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NSA und PRISM: Tim Cook soll in Deutschland aussagen

Letztes Jahr im Sommer sorgte Whistleblower Edward Snowden mit seinen Enthüllungen rund um die NSA für große Empörung. Nun beginnt in Deutschland langsam die Aufarbeitung in Form eines parlamentarischen Ausschusses und etliche US-Konzerne sollen vor diesem Ausschuss aussagen. Einer der vorgeladenen CEOs ist Tim Cook von Apple.

Das geht aus einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals hervor, in welchem von derartigen Plänen einer parlamentarischen Kommission die Rede ist. Apple selbst hatte immer wieder vehement jegliche Beteiligung an den Spähaktionen der NSA bestritten. Auch das man der Bundesbehörde wissentlich Zugriff auf die eigenen Server gewährte wird bestritten. Aber nicht nur Apple-CEO Tim Cook soll in der PRISM-Angelegenheit vor der besagten Kommission befragt werden, auch anderen Führungspersonen anderer US-Unternehmen wurden von der Kommission vorgeladen. Genannt wurden unter anderem die CEOs von Google (Larry Page), Twitter (Dick Costolo), Facebook (Mark Zuckerberg) und Microsoft (Satya Nadella).

NSA-Aufarbeitung mit Ausschuss

Es wird angenommen, dass Tim Cook der Aufforderung nachkommen werde, um so die strikte Ablehnung Apples von PRISM und ähnlichen Aktionen zu untermauern. Schließlich sei der Schutz der Daten seiner Kunden von iCloud, iMessage und so weiter besonders heilig, auch außerhalb der USA. Ob der Ausschuss des deutschen Parlaments jedoch wirklich den NSA-Skandal und die Sache mit PRISM aufklären kann ist ungewiss. Denn letztlich ist die Frage offen, ob die NSA überhaupt von deutschen Behörden belangt werden kann und wenn ja, wie.

Letzten Endes wird das Ergebnis wohl kaum einen Einfluss auf das künftige Vorgehen der NSA haben und der Geheimdienst weiterhin das macht, wozu ein Geheimdienst eigentlich auch da ist: Informationen beschaffen über Feinde, Konkurrenten und andere ausländische Institutionen. Selbst die US-Regierung dürfte kaum ihren Kurs großartig ändern, schließlich befindet sich das Land in einem immer größeren wirtschaftlichen Konkurrenzkampf. Da sind die von NSA über das PRISM-Programm gewonnenen manchmal Gold wert. Inoffiziell versteht sich.

Egal wie die Befragung von Tim Cook auch ausgehen mag, die Sache mit der NSA, PRISM und dem britischen GCHQ gilt als einer der größten Skandale der letzten Jahre. Aufgedeckt hat die umfassenden Spionage-Machenschaften gegen Feinde wie Freunde gleichermaßen der ehemalige NSA-Angestellte Edward Snowden.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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