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Microsoft Lumia Smartphone: Das Ende vom Anfang?

Windows 10 Mobile Kurz im Keller: Der Soft- und Hardwarehersteller Microsoft hat einmal wieder seine Quartalszahlen bekannt gegeben, die alles andere als Hoffnung für die Mobile-Abteilung widerspiegeln. Das Unternehmen fährt zwar im Allgemeinen „noch“ Gewinne ein, doch in Sachen Lumia Smartphone verzeichnet man einen Umsatzrückgang um 46 Prozent.

Das Microsoft Lumia Smartphone

Mit dem neuen Plattform-übergreifenden Betriebssystem Windows 10 wollte der Konzern aus Redmond auch den Smartphone Verkauf zu neuem Leben erwecken. Denn Windows 10 Mobile hatte das ultimative Killer-Feature namens Windows Continuum. Mit dieser Funktion lassen sich die Lumia Smartphones – welche technisch gesehen schon kleine Mini Computer sind – zu einem großen Desktop PC transformieren. Mithilfe des Display Dock und dem Anschluss einer Tastatur, Maus und Monitor, wird so aus einem Windows 10 Mobile Smartphone ein vollwertiger Rechner.

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Doch die Sache hat gleich mehrere Schwachstellen. Da wären zum einen die selbst produzierten Smartphones mit dem Lumia 550, Lumia 650, Lumia 950 und Lumia 950 XL, von denen gerade einmal die Hälfte Continuum tauglich sind und zum anderen die benötigten Universal-Apps. Und ich rede noch nicht einmal von dem Windows 10 Mobile App-Angebot im Allgemeinen. Nein, Universal-Apps sind so programmierte Anwendungen das sie eben auf einem Smartphone oder Tablet-Display schick aussehen und auf einem großem PC-Monitor, ohne einfach nur hoch skaliert zu werden. Denn von diesen gibt es gerade einmal eine Handvoll auf dem Markt.

Es hat den Eindruck, als könnte Microsoft den Teufelskreis nicht durchstoßen. Developer wollen keine Anwendungen programmieren solange der wirtschaftlich rentierende Kundenkreis nicht vorhanden ist und der Endverbraucher kauft sich kein Lumia Smartphone, solang das App-Angebot noch so überschaubar ist.

Auch die OEM-Partner nehmen nur zögerlich Windows 10 Mobile an. Mit Hewlett Packard und dem HP Elite X3 als auch Acer mit dem Jade Primo, gibt es gerade einmal zwei weitere Continuum fähige Windows Smartphones auf dem Markt.

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Ein weiteres Kriterium welches gegen einen steigenden Umsatz spricht. Denn hat der Kunde nur eine geringe Auswahl, hat er das Gefühl auf ein mobiles Betriebssystem ohne Zukunft zu setzen. Und so ganz abwegig ist diese Vermutung bei den aktuell veröffentlichten Verkaufszahlen nun auch wiederum nicht. Der Umsatz an verkauften Lumia Smartphone betrug im vergangenen Quartal 662 Millionen US-Dollar, was in etwas 2,3 Millionen verkaufte Devices ausmacht. Zum Vergleich: Im Vorjahr im selben Quartal waren es noch 8,6 Millionen verkaufte Lumia Smartphones, was einmal round about einen 73 prozentigen Rückgang ausmacht. Da sind schön Köpfe für weit aus weniger gerollt.

Schlussendlich macht sich auch im eigenen Hause eine Art indirekte Aufgabe bemerkbar. Immer mehr fest eingestellte Programmierer wechseln den Arbeitgeber und auch hochrangige Microsoft Mitarbeiter berichten, wie zuletzt auf der BUILD 2016 geschehen, dass Windows 10 Mobile keine Priorität mehr zugeordnet wird (zum Beitrag).

Ist Rückzug die Lösung?

Doch kann sich Microsoft so einfach aus dem Geschäft zurückziehen? Nun in Sachen Smartphone Produktion und Vertrieb mit Sicherheit. Hat es doch nur mit dem mobilen Betriebssystem gegenüber seiner OEM-Partner eine Verantwortung. Doch was werden Alcatel, Acer, Hewlett Packard und zuletzt auch Größen wie Huawei mit dem Huawei MateBook von einer solchen Entscheidung halten, wenn nicht einmal Microsoft selber an sein Produkt mehr glaubt.

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Microsoft Surface Phone

Allen Anschein wird genau dieses Thema hinter verschlossenen Türen in Redmond diskutiert. Denn nach wie vor schwebt das sagenumwobene Microsoft Surface Phone durch die Gerüchteküche welches letzten Informationen zufolge in 3 Varianten und mit einem Fingerabdrucksensor Anfang 2017 kommen soll (zum Beitrag). Das es in der Tat ein Surface Phone geben wird, gilt nahezu als gesichert. Nicht nur ranghohe Mitarbeiter wie Mary Jo Foley haben ein solches Windows 10 Mobile Smartphone indirekt bestätigt, auch ein Video zu der Continuum Funktion verriet ein solches Device (zum Beitrag) bereits.

Die Surface-Abteilung ist im übrigen auch so ziemlich der überragende Umsatzträger von Microsoft. Zumindest die Quartalszahlen bestätigen ein Umsatzplus von 56 Prozent, was in etwas 398 Millionen US-Dollar Umsatz ausmacht und der Grund ist, warum Microsoft noch schwarze Zahlen schreibt.

[Quelle: Cashman]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

2 Gedanken zu „Microsoft Lumia Smartphone: Das Ende vom Anfang?

  • Juppdich

    Weg mit Windows! Der Mist ist ein Paradebeispiel für Nichtdesign und Nährboden für Massenhaft Schadsoftware. So etwas mag zum Spielen geeignet sein, hat aber nichts im kommerziellen Segment zu suchen.
    Nachdem MS nun schon selbst erkannt hat, dass es mit Unix seine Probleme lösen könnte, wäre der nächste logische Schritt, den NT Kern – äh gekauften VAX Kern endlich wegzuschmeißen und mit Unix neu aufzusetzen. Man könnte auch einfach eine eigene Linux Distribution herausbringen und die eigenen Officeprodukte darauf optimieren. MS Word, Excel & Co. könnten auf MS „Winux“ sicher sehr performant und äußerst stabil laufen! 🙂

    Antwort
    • Gnagna

      Kein Neustart beim Betriebssystem, sonst verkorksen die Unix auch noch! 😀
      MS sollte sich auf das konzentrieren, was es einigermaßen kann: Office Produkte.

      Antwort

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