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Sailfish OS versteht sich nun komplett auf Android Apps

Sailfish OS versteht sich nun komplett auf Android Apps

Der Kampf um Marktanteile auf dem so wichtigen Markt der mobilen Systeme ist sehr hart, dennoch gibt es hin und wieder aufstrebende neue Konkurrenten, so wie das von Ex-Nokianern gegründete Unternehmen Jolla und deren Sailfish OS. Aus eigener Kraft wird es das System schwer haben, an nennenswerte Marktanteile zu kommen aber die Finnen haben da eine Geheimwaffe in Petto: Die Kompatibilität zu Android.

Als Nokia im Jahre 2011 das Nokia N9 mit der Neuentwicklung MeeGo vorstellte, horchte die Branche und vor allem einige potentielle Käufer deutlich auf. Der Tod von Symbian war nicht mehr aufzuhalten, der Exklusiv-Deal mit Microsoft geschlossen und das junge System kam über das Nokia N9 nicht hinaus. Dabei erzielte MeeGo eigentlich nur positives Feedback und wurde sogar als potentiell erfolgreicher Konkurrent zu iOS gesehen aber die damalig Konzernspitze von Nokia sah die Sache etwas anders und stampfte das Projekt ein. Das haben sich einige Nokia-Mitarbeiter nicht gefallen lassen, kurzerhand ein eigenes Unternehmen gegründet und basierend auf dem offenen Quelltext von MeeGo das Sailfish OS aus der Taufe gehoben.

 

Ein Grundpfeiler von Android für Sailfish OS

Noch dieses Jahr sollen die ersten Geräte mit Sailfish OS von Jolla auf den Markt kommen und selbst an einem der wichtigsten Punkte für den potentiellen Erfolg einer neuen Plattform können die Entwickler einen Erfolg vermelden: Dem dahinterstehenden Ökosystem an nachinstallierbaren Apps. Denn wie Jolla gestern mitteilte, ist Sailfish OS ab sofort voll kompatibel mit Android-Apps und das Betriebssystem selbst kann ebenfalls auf für Android entwickelter Hardware betrieben werden. Die Sache ist nebenbei ein kleines wenig anders wie der damalige Versuch von Blackberry. Für die Blackberry-Plattform mussten Android-Apps zunächst in das Blackberry-Format konvertiert werden, außerdem hatte Blackberry damals mit erheblicher Software-Piraterie zu kämpfen.

Zwar würden es die Entwickler von Sailfish OS lieber sehen, wenn Entwickler auf nativ entwickelte Apps setzen würden aber mit dem geballten Angebot an Apps aus der Androidwelt im Rücken, hat es Jolla eine ganze Ecke einfacher im harten Markt der Smartphones Fuß fassen und Marktanteile gewinnen zu können. Dazu arbeitet das Unternehmen mit einigen der führenden App Stores für Android zusammen, ohne jedoch explizit die Partner zu erwähnen.

 

Eine Alternative, mit derselben Power

Die Kompatibilität zu Android-Hardware hat indes ihre ganz bestimmten Gründe und die liegt nicht in der Zielgruppe von experimentier-freudigen Smartphone-Nutzern. Vielmehr will sich Jolla mit Sailfish OS als echte Alternative zu Android anbieten, da es auf bereits existierender Android-Hardware problemlos eingesetzt werden kann. Gerade bei der chinesischen Regierung dürfte das auf offene Ohren stoßen, ist die Staatspartei doch recht unzufrieden mit der Vormachtstellung von Googles Plattform. Aber auch in Europa wären entsprechende Kooperationen denkbar, jedenfalls befindet sich Jolla bereits mit etlichen asiatischen Herstellern in Verhandlungen.

Übrigens sehen die Finnen den Deal zwischen Nokia und Microsoft der vorletzten Woche als Stärkung ihres eigenen Weges, ohne genaue Details zu verraten. Jedenfalls werden ab der kommenden Woche die Vorbestellungen für die zweite Runde an Jolla-Smartphones entgegen genommen. Allerdings nur für finnische Vorbesteller, welche die heimischen Entwicklungen unterstützen wollen. Gegen Ende des Jahres plant man übrigens mit der Auslieferung der ersten Geräte. Wann der Rest Europas ebenfalls sich ein Jolla-Smartphone sichern kann, ist indes nicht bekannt. Aber die Kompatibilität zu Android macht schon ziemlich neugierig: Auf das System selber und wie die Sache sich noch entwickeln wird. Immerhin war Google bzw. der damalige Android-Chef Andy Rubin auf ähnliche Versuche mit Aliyun alles andere als gut zu sprechen.

[Quelle: Jolla (PDF) | via AndroidCommunity]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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