OnePlus One, Cyanogen OS und indische Differenzen
Kürzlich stellte der indische Hersteller Micromax mit dem Yureka getauften Gerät das erste Smartphone mit Cyanogen OS vor. Allerdings hat sich das Unternehmen hinter dem Betriebssystem zuvor ordentlich mit OnePlus, dem Hersteller des OnePlus One gestritten, was zuletzt zu einer Klage durch Micromax gegen OnePlus führte. Dabei trägt jemand anderes die Schuld.
CyanogenMod ist die vermutlich beliebteste und auch bekannteste Custom ROM die es für eine enorme Vielzahl an Android Smartphones und Tablets gibt. Letztes Jahr wagte man schließlich den Schritt und machte aus dem Ganzen ein eigenständiges Unternehmen (zum Beitrag), welches sich für die kommerzielle Verwendung des Systems in Form von Cyanogen OS kümmern soll. Das erste Smartphone damit ist das Yureka von Micromax (zum Beitrag), aber genau da liegt auch die Wurzel eines unschönen Rechtsstreits.
Cyanogen mit unschönem Geschäftsgebahren
Denn wie man eventuell mitbekommen hatte, verkaufte Cyanogen Inc. die exklusiven Nutzungsrechte am Namen, Logo und dem Betriebssystem an den indischen Hersteller Micromax, welcher diese Woche besagtes Smartphone vorstellte. Allerdings ging dem eine Klage gegen OnePlus voraus welche zum Ziel hatte, dass OnePlus mit vorinstalliertem CyanogenMod 11S und dem bekannten Logo auf der Rückseite vom indischen Markt zu verbannen. OnePlus selbst hat eher durch Zufall von diesem Exklusiv-Deal erfahren, was mittlerweile auch zu einem richterlich angeordneten Verkaufsverbot geführt hat.
Warum Cyanogen Inc. sich auf diesen Exklusiv-Deal mit Micromax eingelassen hat dürfte klar sein: Viel Geld von Seiten des indischen Herstellers. Was allerdings an der Sache wirklich mies ist, ist die Tatsache, dass man bereits mit OnePlus einen Deal zur Vermarktung von CyanogenMod auf dem OnePlus One hatte und das weltweit. Lediglich das chinesische Festland ist aufgrund der gesetzlichen Regelungen in China davon ausgenommen, wo das Gerät mit vorinstalliertem Color OS und Cyanogen-Logo auf der Rückseite ausgeliefert wird. Ansonsten ist es das technisch gleiche Modell, welches bei uns im Test auf voller Linie überzeugen konnte:
[Test] OnePlus One – Rauhe Schale – CyanogenMod Kern!
Kirt McMaster, CEO von Cyanogen Inc., kündigte schließlich für den indischen Raum den nicht-exklusiven Vertrag auf und das in einer Zeit, wo die Markteinführung des OnePlus One bereits in vollem Gange war. Das wiederum dürfte jedoch laut kalifornischem Recht – dort wo der Vertrag über die weltweite Vermarktung anscheinend abgeschlossen wurde – ein Vertragsbruch sein und weitere Klagen nach sich ziehen. Die kompletten Details sowie die zugrunde liegenden Gerichtsdokumente kann man in englischer Sprache hier einsehen.
Jedenfalls hat sich das Unternehmen CTO Steve Kondik mit diesem Vorgehen mehr selbst geschadet als alles andere, denn das Vertrauend er Nutzer wird durch solche Aktionen sicherlich stark beeinträchtigt. Zum einen zeugt das nicht gerade von guten Geschäftsbeziehungen, wenn man auf solche Art und Weise eine bestehende Partnerschaft kündigt. Und zum anderen könnte das wiederum andere potentielle Hardware-Partner davon abhalten, mit Cyanogen Inc. ebenfalls einen Vertrag für andere Märkte abzuschließen.
Witzig ist übrigens an dieser Stelle, dass etliche Käufer von Micromax-Geräten in Indien nicht gerade positiv über das Unternehmen sprechen. Angeblich soll der Support quasi nicht existent sein und wenn man sein Gerät einschicken musste, manchmal Wochen auf dieses warten muss. Außerdem basiert das Micromax Yureka auf dem China-Smartphone Coolpad F2, welches selbst etliche (bekannte!) Mängel besitzt. Insofern dürfte man noch so einiges aus Indien hören, was die involvierten Parteien betrifft.
Was haltet ihr eigentlich von der Sache?
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