Rogbid Smart Ring im Test: Die neue Art Fitness zu Tracken?
Smart Ringe sind voll im Trend! Augenscheinlich wollen sie den typischen Fitness-Tracker, beziehungsweise das Fitness-Band ersetzen. Bei dem bislang schnell wachsendem Angebot, wie dem Oura Ring oder in Kürze zu erwartenden Samsung Galaxy Ring, fiel uns der Rogbid Smart Ring durch seinen besonders günstigen Preis von knapp 100 US-Dollar und seinen umfangreichen Funktionen auf. Handelt es sich um einen China-Fake oder um ein zuverlässiges Gadget? Das haben wir für euch herausgefunden!
Inhaltsverzeichnis
- Intro
- Design und Verarbeitung
- Akku
- Software
- Sensoren und Fitness-Funktionen
- Technische Daten
- Fazit
- Bewertung & Kurzfassung
Design und Verarbeitung
Es ist erstaunlich, wie viel Geschichten und Traditionen sich um herkömmliche Ringe als Schmuckstücke ranken. Von den romantischen Liebeserklärungen, die sie begleiten, bis hin zu den historischen Symbolen, die sie repräsentieren, könnten ganze Romane über die Bedeutung und das Design dieser kleinen Kunstwerke geschrieben werden. Doch während die Geschichte der traditionellen Ringe tief verwurzelt ist, befindet sich die Welt der Smart Ringe noch in den Anfängen, was ihre visuelle Vielfalt und dem Funktionsumfang betrifft.
In diesem Zusammenhang fällt der Rogbid Smart Ring auf – nicht durch auffälliges Design, sondern durch seine schlichte Eleganz in mattem Schwarz, die sowohl innen als auch außen glänzt. Es ist eine zeitlose Ästhetik, die sich in verschiedenen Größen – von 16,5 bis 22,3 Millimeter – und Farbkombinationen manifestiert. Von außen betrachtet gibt es die Optionen Schwarz, Weiß und Silber, während die inneren Varianten Silber, Gold und Schwarz umfassen, die je nach persönlichem Stil gewählt werden können.
Der Ring, mit seinen Abmessungen von 8,5 x 3 Millimetern und einem Gewicht von knapp 8 Gramm, ist nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch ein technologisches Wunderwerk. Sein Äußeres besteht aus hochwertiger Keramik, während sein Inneres aus robustem Edelstahl gefertigt ist. Diese Kombination gewährleistet nicht nur Langlebigkeit, sondern auch eine beeindruckende Wasserdichtigkeit von bis zu 5 ATM. Das bedeutet, dass der Ring einem Druck von einer Wassersäule von 50 m standhalten kann, was ihn ideal für den täglichen Gebrauch sowie für sportliche Aktivitäten macht. Ob beim Händewaschen, Duschen oder sogar beim Schwimmen – der Rogbid Smart Ring lässt Euch nicht im Stich.
Bei genauerer Betrachtung offenbart der Ring im Inneren eine ausgeklügelte Anordnung von Sensoren, die eine breite Palette von Tracking- und Messdiensten ermöglichen. Rogbid empfiehlt, die Sensoren auf der Unterseite des Fingers zu positionieren, um optimale Leistung zu gewährleisten. Zusätzlich verfügt der Ring über eine schmale rote Kennzeichnung an der Seite, die dem Träger zeigt, wo sich die Sensorfläche für die Gestensteuerung befindet, was die Benutzerfreundlichkeit weiter verbessert.
Die Verarbeitung des Rings ist nicht nur solide, sondern auch makellos. Während umfangreicher Tests sowohl im Alltag als auch bei sportlichen Aktivitäten konnten keinerlei Ausfälle oder Fertigungsfehler festgestellt werden. Dies unterstreicht die Qualität und Zuverlässigkeit des Rogbid Smart Rings, der nicht nur ein modisches Accessoire, sondern auch ein praktisches und technologisch fortschrittliches Werkzeug ist.
Design- und Verarbeitungs-Resümee
Der Rogbid Smart Ring sieht einfach gesagt aus wie die meisten smarten Ringe die sich in der vergangenen Wochen doch immer häufiger zeigen: schlicht und unauffällig. Dafür kann der Ring mit einem überraschenden Funktionsumfang glänzen und das, wie wir finden, zu einem äußerst attraktiven Preis.
Akku
Der Rogbid Smart Ring ist mit einem bemerkenswerten 20 mAh starken Akku ausgestattet, der dem Ring im Standby-Modus eine erstaunliche Laufzeit von bis zu 25 Tagen bieten soll. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Rogbid darauf hinweist, dass bei kontinuierlichem 24/7-Tracking und regelmäßigen sportlichen Aktivitäten – die direkt über die zugehörige App gestartet werden können – die Akkulaufzeit des Rings auf nur noch etwa vier bis sechs Tage reduziert wird. Diese Information entspricht auch meiner eigenen Erfahrung und verdeutlicht die Herausforderungen, denen wir begegnen, wenn wir die Funktionalität des Rings intensiv nutzen.
Für die Aufladung des Rings bietet Rogbid eine praktische kabellose Lösung an. Mit dem mitgelieferten Charger lässt sich der Ring magnetisch verbinden, um ihn mit Strom zu versorgen, ohne dass ein lästiges Kabel im Weg ist. Obwohl die Schnellladefunktion den Prozess mit knapp 90 Minuten von 0 auf 100 Prozent recht zügig gestaltet, persönlich würde ich mir natürlich eine noch längere Akkulaufzeit wünschen, um die Zeit zwischen den Ladevorgängen zu verlängern und die Nutzung des Rings noch nahtloser zu gestalten.
Akku-Resümee
Vier Tage Laufzeit bei vollem Funktionsumfang sind ein akzeptabler Wert. Mehr geht natürlich immer. Auch die Ladestation ist dabei – volle Punktzahl.
Software
Der Smart Ring von Rogbid zeichnet sich zwar durch eine Vielzahl nützlicher Funktionen aus, jedoch fehlt ihm aus Sicherheitsgründen bewusst ein NFC-Chip, was bedeutet, dass er nicht für kontaktloses Bezahlen verwendet werden kann. Während es auf dem Markt durchaus smarte Ringe mit NFC gibt, halte ich persönlich diese Funktion für ein zu großes Sicherheitsrisiko, da sie potenzielle Angriffspunkte für Hacker darstellen können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Bereich Sicherheit ist der Datenschutz, der bei der Nutzung des Rogbid Smart Rings durch den Hersteller Shenzhen eIoT Technology in Frage gestellt werden kann. Es ist der Hersteller, der unsere Gesundheitsdaten mithilfe der Aizo-Ring-App auswertet und möglicherweise für Werbezwecke verwendet. Die Datenschutzbestimmungen der App geben darüber Auskunft, jedoch bleibt es jedem Nutzer überlassen, wie viel Vertrauen er diesen Aussagen entgegenbringt.
Obwohl der Rogbid Smart Ring eine Fülle von Fitness-Tracker-Funktionen bietet, wie zum Beispiel das Tracking von Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Schlaf und Körpertemperatur, fehlt aus verständlichen Gründen ein Display. Die Auswertung der getrackten Daten erfolgt daher über die bereits erwähnte Aizo-Ring-App, die kostenlos im Apple App Store (iOS 9+) und Google Play Store (Android 5+) erhältlich ist.
Es ist natürlich verständlich, dass einige Nutzer Bedenken bezüglich der Vertrauenswürdigkeit der App und des Herstellers haben. In der Vergangenheit ist das identische Smart-Ring-Modell auch als „Odo Smart Ring“ aus Finnland oder dem chinesische „HiFuture Smart Ring“ aufgetaucht. Derartige Veröffentlichungen lassen Zweifel an der Verlässlichkeit solcher Produkte aufkommen. Trotz dieser Bedenken hat der Rogbid Smart Ring jedoch in der GO2mobile-Redaktion einen positiven Eindruck hinterlassen und funktioniert erstaunlich gut.
Die Aizo-Ring-App unterstützt 30 verschiedene Sprachen und bietet Firmware-Updates per Over-The-Air (OTA) für den Rogbid Ring an. Während unseres Tests haben wir auch ein solches Update erhalten. Die App ist in vier übersichtliche Kategorien unterteilt und leicht zu verstehen. Sie zeigt den Verbindungsstatus und die verbleibende Akkukapazität des Rings an, bietet Funktionen wie Herzfrequenz- und Schlaf-Monitoring sowie Schnellstarttasten für das Initiieren von Trainings. Die App hat sich als zuverlässig erwiesen und die genannten Überwachungskategorien zuverlässig mit Daten vom Ring gefüllt.
Es ist ebenfalls möglich, ein Konto in der Aizo-Ring-App zu erstellen, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich, um die App zu nutzen.
Software-Resümee
Ist es kein renommierter Hersteller und kommt das Produkt zudem aus China, ist für Menschen die ein gesteigertes Bewusstsein für Ihre Datensicherheit pflegen, im Grunde Abstand zu halten. Wer keine Bedenken hat, wird mit der kostenlosen Aizo-App, welche auch von anderen Herstellern verwendet wird, nicht enttäuscht. Das umfangreiche Konvolut an getrackten Daten, lassen sich übersichtlich einsehen und auswerten.
Sensoren und Fitness-Funktionen
Der Rogbid Smart Ring mag unscheinbar wirken, aber nach meinem ausführlichen Test bin ich voller Überzeugung, dass hinter seinen Sensoren weit mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Lasst mich zunächst die beeindruckenden Funktionen dieses Rings rund um die Uhr betrachten. Von der kontinuierlichen Messung der Herzfrequenz über die Analyse des Sauerstoffgehalts im Blut (SpO2) bis hin zur Überwachung der Körpertemperatur bietet dieser Ring eine breite Palette von Gesundheits- und Fitnessfunktionen. Darüber hinaus verfügt er über einen umfassenden Schlaftracker, einen Schritt- und Distanzzähler, eine Kalorienanalyse und sogar eine Vorhersage zur weiblichen Menstruation sowie einer „Recovery Status“-Übersicht des Körpers.
Diese beeindruckenden Funktionen werden durch einen eingebauten PPG-Sensor, einen Temperatursensor und einen Beschleunigungssensor ermöglicht. Zusätzlich zur Datenerfassung bietet der Ring auch eine integrierte Gestensteuerung, die über eine unsichtbare Sensorfläche auf einer Seite des Rings gesteuert wird (die rote Markierung erinnert daran). Diese Gestensteuerung ermöglicht nicht nur die Initiierung eines SOS-Notsignals durch einen dauerhaften Druck, sondern auch das Senden einer SOS-SMS mit dem aktuellen Standort an ausgewählte Kontakte, wobei das GPS-Signal und der SMS-Versand über das gekoppelte Smartphone mit der Aizo-Ring-App erfolgen.
Darüber hinaus kann die Gestensteuerung auch für weniger dramatische Zwecke genutzt werden. Sie ermöglicht beispielsweise die Bedienung beliebter Video-Anwendungen wie TikTok, Instagram oder YouTube, um ein „Thumbs up“ zu setzen oder zum nächsten Video zu wechseln. Auch die Steuerung der Musik-App durch das Auslösen von Play/Pause durch langes Drücken oder das Wechseln des Tracks durch Streichen nach oben oder unten ist möglich.
Des Weiteren kann der Auslöser in der Foto-App des Smartphones betätigt oder in Browsern und PDF-Readern durch Swipen nach oben und unten gescrollt werden. Während meiner Tests habe ich parallel eine TicWatch Pro 5 getragen und die Daten verglichen. Es hat mich dabei sichtlich überrascht, dass im Vergleich zur Smartwatch und sogar zu einem professionellen Blutdruck- und Herzfrequenzmessgerät die Pulsdaten exakt übereinstimmten. Dies zeigt die Genauigkeit und Leistungsfähigkeit des Rogbid Smart Rings in Bezug auf Gesundheitsüberwachung und Fitness-Tracking.
Sensoren und Fitness-Resümee
Wer hätte es gedacht? Die vielen Sensoren funktionieren nicht nur, sondern beweisen im A/B-Test mit anderen Smartwatches und sogar medizinischen Geräten sehr genaue Messungen.
Technische Daten
Fazit des Rogbid Smart Ring
Der Smart Ring von Rogbid scheint auf den ersten Blick für 199,99 US-Dollar (aktuell sogar 119,99 $) zu schön um wahr zu sein. Aber der Schein trügt nicht! Der preiswerte Smart Ring liefert die vielen Fitness- und Tracking-Funktionen. Und das zu unserer Überraschung auch noch ziemlich zuverlässig.
Die kostenlose Aizo-App, welche nicht von Rogbid stammt, könnte für Menschen mit einem hohen Sicherheitsanspruch der Knackpunkt sein. Vertraut man seine persönlichen Gesundheitsdaten einem unbekannten chinesischen Server an?
Wer daran keinen Gedanken verschwendet, der ist mit dem Rogbid Smart Ring bestens aufgehoben und Samsung muss erst einmal unter Beweis stellen, dass sie es mit dem auf dem MWC 2024 in Barcelona lediglich „ausgestellten“ Galaxy Smart Ring besser können. Denn für den schmalen Taler, bietet der Ring von Rogbid wirklich viel.
Bewertung & Kurzfassung
Test Rogbid Smart Ring
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Hardware - 8.5/10
8.5/10
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Verarbeitung - 8.9/10
8.9/10
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Akku - 7.9/10
7.9/10
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Software - 7.9/10
7.9/10
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Sensoren - 9.2/10
9.2/10
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Preis/Leistung - 9.5/10
9.5/10
Kurzfassung
Der Smart Ring von Rogbid überrascht mit seiner Vielseitigkeit zum günstigen Preis. Wer keine Sorge hat, das seine Fitness-Daten unter Umständen auf einem chinesischen Server landen, macht bei dem unauffälligen Fitness-Tracker nichts verkehrt.
Pro
- Kabelloses Laden
- Akkurate Messungen
- Bis 5ATM Wasserfest
- Jede Menge Funktionen
- Sehr günstiger Anschaffungspreis
Kontra
- Schwierige Größenbestimmung
- Daten landen auf einem chinesischen Server
Wie wird denn zb die Körpertemperatur angezeigt? Richtig mit Gradzahl? Der Ouraring sagt nur +0.2 Grad z. B. D.h ich weiß trotzdem meine Körper-Temperatur nicht.
Mit „wie“ meinst du wo sie angezeigt wird oder wie er sie analysiert?
Falls das „wo“ gemeint ist, findest du in der Test-Kategorie Software ein paar Screenshots. Darunter auf dem letzten Screenshot von der Smartphone-App, unten „Körpertemperatur“ mit gesunden 36,4 Grad!
Danke, genau das meinte ich. Nur noch eine kurze Frage braucht man für den Ring ein Abo, damit die Funktionen alle Verfügbar sind?
Nein, kein Abo, keine zusätzlichen Kosten. Man muss nicht einmal wie im Test beschrieben ein eMail-Konto anlegen oder mit dem Realname arbeiten. Das Ganze kann komplett anonym verwendet werden.
Dann überlege ich von dem Oura zu wechsel. Den habe ich, seit der Lieferbar 2022 war. Ich habe den damals noch direkt beim Hersteller bestellt. In Deutschland gab es den damals noch nicht.
So ist das bei dem Blaupunkt Ring den wir gerade testen, auch. Es ist aber noch der Rogbid Smart Ring 3 zu uns unterwegs. Der hat aber keine so große Sensorfläche wie der erste Rogbid Smart Ring.
Ist das ein Nachteil? Wenn die Sensoroberfläche kleiner ist, bei dem neuen Ring?