Lockheimer: Das Nexus-Programm ist nicht als Konkurrenz gedacht
Seit 2005 befindet sich Android unter den Fittichen von Google und entwickelt sich seither prächtig. Selbst eigene Hardware in Form der Nexus-Smartphones und -Tablets hat das Betriebssystem erhalten, aber dennoch hat Google keine größeren Pläne damit. Das hat Googles Vice President of Android Engineering Hiroshi Lockheimer in einem Interview sehr deutlich gemacht.
Mit dem Motorola Nexus 6 und dem HTC Nexus 9 hat Google wieder mal sehr spannende Geräte für Android vorgestellt, welche das Potential des neuen Android 5.0 Lollipop demonstrieren sollen. Bei dem Google-Phablet von Motorola scheiden sich jedoch die Geister jedoch ganz besonders deutlich: Vielen ist das Android Smartphone viel zu groß und hätten sich lieber was Handlicheres und dennoch kraftvolles wie das Motorola DROID Turbo bzw. Motorola Moto Maxx gewünscht. Aber das ist nie Googles Intention gewesen, wie der Manager erzählt.
Das Nexus ist nur eine Showcase-Plattform
Gegenüber dem BusinessInsider erzählte Hiroshi Lockheimer so einiges über Google, Android 5.0 Lollipop und natürlich die Nexus-Familie. Auch wenn die Geräte mit jeder Generation populärer werden, so habe Google das Programm nicht als Konkurrenz zu den Hardware-Partnern erschaffen. Man wollte einfach eine Plattform schaffen, um das volle Potential von Android in seiner nahezu puren Form zeigen, sprich wozu das Betriebssystem in der Lage ist. Marktanteile zu gewinnen ist daher nicht im Sinne Googles oder dessen Verantwortlicher.
Außerdem erzählte Lockheimer, dass Android 5.0 Lollipop die erste Version sei, die komplett unter der Leitung von Sundar Pichai entstanden ist. Erst letztes Jahr übernahm er die Verantwortung für die gesamte Android-Abteilung, nachdem Andy Rubin nach noch immer nicht ganz geklärten Umständen zurückgetreten war (zum Beitrag). Allerdings kann man sagen, dass Sundar Pichai wirklich gute Arbeit geleistet hat und Android heute attraktiver als jemals zuvor ist.
Große Veränderungen
Mit Android 5.0 Lollipop hat die Plattform übrigens abseits der Nexus-Geräte seine größter Veränderung überhaupt erhalten. Durch die ART Laufzeitumgebung ist das System nicht nur leistungsfähiger in der Ausführung von Apps, sondern auch flüssiger was Animationen und Übergänge der Oberfläche betrifft. Zusammen mit der 64-Bit Kompatibilität ist es wirklich ein großer Schritt gewesen. Ein nicht ganz unwichtiger Bestandteil des Material Design ist zum Beispiel, dass man durch die Animation sieht woher ein Button kommt oder warum gerade diese Aktion ausgeführt wird.
Zumal man mit der Developer Preview Entwickler erstmals sehr viel Zeit gegeben hat, die eigenen Apps auf das neue Betriebssystem anpassen zu können, bevor es veröffentlicht wird. Bis einschließlich Android 4.4 KitKat konnten Entwickler frühestens mit der Freigabe der finalen Version ihre Apps anpassen, was gerade bei Jelly Bean oder Ice Cream Sandwich zu Beginn für etliche inkompatible Apps sorgte.
Übrigens ist Hiroshi Lockheimer bereits seit 2006 in der Android-Abteilung tätig, als die Abteilung noch lediglich 20 Mitarbeiter umfasste.