Spotify beschert mehr Lizenzeinnahmen als iTunes
Die führende Plattform für den Vertrieb digitaler Musik ist lange Zeit iTunes von Apple gewesen und so schnell wird sich daran auch nichts ändern. Dennoch verzeichnet die Plattform das zweite Jahr in Folge sinkende Umsätze und Schuld daran sind Streaming-Dienste wie Spotify. Gerade in Europa zeigt sich nun wie erfolgreich das schwedische Unternehmen mittlerweile ist.
Laut dem Unternehmen Kobalt Music Publishing hat der schwedische Anbieter Spotify des gleichnamigen Streaming-Dienstes mittlerweile eine höhere Ausschüttung an Lizenzgebühren an Künstler erwirtschaften können, als es mit dem klassischen Verkauf digitaler Inhalte über den führenden Online-Shop Apple iTunes der Fall war. Der Musikverlag steht zwar nicht für die Gesamtheit aller Musikschaffenden Künstler, aber zahlreiche bekannte Namen wie Paul McCartney, Lenny Kravitz oder auch Maroon 5 stehen bei Kobalt Music Publishing unter Vertrag.
Spotify lohnt sich für Musiker
Den ermittelten Zahlen zufolge sei die Ausschüttung von Lizenzgebühren bei iTunes im Schnitt rund 13 Prozent niedriger als das was durch Spotify erzielt wird. Überhaupt ist Streaming mittlerweile eine große Nummer: Allein 10 Prozent aller Lizenzgebühren sind im zweiten Quartal durch Streaming-Dienste angefallen. da versteht man, dass Apples Interesse an Beats Electronics auch dem Streaming-Dienst galt, der nun in iTunes selbst aufgehen soll (zum Beitrag).
Obwohl der Erfolg von Spotify und Co. einen wichtigen Meilenstein darstelle für die Musikindustrie, beschreibt Kobalt Music Publishing CEO Willart Ahdritz die Industrie selbst als viel zu schwerfällig. Vor allem der Willen zum erschließen von effizienteren Umsatzquellen bemängelte er, was sich an dem rasanten Aufstieg der Streaming-Anbieter zeige. Diese haben in den letzten zwei Jahren für ein Wachstum um den Faktor Drei gesorgt, der durch Lizenzeinnahmen von Spotify und ähnlichen Diensten zustande kam.
Anzumerken sei jedoch, dass bei den genannten Zahlen nicht der eigentliche Umsatz von Spotify geneint ist: Es geht ausschließlich um die Lizenzgebühren die Anbieter von Streaming-Diensten an Musikverlage zahlen müssen, damit deren Musik den jeweiligen Kunden zur Verfügung steht. Leider ist bei der Statistik von Kobalt Music Publishing nicht mit aufgelistet, wie hoch eigentlich die Gebühren pro Titel sind, die bei iTunes gekauft bzw. bei Spotify gestreamt werden. Das wäre für einen besseren Vergleich der Zahlen von großem Interesse.