ericsson werden künftig öfters in HTC-Smartphones wiederzufinden sein. Allerdings überrascht ein wenig die Tatsache, dass HTC das Vorhaben bereits in die tat umgesetzt hat, anstatt nur anzukündigen und erst später zu realisieren.
Die 4 gestern vorgestellten neuen Modelle der Desire-Familie sind fast allesamt mit den neuen SoC’s bestückt, was in der Meldung zum Desire 700 untergegangen war. So wird das Desire 501 von einem 1,15 GHz kräftigen Dualcore von ST-Ericsson angetrieben, einem NovaThor U8520. Das Desire 601 hingegen wird von einem 1,2 GHz kräftigen Quadcore SoC von Broadcomm angetrieben, anscheinend ein BCM23550. Der verbaute 1,2 GHz starke Quadcore SoC des Desire 700 wiederum wird von Spreadtrum geliefert und hört auf die Bezeichnung Shark. Einzig das Desire 300 vertraut als einziges der Neuheiten auf einen Qualcomm MSM8225 Dualcore aka Snapdragon S4 Play.
Auch wenn HTC vermutlich die Preise niedriger ansetzen kann, bedeutet der Wechsel auch eine höhere Gewinnspanne pro Gerät. Ob die neue Strategie jedoch aufgeht, wird sich in wenigen Monaten zeigen.