Die erste Hiobsbotschaft, dass Huawei nur für 2 Wochen eine US-Ausnahmegenehmigung des Embargos erhält, hat sich so nicht bestätigt. Stattdessen sind es weitere 90 Tage, die das US-Handelsministerium die die Sondervereinbarung verlängert. Somit ändert sich für Huawei und dessen Kunden vorerst gar nichts. Das schließt leider das in Europa nicht erhältliche Huawei Mate 30 (Pro) und das faltbare Mate X ein. Denn neue System- und App-Lizenzen darf Google nach wie vor nicht erteilen.
Dieses mal waren die Quellen von Reuters nicht so zuverlässig, wie in der Vergangenheit. Denn diese haben noch am Wochenende behauptet, dass es für Huawei nur eine Ausnahmegenehmigung für weitere zwei Wochen geben würde. Tatsächlich bestätigte nun aber das US-Handelsministerium 3 Monate. Auf den Tag genau die identische Zeitspanne, wie sie Huawei bereits zuvor erhalten hat. Dennoch ändert sich für Huawei und deren Kunden nur wenig.
Denn die Trump-Administration handelt hierbei mehr im eigenen Interesse. Auch wenn Huawei-Smartphones so gut wie gar nicht in den USA erhältlich sind, sieht es im 4G-Netzausbau schon ein wenig anders aus. Gerade in ländlichen Gebieten, ist das chinesische Unternehmen mit der hauseigenen Technologie tätig geworden. Teilweise müssten kleinere Flughäfen den Betrieb einstellen, wenn das 3G/4G-Netz von Huawei nicht mehr genutzt werden darf. Huawei darf also für weitere 90 Tage US-Geschäftsbeziehungen pflegen, jedoch keine neuen abschließen, welche die Sicherheit des Landes gefährden.
„Die Verlängerung der vorübergehenden allgemeinen Lizenz ermöglicht es Fluggesellschaften, Kunden in einigen der entlegensten Gegenden der Vereinigten Staaten zu bedienen, die sonst im Dunkeln gelassen würden“, sagte US-Handelsminister Wilbur Ross in einer Erklärung. „Die Abteilung wird weiterhin die Exporte sensibler Technologien streng überwachen, um sicherzustellen, dass unsere Innovationen nicht von denjenigen genutzt werden, die unsere nationale Sicherheit gefährden würden.“
Diese „temporäre allgemeine Lizenz“ beinhaltet nicht von Google die so dringend benötigten Android-Services und Anwendungen, wie die Google-Synchronisation von Kontakten und Kalender-Terminen oder der Installation des Google Play Store. Ergo – das längst in München präsentierte Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro, werden auch weiterhin den deutschen und europäischen Verkaufsregalen fern bleiben. Das erste faltbare Smartphone von Huawei ebenfalls. Zwar ist hier die offizielle Aussage, dass Europa gerade im 5G-LTE-Ausbau noch nicht so weit sei und daher das nicht ganz so günstige Huawei Mate X 5G nicht brauchen würde, doch ich glaube sagen zu können, dass dies eine sehr schwache Ausrede ist.
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