Samsung-Mitarbeiter im Fadenkreuz von Apple
Zwischen Apple und Samsung herrscht seit Jahren eine gewisse Hassliebe, die noch vor einigen Jahren vor allem durch Patentklagen definiert wurde. Mittlerweile hatte man sich gütlich geeinigt, aber nun hat es Apple erneut auf den Konkurrenten abgesehen. Oder besser gesagt: Auf das Fachpersonal der Südkoreaner und das in einigen wichtigen Bereichen.
Neben dem Design eines Smartphones oder Tablets ist auch die verbaute Technik ein wichtiges Kriterium, um am hart umkämpften Mobilfunk-Markt erfolgreich agieren zu können. Apple hat es unter anderem durch sein Premium-Image und natürlich dem iOS-Betriebssystem geschafft, während Samsung vor allem über Masse, eine enorme-Modellvielfalt und möglichst viel Technik in einem Gerät versucht. Allerdings könnte letzteres stark in Gefahr sein und ausgerechnet Apple ist der Grund dafür.
Samsung und Apple im Mitarbeiter-Streit
Denn wie es aus südkoreanischen Industriekreisen heißt, wirbt Apple ziemlich aggressiv um Fachkräfte von Samsung aus den Bereichen für Signal- und Bildverarbeitung sowie der Akku-Entwicklung. Angesichts der großen Finanzkraft und dem Image das Apple hat, haben sich zahlreiche Mitarbeiter des südkoreanischen Konzerns nicht gegen die Versuche der Abwerbung wehren können oder wollen. Immerhin soll Apple mit deutlich höheren Finanzaussichten gelockt haben, was angesichts eines Barvermögens von geschätzten 180 Milliarden US-Dollar nicht gerade schwierig wäre, wie ein Samsung-Manager gegenüber der Korea Times erzählte:
Ein Teil unseres Personals wurde von Apple abgeworben. Sie arbeiten nun im Apple-Hauptquartier in San Jose, Kalifornien. Sie wurden mit sehr attraktiven und sehr hohen Gehaltsschecks gelockt.
Das Apple nach Fachkräften aus dem Bereich der Bild- und Signalverarbeitung sucht ist nicht allzu abwegig, da man schließlich eigene Prozessoren entwickelt. Samsung ist nachweislich einer der ganz großen Konzerne in diesen Bereichen, was deren Mitarbeiter so interessant macht. Das Apple jedoch auch Fachkräfte für Akkus abwirbt, macht auf den ersten Blick nicht ganz so viel Sinn. Da Samsung SDI jedoch einer der größten Lieferanten von Akkus für Elektro-Fahrzeuge wie beispielsweise von BMW ist, dürften diese Fachkräfte am mehrfach vermuteten iCar von Apple arbeiten.
Zuletzt mussten sich Tesla Motors und A123 Systems mit den Abwerbungsversuchen Apples herumschlagen, was im Fall von A123 Systems sogar zur Einstellung diverser Projekte führte. Als Reaktion dessen verklagte das Unternehmen Apple wegen unlauterer Methoden bei der Abwerbung von Personal. Etwas ähnliches dürfte bei Samsung vermutlich nicht passieren, aber ärgerlich ist es für den noch führenden Hersteller von Android-Geräten so oder so.
Übrigens will Samsung trotz allem die geschäftlichen Beziehungen nach Cupertino weiter verstärken. Anscheinend brauchen sich die beiden Konzerne stärker denn je.
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