Lenovo: Neues Motorola-Smartphone für Juli geplant
Nach der Übernahme von Motorola durch Lenovo ist die Zukunft des traditionsreichen US-Unternehmens auf der Kippe gewesen, zumal zahlreiche Spekulationen rund um die Marke selbst und künftige Android Smartphones die Runde machten. Nun hat sich der chinesische Konzern ein wenig näher geäußert und zeigt sich nach wie vor kämpferisch.
Auch wenn das Hauptgeschäft von Lenovo mit Desktop-PCs und Notebooks nicht mehr ein ganz so großes Wachstum wie noch vor wenigen Jahren vorweisen kann, so sieht der chinesische Konzern seine Zukunft in der Smartphone-Branche. Deswegen ist CEO Yuanqing Yang zuversichtlich, dass man mit dem nächsten Smartphone aus der Entwicklung von Motorola beste Chancen hat. Vor allem auf dem US-Markt rechnet er sich gute Möglichkeiten aus.
Das nächste Motorola Moto X?
Ein Grund dafür ist der wankelnde Riese Apple, dessen iPhone-Verkaufszahlen zwar ein neues Rekordergebnis im letzten Quartal erreicht haben, aber nicht in den Ausmaßen wie von der Börse erwartet. Apple rechnet im aktuellen Quartal sogar erstmals mit einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In eben diese Lücke soll ein neues Android Smartphone von Motorola, welches im Juli vorgestellt werden soll.
Laut Yang soll es nicht nur attraktiver für US-Kunden sein, sondern auch innovativer als die Konkurrenz. Es spricht einiges dafür, dass mit dem namentlich nicht näher genannten Modell das mögliche Motorola Moto X (2016) gemeint sein könnte, welches erst vor wenigen Wochen seine ersten Auftritte hatte (zum Beitrag). Über den europäischen Markt hat der Lenovo-CEO hingegen kein Wort verloren was noch lange nicht heißt, dass man sich aus Europa oder dem deutschen Markt zurückziehen werde.
Zumal auch die für Motorola erfolgreichste Modellreihe des Moto G keinesfalls eingestellt werden soll (zum Beitrag), wie man aufgrund der ersten Gerüchte zum Verschwinden der Marke Motorola (zum Beitrag) noch vermutet hatte. Wäre ja auch weniger gut, immerhin genießen die Modelle der G-Reihe ein sehr hohes Ansehen als Smartphones, die viel Technik zum kleinen Preis bieten, was sonst eher Eigenschaften der asiatischen Smartphone-Hersteller sind.
Nichts genaues zu weiteren Modellen
Zu weiteren Modellen hat sich Lenovos amtierender CEO nicht weiter geäußert, sodass über weitere Modelle in diesem Jahr nur zu spekulieren ist. Vor allem unter dem Aspekt, dass die Moto-Reihe selbst als Premium-Marke in den westlichen Regionen etabliert werden soll, während Lenovo als Eigenmarke verstärkt in Asien die preisgünstigen Modelle in den Vordergrund rücken soll. Zunächst werde man sich jedoch weiteren Wachstumsmärkten wie Indien, Brasilien sowie im Mittleren Osten und in Afrika konzentrieren.
Fraglich bleibt zudem, ob die Moto-Reihe die in den letzten Jahren aufgebaute und etablierte Designsprache beibehalten wird, oder ob Lenovo für eine konsistentere Optik über das gesamte Smartphone-Portfolio hinaus diese neu ausrichten will. Insofern ist die Zukunft für den Handy-Pionier – Motorola brachte 1983 mit dem DynaTAC 8000X das erste kommerzielle Mobilfunktelefon der Welt auf den Markt – nach wie vor offen.