Sharp bringt Smartphone mit eingebauten Strahlenmessgerät auf den Markt
Sicher erinnert ihr euch noch alle an das verheerende Erdbeben im Pazifik letztes Jahr, bei dem ein knapp 8 Meter hoher Tsunami über die Westküste von Japan hinwegfegte und neben Tod und Zerstörung auch noch eine atomare Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi auslöste. Solche und andere Ereignisse im Weltgeschehen bringen mitunter illustre Produkte hervor, bei denen Sharp nun mitreden kann.
Denn mit dem Pantone 5 SoftBank 107SH bringt der japanische Netzanbieter Softbank in Kooperation mit Sharp ein Smartphone auf den Markt, welches die Gammastrahlung messen und anzeigen kann. Das mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich ausgestattete Gerät bietet ein wasserbeständiges Gehäuse nach den Zertifizierungen wasserbeständiges IPX5 und IPX7 und verfügt sowohl über UMTS als auch WLAN. Softbank überlegt zudem ein paar Social Network Funktionen einzubauen, wie beispielsweise eine Übersichtskarte über gemessene Werte.
- 3,7″ WVGA Display mit 854×480 Pixel Auflösung
- 1 GB RAM
- 4 GB interner Speicher
- MicroSD
- UMTS mit bis zu 14,4 MBit/Sekunde, Bluetooth 3.0, WLAN b/g/n, GPS, IrDA
- 5 Megapixel Kamera, 0,3 Megapixel Frontkamera
- IPX5 und IPX7 Zertifizierung
- 115 x 58 x 12 mm
Die Strahlung wird über einen Silicium-Detektor gemessen, der einen Bereich von 0,05 bis 9,99 Mikrosievert pro Stunde abdeckt. 0,05 Mikrosievert liegen noch unterhalb der natürlichen Strahlungsabgabe in der Natur und schwankt sowohl regional als auch weltweit ziemlich stark. In Deutschland beispielsweise liegt die natürliche Strahlung bei ca. 0,02 Mikrosievert pro Stunde, was im Jahr etwa 1,7 Millisievert macht. Zusätzlich können Wände aus Beton, Stein oder Ziegeln die Werte durch Radongas verändern, sodass höhere Werte angezeigt werden auf den Strahlungsmessgeräten.
Nach japanischen Medienberichten ist die Fehlertoleranz des Smartphones mit 15-20% allerdings erheblich, von der fehlenden professionellen Kalibrierung und Auswertung/Deutung der Messergebnisse mal ganz abgesehen. Eine fundierte und wissenschaftliche Strahlungsmessung beginnt zuerst mit einer Testroutine, bei der die Batterie überprüft wird, eine bekannte Strahlenquelle zur Überprüfung der Sensoren verwendet wird und das Gerät kalibriert. Bereits eine simple Handytasche könnte die Messergebnisse auf fatale Weise verfälschen, der Praxisnutzen des Pantone 5 ist also eher fraglich.
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