Sony plant weniger Smartphone-Modelle für mehr Gewinn
Der japanische Konzern Sony bringt entgegen der Konkurrenz seit 2013 jedes halbe Jahr ein neues Flaggschiff auf den Markt, was die potentielle Kundschaft zwiegespalten aufnimmt. Letztlich scheint sich diese Strategie doch nicht ganz auszuzahlen, denn der Konzern hat Verluste in Milliardenhöhe zu verzeichnen. Daher soll es künftig heißen: Weniger ist mehr“.
Die Konkurrenz ist heutzutage im Smartphone-Markt größer denn je. Vor allem chinesische Hersteller drängen mit günstigen Android Smartphones auf den markt und machen den großen Unternehmen das Leben zunehmend schwerer. Das bekommt insbesondere Samsung in Asien zu spüren und erwägt eine größere Neuausrichtung, was auch die Reduzierung der Modell-Familien mit beinhaltet. Auch Sony erwägt die Reduzierung seiner Smartphone-Modelle, um sich in gewisser Weise wieder „Gesund zu schrumpfen“.
Finanzdruck bei Sony
Für das Geschäftsjahr 2014 erwartet der japanische Konzern einen Verlust von insgesamt gut 2,1 Milliarden US-Dollar bzw. 1,67 Milliarden Euro. Als Gegenmaßnahme und Grundlage wieder in die Gewinnzone zu kommen, will Sony seine eh schon schmale Produktpalette an Smartphones weiter verschlanken. Dabei wäre es eventuell schon ein Anfang, wenn der Konzern nicht jedes halbe Jahr ein neues Flaggschiff inklusive weiterer Abkömmlinge vorstellen würde. Gerüchten zufolge steht Anfang Januar 2015 zur CES 2015 bereits das Sony Xperia Z4 an, nachdem das Sony Xperia Z3 erst Anfang September zur IFA 2014 seine Premiere feierte.
Die frei gewordenen Kapazitäten will der Konzern übrigens an anderer Stelle wieder einsetzen. Künftig soll der Fokus auf dem Fotografie-Sektor weiter verstärkt werden und das vor allem in der Entwicklung und Produktion von Kamera-Sensoren für Smartphones. Der plan kommt nicht von ungefähr: Sony ist der führende Lieferant für Kamera-Sensoren, die im Großteil aller Smartphones eingesetzt werden. Oder wie es Hiroki Totoki mit Blick auf die Smartphone-Pläne formulierte:
Wir streben nicht nach Größe oder Marktanteile, sondern nach besserem Profit.
Daher rechnen Experten damit, dass in den kommenden drei Jahren die Verkaufszahlen von Sony in der Smartphone-Sparte um 30 Prozent sinken, aber der Absatz an Kamera-Sensoren um 70 Prozent zulegen könnte. Das wiederum soll den Plänen zufolge zu einem Plus von 10,1 Milliarden Euro führen.