LTE-Sprachtelefonie geht an den Start
LTE ist momentan eines der wichtigsten Themen der Mobilfunkbranche, verspricht die neue Technologie nicht nur schnelleren Datentransfer unterwegs. Nein, auch ordentlich abkassieren können die Mobilfunker mit LTE. Nur hat die ganze Sache bisher mehr oder weniger ein großes Manko: Zum telefonieren muss erst vom LTE-Netz zum GSM-Netz gewechselt werden.
In Deutschland sind wir noch weit entfernt, LTE überhaupt sinnvoll nutzen zu können. Gerade mal eine Handvoll an Großstädten ist vernünftig mit der neuen Technologie versorgt, die theoretisch bis zu 100 MBit/Sekunde im Download und 50 MBit/Sekunde im Upload bietet. Zwar gibt es erste LTE-Geräte und passende Tarife, nur sind diese, zumindest in Deutschland, bisher schweineteuer und durch die großen Lücken innerhalb des Netzes auch noch eher sinnfrei. Ganz anders schaut es da in Südkorea und Amerika aus, dort sind die LTE-Netze weit besser ausgebaut, in Südkorea sind sie sogar schon flächendeckend Standard. Umso neidvoller müssen wir nach Übersee schauen.
Größtes Problem bisher war das telefonieren. Surfen über LTE ist rasend schnell, nur wenn man telefonieren wollte, ist der Wechsel zum herkömmlichen GSM-Netz notwendig und das frisst enorm am Akku. In Südkorea und Amerika umgeht man das Problem recht elegant, indem einfach Voice-over-LTE (VoLTE) eingeführt wird. Das hat sogar den Vorteil, dass durch den AMR-Wideband-Codec eine bis zu 40% bessere Sprachqualität erreicht werden kann, als mit dem AMR-Narrowband-Codec via GSM/UMTS. In Südkorea wird das Samsung Galaxy S III LTE den neuen Standard bei SK Telecom unterstützen und in Amerika das LG Connect 4G bei MetroPCS. Die Amerikaner dürfen übrigens den Titel „Erster Provider mit VoLTE“ tragen, da sie den Südkoreanern von SK Telecom die Schau mit einem Marktstart um genau einen Tag früher gestohlen haben.