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[Test] ALCATEL onetouch Hero 2 – Ein Held mit Stylus!

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Das ALCATEL onetouch Hero 2 ist ein eher ungewöhnliches Android-Smartphone, welches sich mit den ganz Großen messen will. Es ist eines der wenigen Geräte, die sich funktionell an die Galaxy-Note-Familie von Samsung heran wagen mit einem Stylus und in unserem Test soll geklärt werden, ob das Phablet aus China die Erwartungen erfüllen kann oder nicht.

Mit dem Erfolg des ersten Samsung Galaxy Note aus dem Jahre 2011 hatten damals nur die wenigsten gerechnet. Aber der Erfolg gibt Samsung Recht: Bis heute gilt die Note-Reihe als das Maß aller Dinge wenn es um Phablets geht, die mehr sein wollen als nur ein zu groß geratenes Smartphone. Mit dem ALCATEL onetouch Hero 2 gibt es nun einen neuen Herausforderer, der nicht nur groß ist sondern auch mit einem Stylus im Lieferumfang daher kommt. Erfreulicherweise ist dieser nicht nur Zierde, aber wo Licht ist befindet sich jedoch auch immer etwas Schatten mit dabei.

ALCATEL ONETOUCH Hero 2 Test

Technische Daten des ALCATEL onetouch Hero 2

Technische Daten

Prozessor

MediaTek MT6592 Octa-Core mit 2 GHz
GPU: ARM Mali 450 MP4

Betriebssystem

Android 4.4.2 KitKat

Interner Speicher

16 GB interner Speicher (MicroSD bis 32 GB)

RAM

2 GB

Modellbezeichnung

8030Y

Display

6 Zoll IPS, 1.920 x 1.080 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB 2.0, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Proximity, Gyroskop, Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

160,5 x 81,6 x 7,9 mm

Gewicht

175 Gramm

Gehäusematerial

Aluminium, Kunststoff

Kamera

13 Megapixel Kamera mit LED-Blitzlicht,
5 Megapixel Frontkamera

Internet

GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + LTE (800/1.800/2.600) + Singleband WLAN a/b/g/n

Bluetooth

4.0

Akkutyp

Li-Ion, Fest verbaut

Kapazität

3,7 V/3.100 mAh

Gesprächszeit

15,5 Std. (2G) / 10 Std. (3G) / 4,5 Std. (4G)

Standby-Zeit

500 Std. (2G) / 380 Std. (3G)

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz
LTE 800/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 439,- Euro (aktuell ab 352,99 Euro (Schwarz), Stand 14/12/14)
Besonderheit FM-Radio, Status-LED, Miracast, DLNA, WiFi Direct, NFC, LTE, (kapazitiver) Stylus, Multi Window, HiFi-Modus für Musikplayer, JBL In-Ear-Headset, IrDA, Double Tap zum Einschalten

 

Zubehör

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Bereits am Zubehör eines Smartphones kann man erkennen, ob es sich um etwas Besonderes handelt oder nur um ein Gerät wie viele andere auch. Zwar sticht das Zubehör im farbenfrohen Karton des ALCATEL onetouch Hero 2 nicht mit besonderen Gegenständen hervor, aber eine Sache fällt bei näherer Betrachtung dann doch auf. Neben dem üblichen MicroUSB-Kabel, USB-Netzteil-Adapter, zahlreichen Kurzanleitungen in gedruckter Form und einem Piekser zum Öffnen von Micro-SIM- und MicroSD-Trays findet sich ein ungewöhnlich hochwertiges Kabel-Headset wieder. Anstatt auf einen No-Name-Hersteller zu vertrauen, setzt ALCATEL onetouch auf ein Headset von JBL.

Ansonsten findet sich nur noch ein Stylus im Lieferumfang wieder, der sich jedoch während des Auspackens nicht zeigt. Der Grund dafür: Dieser befindet sich im ALCATEL onetouch Hero 2 selbst und kann wie bei der Galaxy-Note-Serie rechts unten herausgezogen werden.

Was jedoch eine gesonderte Erwähnung verdient, ist das zur IFA 2014 gezeigte Zubehör für das ALCATEL onetouch Hero 2. Dieses wird über einen magnetischen Pogo-PIN-Connector auf der Rückseite des Phablets angeschlossen und bietet dadurch interessante Erweiterungen. Ob das zur IFA 2014 in Berlin mit ausgestellte DJ Cover auch nach Deutschland kommt wissen wir derzeit leider nicht. Eine endgültige Entscheidung steht da noch aus, wäre allerdings sehr zu begrüßen, da es ein sehr außergewöhnliches Zubehör ist und das Gerät aus der Masse abhebt.

Was jedoch zu uns kommt an Zubehör ist neben dem Flip Cover ein eher ungewöhnliches Zubehör: Das ALCATEL onetouch Sidekick 2. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Telefon als Freisprecheinrichtung, welches sich per Bluetooth mit dem Phablet verbindet und als einfache Fernsteuerung dient. Egal ob Anrufe, SMS oder das Wechseln der Musik: Mit dem kleinen Mini-Telefon ist all das möglich. Allerdings wird es dieses Jahr nichts mehr mit dem Sidekick 2, welches schon bei der ersten Generation des ALCATEL onetouch Hero 2 als optionales Zubehör angeboten wurde.

Das bisher nicht in Deutschland erhältliche Modell 8030B des ALCATEL onetouch Hero 2 wird übrigens standardmäßig im Lieferumfang das Sidekick 2 haben, ein BoomBand und das LED Flip Cover.

 

Design und Verarbeitung

Während die Phablets mit dem Stylus von Samsung als Premium-Geräte durch und durch gelten mit den entsprechenden Materialien, sieht es bei dem ALCATEL onetouch Hero 2 etwas anders aus. Zwar ist dieses ebenfalls aus Kunststoff gefertigt, aber so ganz hochwertig fühlt sich dieser nicht an. Trotz einer mattierten Oberfläche auf der Rückseite. Dass die Samsung-Geräte ein bisschen Pate standen für das Android Phablet lässt sich unter anderem daran erkennen, dass der Rahmen um das ALCATEL onetouch Hero 2 herum eine leicht metallisch anmutende Oberfläche besitzt.

In diesem Rahmen lässt sich so einiges entdecken und das sind nicht nur die offensichtlich Hardware-Tasten auf der rechten Seite. Diese sitzen etwas oberhalb der Geräte-Mitte im Gehäuse und lassen sich wirklich gut erühlen und haben einen knackigen Druckpunkt. Allerdings sind sie etwas sehr locker im Gehäuse des ALCATEL onetouch Hero 2 untergebracht und dazu noch leicht zur Rückseite geneigt. Auf den ersten Blick ist das etwas irritierend, aber wenn man es einmal in der linken Hand hält und mit dieser noch bedienen will – ja, das klappt erstaunlich gut trotz der Größe bzw. gerade wegen einer größeren Hand – dann zeigt sich der Vorteil dieser Tasten. Über den Tasten selbst befindet sich der Tray für die MicroSD, während auf der gegenüber liegenden Seite lediglich der Micro-SIM-Tray untergebracht ist.

Interessant wird es auf der Stirnseite des ALCATEL onetouch Hero 2: Hier ist neben einem Mikrofon und der 3,5 mm Audio-Buchse ein weiterer Kunststoff-Einlass in Punkt-Form zu finden und das hat auch seinen Grund. Denn dahinter verbirgt sich eine Infrarot-Diode, mit deren Hilfe sich die heimische Unterhaltungselektronik steuern lässt. Auf der Unterseite des ALCATEL onetouch Hero 2 ist lediglich der Lautsprecher und die MicroUSB-Buchse verbaut, sowie der Einschub für den Stylus.

Die nicht abnehmbare Rückseite weißt nichts Spektakuläres auf, wenn man mal von der 13 Megapixel Kamera nebst LED-Blitzlicht absieht. Auf der rechten Seite in Höhe der Mitte befindet sich jedoch etwas, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht und das ist ein Pogo-PIN-Connector. An diesen Anschluss kann man verschiedenes Zubehör anschließen, wie zum Beispiel ein Cover mit unsichtbar integrierten LEDs die bei neuen Ereignissen entsprechend aufleuchten, oder das bereits erwähnte Zubehör namens DJ Cover. Bei der Rückseite selbst handelt es sich um Aluminium, worauf die kühlere Oberfläche im Vergleich zum Rahmen und den beiden Kunststoff-Einsätzen für die Funkantennen hindeutet.

Die Front des ALCATEL onetouch Hero 2 wiederum wird von dem riesigen Display dominiert, über welchem lediglich der Lautsprecher für Telefonate thront, die Sensoren für Helligkeit sowie Annäherung und eine Frontkamera für Selfies und Videochats. Der Rahmen um das Display selbst ist relativ schmal. Lediglich unterhalb des Displays ist etwas mehr Platz, aber dort sind immerhin die kapazitiven Tasten für Zurück, Home und Menü untergebracht. Die Menü-Taste ist in der Zweitbelegung zudem mit dem Task Manager belegt, der sich per Gedrückthalten aufrufen lässt. Die Home-Taste startet Google Now und die Zurück-Taste aktiviert oder deaktiviert die Multi-Window-Funktion.

 

Display

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Da es sich bei dem ALCATEL onetouch Hero 2 um ein Phablet handelt, muss auch das Display entsprechend groß sein. Mit 6 Zoll ist es das auch und bietet auf dieser Diagonale eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel, was bei dieser Größe auch Mindestmaß sein sollte. Besondere Erwähnung finden das bruchsichere Dragontail-Glas aus Japan und eine fettabweisende Beschichtung, welche auch erstaunlich gut funktioniert. Zumindest sind gefühlt weniger Schlieren zu sehen als bei Geräten ohne eine derartige Beschichtung. Oder es ist einfach nur Einbildung, weil ALCATEL onetouch diesen Fakt gesondert hervorhebt.

Die Bildqualität indes kann nicht ganz überzeugen. Es ist zwar einigermaßen hell in der maximalen Helligkeitsstufe, aber entweder ist es nur Einbildung oder das Display des ALCATEL onetouch Hero 2 ist ein wenig zu warm kalibriert. Bei den meisten Inhalten schwingt ein leichter Hauch von Gelb mit und auch die im System integrierte Funktion zur Kalibrierung der Darstellung bringt keine Besserung. Bleibt fast zu hoffen, dass künftige Firmware-Updates – sofern welche denn überhaupt kommen – sich diesem „Problem“ annehmen.

Ansonsten ist die Darstellung der Auflösung ansprechend mit relativ hohen Kontrasten. Die Blickwinkel fallen IPS-typisch sehr hoch aus, auch wenn die Helligkeit etwas abnimmt. Für den Preis von 439 Euro UVP kann sich das Display dennoch in seiner Gesamtheit sehen lassen, was nicht immer der Fall ist.

 

CPU und GPU

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Wie die meisten Hersteller günstigerer Smartphones setzt ALCATEL onetouch auch im ALCATEL onetouch Hero 2 auf einen Prozessor aus der Entwicklung von MediaTek. Um genau zu sein handelt es sich um einen MediaTek MT6592 Octa-Core, dessen acht ARM Cortex A7 Kerne mit bis zu 2 GHz zu Werke gehen und für 32.346 Punkte im aktuellen AnTuTu Benchmark sorgen. Damit siedelt sich das ALCATEL-Phablet im üblichen Bereich dieser Prozessoren ein.

Für die Grafik ist ein Grafikchip von ARM zuständig, namentlich der ARM Mali 450 MP4. Damit sind einigermaßen moderne Spiele mit viel grafischen Effekten möglich, allerdings sollte man für ein flüssiges Spielerlebnis die Details etwas herunterschrauben. Wie üblich haben wir uns einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Chips mit den Spielen Galaxy on Fire 2 HD, Real Racing 3 und Dead Effekt gemacht.

Allerdings teilt auch das ALCATEL onetouch Hero 2 mit anderen Smartphones welche diesen Prozessor verwenden eine Sache und das ist eine teilweise etwas ruckelnde Oberfläche. Zwar klingt der MT6592T auf dem Blatt Papier hervorragend und kann auch im Benchmark eine solide Leistung abliefern, aber im Alltag bekommt man von der Power nicht alles zu Gesicht und hier wird einfach Potential verschenkt. Da helfen die 2 GB an RAM leider auch nur bedingt weiter, was zumindest für ein flüssiges Multitasking sorgt und das ist auch eine der Besonderheiten des ALCATEL onetouch Hero 2.

 

Akku

Ein großes Smartphone bietet bekanntlich viel Platz, den man mit einem entsprechend großen Akku füllen könnte. Das nimmt sich ALCATEL onetouch zu Herzen, denn im ALCATEL onetouch Hero 2 steckt ein 3.100 mAh fassender Akku, der auch für ordentliche Laufzeiten sorgt. Zumindest sind laut Hersteller bis zu 10 Stunden Dauertelefonieren drin, wobei wir das nicht bis zum Äußersten ausgetestet haben. Worin MediaTek-Prozessoren seit jeher richtig gut sind, ist der Verbrauch im Standby. Nutzt man das ALCATEL onetouch Hero 2 eher weniger, dann sind locker zwei und mehr Tage abseits der Steckdose drin.

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Erst wenn das Display eingeschaltet ist, nimmt der Energieverbrauch deutlich zu und das resultierte bei unserem Test in einer Wiedergabe von Videos bei gut 7,5 Stunden in Dauerschleife. Kein schlechter Wert, aber auch kein sonderlich guter, denn die aktuellen Sony-Geräte schaffen in dieser Disziplin einige Stunden mehr bei nahezu gleichgroßen Akkus. Trotzdem ist das ALCATEL onetouch Hero 2 ein ausdauernder Begleiter, der locker einen ganzen Arbeitstag mitmacht und darauf kommt es schließlich mit an.

 

Konnektivität

Worauf es ebenfalls ankommt ist eine Vielzahl an Verbindungsmöglichkeiten und hier zeigt das ALCATEL onetouch Hero 2 im Vergleich zu anderen MediaTek-betriebenen Smartphones was es kann. Wirklich nahezu alles was derzeit an drahtloser Kommunikation machbar ist vereint ALCATEL onetouch in seinem neusten Phablet sehr zu unserer Freude. Egal ob WLAN-n, Bluetooth 4.0 inklusive LE-Protokoll, GPS oder selbst NFC: Das ALCATEL onetouch Hero 2 lässt keine Wünsche offen. Selbst ein LTE-Modem bietet das Phablet, womit bis zu 150 Mbit/Sekunde bei Downloads erreicht werden. Einziger Wermutstropfen könnte das Singleband-WLAN sein.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass auf der Stirnseite des ALCATEL onetouch Hero 2 eine Infrarot-Diode verbaut ist, mit deren Hilfe sich verschiedene Multimedia-Technik steuern lässt. Bisher kannte man diese Funktion lediglich von Geräten wie dem HTC One M8, Samsung Galaxy S5 oder einem Honor 6, sodass man diesen Punkt als nicht zu verachtendes Detail betrachten kann. Anders als bei genanntem Honor 6 ist jedoch die passende App zur Nutzung des Infrarot-Blaster bereits vorinstalliert.

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der verbaute NFC-Chip, womit sich das ALCATEL onetouch Hero 2 unter anderem mit NFC-Tags nutzen lässt, um auf die Schnelle diverse Einstellungen zu ändern, indem man das Phablet kurz an den jeweiligen Tag hält. Eine recht einfache App zum Beschreiben solcher Tags ist bereits vorinstalliert.

Zur Konnektivität eines Smartphones gehört logischerweise auch die Qualität bei Telefonaten und diese ist solides Mittelmaß wenn man so will. Beide Gesprächsteilnehmer sind ordentlich zu verstehen, aber Hintergrundgeräusche werden nicht allzu gut herausgefiltert. In den Höhen wird die Audioqualität etwas blechern mit einem leisen klirrenden Grundton. Letzteres tritt allerdings nur bei maximaler Lautstärke auf.

 

Kamera

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Bei der verbauten Kamera setzt ALCATEL onetouch ebenfalls auf eine eher ungewöhnliche Technik. Zwar ist der Sensor im ALCATEL onetouch Hero 2 mit 13 Megapixeln Auflösung im üblichen Rahmen, aber der Hersteller setzt auf einen optischen Bildstabilisator. Diese Technik kommt üblicherweise in deutlich teureren Geräten zum Einsatz, weswegen das ALCATEL onetouch Phablet auch in diesem Bereich eine echte Ausnahme zu den üblichen MediaTek-betriebenen Smartphones darstellt.

Allerdings kann die Bildqualität nur bedingt als gelungen bezeichnet werden. Insbesondere bei der Helligkeit scheint die Kamera so ihre Probleme zu haben, wodurch auch die Bilddetails spürbar nachlassen. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass das Bildrauschen höher ausfällt wie bei vergleichbaren Geräten, wobei dieses bei viel Sonnenlicht bemerkbar abnimmt. So gesehen taugt die Kamera für die schnellen Schnappschüsse durchaus, aber als echten Ersatz für eine Digitalkamera kann man das ALCATEL onetouch Hero 2 nicht empfehlen.

Wie sich das Phablet im Vergleich zur Sony Smart Shot QX10, einer Canon EOS D600 und dem recht ähnlichen KAZAM Tornado 348 schlägt zeigt der folgende Vergleich.

Bei Videos wiederum gibt es ebenfalls ein sehr zwiespältiges Ergebnis. Zwar sind Videos sehr ruhig durch elektronische Videostabilisierung und auch Tearing-Effekte sind erstaunlich wenig ausgeprägt bei Kameraschwenks, aber auch bei Videos zeigt sich eine mangelnde Helligkeit bzw. eine Übersteuerung bei richtig hellen Objekten. Entweder lieg das an einer zu kleinen Blende der verbauten Optik oder die Kamera-Software bedarf noch einiger Optimierung, wobei letzteres der Fall sein dürfte. Unter anderem reagiert der Autofokus während der Aufnahme recht langsam bzw. zu sensibel auf Veränderungen und sehr deutlich in mehreren Stufen. Insofern ist die Videofunktion zwar brauchbar, aber eben mit Einschränkungen.

Womit das ALCATEL onetouch Hero 2 hingegen wieder punkten kann, ist eine sehr einfache Oberfläche für die Kamera-App. Viele Einstellungen gibt es nicht, man lediglich zwischen verschiedenen Aufnahme-Modi wählen (HDR, Panorama, Weitwinkel, Sport, Nacht, Filter, Manuell und QR-Scanner), den Selbstauslöser einstellen und die Bildgröße festlegen. Interessanterweise verzichtet ALCATEL onetouch auf eine Bezeichnung mit Megapixel-Angabe.

In den erweiterten Einstellungen hat man lediglich die Möglichkeit zwischen Vollbild (16:9) und Normalbild (4:3) zu wählen, den Auslöser-Ton abzustellen, die Aufnahme bei erkannten Gesichtern auszulösen oder die Fotos mit GPS-Koordinaten zu versehen. Interessant wird es erst im manuellen Aufnahme-Modus: Hier kann man Einfluss nehmen auf den ISO-Wert, die Belichtung, Verschlusszeit der Optik, den Blitz, Fokusabstand und den Weißabgleich. Jede dieser Optionen wird in einem Extra Fenster mit virtuellem Drehring eingestellt, welcher einen Mini-Ausschnitt des Objektes mit Live-Vorschau hat. Ist mal eine etwas andere Herangehensweise und in unseren Augen ein positiver Punkt. Dennoch können diese netten Funktionen nur bedingt über die allgemein eher mittelmäßige Bildqualität hinweg täuschen.

 

Multimedia

ALCATEL onetouch Hero 2 TestAn Speicher sind im ALCATEL onetouch Hero 2 16 GB fest verbaut, die sich mit einer MicroSD-Karten erweitern lassen. Offiziell werden zwar lediglich 32 GB große Karten unterstützt, allerdings wurde eine 64 GB MicroSD ohne Probleme erkannt und ließ sich auch beschreiben. Vom internen Speicher sind übrigens vergleichsweise große 11,24 GB für den Benutzer frei für Mediendaten, neue Apps und dergleichen. Überhaupt scheinen Medien eine größere Rolle zu spielen wenn man den Stereo-Lautsprecher auf der Unterseite sieht.

Allerdings merkt man erst bei der Wiederhabe von Musik, dass es sich dabei lediglich um einen Mono-Lautsprecher handelt. Hält man die linke Seite zu ertönt Musik laut und deutlich, aber hält man den rechten Lautsprecher zu hört man fast nichts. Zumal der Ton sehr blechern aus dem Lautsprecher tönt, sodass man freiwillig zum Headset greift, was übrigens wirklich sehr zu empfehlen ist. Der Grund dafür: Es liegen In-Ear-Kopfhörer von JBL im Karton und deren Klang ist wirklich gut. Keine verzerrten Höhen, satter Bass und ausgewogene Mitten sind ein echter Genuss. Alleine dafür könnte man das ALCATEL onetouch Hero 2 schon empfehlen, denn üblicherweise sind eher weniger gute Kopfhörer im Lieferumgang eines Smartphones.

Einen Vorteil bringt zudem der Musikplayer von ALCATEL onetouch selbst. Dieser bietet einen sogenannten HiFi-Modus, der sich auf (virtuellem) Knopfdruck zuschalten lässt. Der Unterschied zum normalen Modus fällt wirklich gewaltig aus. Nicht nur wird der Sound nochmals ein Stück ausgewogener, er nimmt sogar etwas Surround Sound an. Augen zu machen und die Musik genießen heißt es da. Wer will kann sich alternativ auch selbst als DJ betätigen mit der App Cross DJ Hero. Virtuelle Plattenteller, der Zugriff auf SoundCloud oder lokale Musik als Audioquelle, Effekte, Synthesizer, Drumbox und vorgefertigte Samples verschiedener Musikstile lassen der Kreativität freien Lauf.

Oder das ALCATEL onetouch Hero 2 kurzerhand zur Videoquelle für einen gemütlichen Kinoabend machen, da das Phablet den Drahtlos-Standard Miracast unterstützt. Damit lassen sich per WLAN Filme und andere Medien bequem auf einen ebenfalls Miracast-fähigen Fernseher streamen und das ganz ohne lästige Kabel.

 

Software

Für das Betriebssystem des ALCATEL onetouch Hero 2 hat sich das Unternehmen mit Android 4.4.2 KitKat angefreundet, welches mit einer eigenen Oberfläche versehen ist. Das zeigt sich bereits im Sperrbildschirm, welcher mit einer Wischgeste nach rechts den Zugang zum Homescreeen frei gibt. In der anderen Richtung wird die Kamera-App gestartet, um schnell einen Schnappschuss anfertigen zu können. Das ist nichts Neues und quasi Standard bei Android. ALCATEL onetouch hat lediglich das Design den eigenen Vorstellungen nach angepasst.

Der Homescreen selbst kommt wenig spektakulär daher. Die bekannte Google-Suchleiste mit Spracheingabe ist zu sehen, ein Uhr-Widget mit dem aktuellen Datum und Wetter ein paar voreingestellte Apps und sonst nichts weiter. Auch der App Drawer unterscheidet sich nicht großartig von anderen Apps dieser Art. So werden alle installierten Apps in einem 5×5 Raster alphabetisch aufgelistet und über einen zweiten Reiter gelangt man direkt zur Übersicht aller verfügbaren Homescreen-Widgets.

Worin jedoch das Besondere des ALCATEL onetouch Hero 2 liegt ist die zusätzlich installierte Software. Zum einen kann man etliche der vorinstallierten Apps wie Spiele, Evernote, AVG AntiVirus, Shazam oder den Kobo Reader restlos entfernen, aber was das Phablet so besonders macht sind eigene Apps von ALCATEL onetouch, die auf die Bedienung durch einen Stylus ausgelegt sind. Dieser befindet sich wie im Bereich Zubehör schon angesprochen links unten im Gerät selbst.

Zu den besonderen Apps gehört beispielsweise Fast Math. Damit lassen sich einfachere Berechnungen durch einfaches Zeichnen mit dem Stylus durchführen, wobei neben den Grundrechenarten auch das Wurzelziehen, Potenzieren, trigonometrische nebst Logarithmusfunktionen und komplexere Formeln inklusive mathematischer Konstanten unterstützt werden. Eine weitere Besonderheit: Man kann eine Formel mit einem Ergebnis haben und durch ein Fragezeichen vor dem Gleichheitszeichen einen fehlenden Wert automatisch berechnen lassen. Es lassen sich Formeln sogar nachträglich korrigieren. Als besonders praktisch erweist sich dabei das manuelle Berechnen von eingegebenen Formeln, was man allerdings erst in den Optionen einstellen muss.

Eine weitere auf den Stylus des ALCATEL onetouch Hero 2 angepasste App ist Sketch Mate, womit sich handschriftliche Notizen inklusive Bilder anfertigen lassen. Das Ganze geht recht einfach von der Hand, allerdings muss man darauf achten, dass man mit seiner Hand während des Schreibens oder Zeichnens nicht das Display berührt, denn sonst kommt die Erkennung durcheinander und das Zeichnen funktioniert nicht.

Mit einer Markierungsfunktion kann man handschriftlichen Text auswählen und diesen direkt in maschinellen Text umwandeln lassen. Allerdings lässt die Erkennung nicht gerade selten etwas zu wünschen übrig, sodass man in solchen Anwendungsfällen eine wirklich sehr saubere Handschrift haben sollte. Das große Vorbild von Samsung namens Galaxy Note ist in dieser Disziplin deutlich überlegen, kostet aber auch entsprechend mehr.

Was ebenfalls störte: Nicht jeder eingegebene Text auf einer Seite der Notizen wird bei erfolgreich erkanntem Text auch auf dieser Seite eingefügt. Meistens wird kurzerhand eine neue Seite angelegt und je nach Menge des Textes können das mehrere Seiten sein. Hier sollte ALCATEL onetouch wirklich dringend nachbessern.

Was hingegen wieder besser gelöst wurde ist das Multi Tasking mit zwei Apps. Hält man die kapazitive Zurück-Taste länger gedrückt, dann erscheint auf der linken Seite eine kleine Seitenleiste, aus welcher man diverse Apps im Splitscreen-Modus nutzen kann. Kennt man bereits von Samsung, nur dass das ALCATEL onetouch Hero 2 einer der ersten Phablet-Konkurrenten ist, welcher ebenfalls auf eine solche Erweiterung setzt.

ALCATEL onetouch Hero 2 Test

Wie bei Samsung müssen allerdings auch hier Apps diese Funktion speziell unterstützen, weshalb nur eine kleine Auswahl beriet steht. Die wichtigsten Apps wie Browser, SMS, Datei Manager, Galerie, Sketch Mate oder Medien-Apps a la YouTube und Videoplayer sind bereits verfügbar. Der Videoplayer selbst unterstützt übrigens Untertitel, eine Vielzahl an Videoformaten und lässt sich wie bei Samsung in einer Art schwebendem Fenster über anderen Apps nutzen.

Aber ein Android-Phablet mit einem fest ins System integrierten Stylus wäre nur halb so verlockend, wenn man mit diesem nicht auch Text eingeben könnte. Daher ist eine spezielle Tastatur namens Stylus Mobile vorinstalliert, mit deren Hilfe man wie gesagt handschriftlichen Text „zeichnen“ kann, welcher von der Software erkannt und umgewandelt wird. Wer jedoch einmal ein Samsung Galaxy Note in dieser Disziplin nutzen durfte, wird sich vermutlich mit Stylus Mobile nicht anfreunden können. Zum einen ist die Erkennung recht langsam und auch die Fehlerquote ist höher als beim Original von Samsung.

Insgesamt ist das Konzept der Stylus-Bedienung inklusive darauf ausgelegter Apps prinzipiell sehr zu begrüßen, aber die Umsetzung ist bei dem ALCATEL onetouch Hero 2 leider nicht so gut gelungen wie man sich das vielleicht gewünscht hätte. Das liegt nicht zuletzt an dem kapazitiven Stylus, sodass man immer darauf bedacht sein muss, nicht mit der Hand das Display zu berühren. Die besten Ergebnisse lassen sich daher nur erzielen, wenn man das Display lediglich mit dem Stylus von oben herab bedient und das sieht nicht nur etwas befremdlich aus, sondern wird auf Dauer auch noch anstrengend.

 

Fazit zum ALCATEL onetouch Hero 2

ALCATEL onetouch Hero 2 TestDas Samsung Galaxy Note gilt bis heute als der besten Vertreter der Phablet-Klasse und das nicht zuletzt wegen der Integration des S-Pen genannten Stylus in das gesamte System. Daher hätte das ALCATEL onetouch Hero 2 ein hervorragender Konkurrent zum kleineren Preis werden können, da auch dieses Phablet einen fest integrierten Stylus besitzt. Allerdings machen eine etwas haklige Oberfläche, durchwachsene Foto-Qualitäten und eine mäßig gute Stylus-Bedienung die Hoffnungen ein wenig zunichte. Da es sich nur um einen kapazitiven Stylus mit einer besonders kleinen Spitze handelt, muss man zwangsläufig etliche Kompromisse eingehen, die in der Summe nicht an das Stylus-Erlebnis eines Samsung Galaxy Note heranreichen.

Wer sich mit den Nachteilen eines solchen kapazitiven Stylus anfreunden kann, der bekommt ein gutes Phablet, welches vor allem durch seine Audio-Qualitäten in Verbindung mit den im Lieferumfang befindlichen JBL-Kopfhörern unschlagbar ist. Zudem sind ungewöhnlich viele Funkstandards wie NFC oder ein Infrarot-Blaster implementiert, was man sonst bei anderen Smartphones mit ähnlicher Hardware nicht vorfindet. Das hat allerdings auch seinen Preis: 439 Euro UVP ruft der Hersteller für das ALCATEL onetouch Hero 2 aus, welches bereits im Handel verfügbar ist.

testurteil_alcatel_onetouch_hero2

Wertung
Geschwindigkeit 3/5
Display 4/5
Funktionalität 5/5
Verarbeitung 4/5
Preis 5/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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