AndroidNewsTests

[Test] BQ Aquaris X5 – Die Welt von Cyanogen OS leicht gemacht!

BQ Aquaris X5 Test

Android Smartphones gibt es inzwischen in einer enormen Vielfältigkeit auf dem Markt, doch das BQ Aquaris 5X sticht aus dieser Masse besonders hervor. Nicht  weil es leistungsfähige Technik zum kleinen Preis in einem schicken Gehäuse verbirgt, sondern weil man sich ein Mehr durch das gerade für Menschen die sich intensiver mit Smartphones beschäftigen bekannte Cyanogen OS verspricht. Der heilige Gral unter den Android Betriebssystemen, von denen es bis dato nicht einmal eine Hand voll Smartphones auf dem Markt gibt. BQ schickt nun gemeinsam mit O2 Telefónica Deutschland, das BQ Aquaris 5X Cyanogen Smartphone in das Rennen. Das schauten wir uns natürlich einmal ein wenig genauer an.

Seit Jahren schon ist Android eine nicht mehr wegzudenkende Macht im Smartphone-Bereich und so einige Konkurrenten hatten sich schon daran versucht, diese Vormacht zu brechen. Seit einem Jahr etwa will Cyanogen Inc. eine solche Alternative stellen – die selbst auf Android basiert. Cyanogen OS geht jedoch einen anderen Weg, denn neben der nackten Oberfläche wie beiden Google Smartphones besitzt Cyanogen OS zusätzlich erheblich mehr Funktionen. Bezogen sowohl auf die optische Individualität, als auch die Sicherheit und dem Datenschutz.

Eines der ersten Geräte, die hier in Europa in den Handel kommen, ist das BQ Aquaris X5 Cyanogen, welches vom spanischen Unternehmen BQ entwickelt wurde und unter anderem von o2 Germany ganz offiziell in sein Portfolio aufgenommen wurde.

 

Technische Daten des BQ Aquaris X5

Technische Daten


Prozessor

Snapdragon 412 Quad-Core mit 1,4 GHz und 64-Bit
GPU: Adreno 306

Betriebssystem

Cyanogen OS 12.1 (Android 5.1.1 Lollipop)

Interner Speicher

16 GB Interner Speicher (erweiterbar)

RAM

2 GB

Modellbezeichnung

Aquaris X5 Cyanogen

Display

5 Zoll IPS Display mit 1.280 x 720 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB Typ-C, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Beschleunigung, Gyroskop, Annäherung, Licht, Barometer, HALL und Fingerabdruck

Abmessungen (HxBxT mm)

144,4 x 70,5 x 7,5 mm

Gewicht

148 Gramm

Gehäusematerial

Kunststoff, Aluminium

Kamera

13 Megapixel Kamera, 5 Megapixel Frontkamera

Internet

WLAN b/g/n

Bluetooth

4.0 HS BLE

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/2.900 mAh

Gesprächszeit

n/a

Standby-Zeit

n/a

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz,
LTE 800/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 229 Euro (16 GB)
Besonderheit Cyanogen OS 12.1, Privacy Guard, Themes Engine, LiveDisplay, Status LED, Dual-SIM, Dual Standby

 

Zubehör

Nicht gerade alltäglich – so kann man schon alleine die Verpackung des BQ Aquaris X5 bezeichnen. Diese besteht aus einer orange-farbigen Kartonschale mit weißem Deckel, auf welchem ein Muster zur Verzierung aufgedruckt ist. Zusammen mit dem Logo von BQ und dem Spruch „It’s in your hands.“ In einer weißen Schale liegt wiederum das Smartphone selbst, welches durch ein schickes Design zu begeistern weiß.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=waPEXo_2Vt8[/youtube]

Klappt man mit ein wenig Anstrengung die Schale aus Pappkarton heraus, gelangt man an das Zubehör des Gerätes. Zuvor gibt es jedoch eine kleine Pappschachtel mit den Garantiebestimmungen und einer Schnellstartanleitung für das BQ Aquaris X5. Erst darunter befinden sich ein MicroUSB-Kabel und ein Werkzeug zum Öffnen der beiden SIM- sowie MicroSD-Slots.

Was direkt auffällt: Weder ein USB-Netzteil noch ein Kabel-Headset finden sich in dem Karton wieder. Heißt nichts anderes, dass der spanische Hersteller zugunsten des Preises an diesen beiden Dingen gespart hat. Wer beides bereits hat braucht sich nicht weiter Gedanken machen, alle anderen dürfen zusehen wo sie beide Zubehör-Teile her bekommen.

 

Design und Verarbeitung

BQ kennen die meisten hierzulande eher als Hersteller preiswerter Android-Smartphones und dem BQ Aquaris E4.5, einem der ersten Ubuntu-Smartphones überhaupt (zu unserem Test). Doch mit dem Aquaris X5 zeigt der spanische Hersteller, dass man auch hochwertige Geräte aus Metall bauen kann. Im Speziellen sogar ein richtig schickes, welches keineswegs nach preiswerten Mittelklasse-Modell aussieht, geschweige denn sich auch so anfühlt.

Denn der grau anodisierte Metallrahmen des BQ Aquaris X5 ist Schutz vor Korrosion und Blickfang gleichermaßen. Zum einen sieht der dunkle Rahmen einfach nur gut aus und zum anderen setzt die kleine geschliffene Kante einen optisch reizvollen Akzent – je nachdem wie das Licht wirkt. Interessant dabei: Die Glasscheibe der Front schließt bündig mit dem Rahmen ab. Die Rückseite hingegen ist leicht erhöht und wenn man sich das Android Smartphone von unten aus anschaut erkennt man, dass es auf der Rückseite einen Hauch breiter ist. Ein insgesamt ungewöhnliches Stilmerkmal, welches durchaus als Besonderheit im Einheitsbrei der Metall-Smartphones in der Mittelklasse gelten kann.

Mit 5 Zoll ist das BQ Aquaris X5 derzeit im guten Mittelfeld was die Display-Größe anbelangt. Vor zwei Jahren wäre es noch als eines der größeren Smartphones durchgegangen. Erfreulich ist der vergleichsweise schmale Rahmen um das Display selbst. Unter diesem befinden sich drei kapazitive Tasten, die sich nicht am sonst üblichen Android-Standard halten. So kommt das Logo von BQ – fünf symbolisierte Fingerabdrücke – als Home-Taste zum Einsatz, jeweils flankiert von einem Punkt. Dabei sind links die Zurück-Taste, während rechts von der Home-Taste das Menü geöffnet wird respektive das Multitasking-Menü bei gedrückt gehaltener Taste.

Für alte Android-Hasen sicherlich kein Thema, aber Neueinsteiger die noch nie etwas mit Android zu tun hatten, könnte die grafische Darstellung der Funktionstasten zu Irritierungen führen.

Über dem Display befindet sich wie bei Smartphones üblich der Lautsprecher für Telefonate. Links von diesem sind die Frontkamera mit einem noch überwiegend selten anzutreffenden Front-Blitzlicht verbaut und eine Status-LED, die auf Benachrichtigungen und andere Ereignisse mit verschiedenen Farben aufmerksam macht. Rechts vom Lautsprecher wiederum sind die beiden Sensoren für Helligkeit und Annäherung verbaut, womit das Display bei Telefonaten automatisch ausgeschaltet wird.

Weiter geht es mit dem Rahmen, denn hier gibt es ebenfalls einiges zu sehen. So zum Beispiel der Slot für die Nano-SIM-Karten, von denen das BQ Aquaris X5 gleich zwei aufnehmen kann. Bei diesem Slot handelt es sich zudem nicht um einen Hybrid-Slot: Die MicroSD-Speicherkarte, die bis zu 200 GB groß sein kann, findet auf der gegenüberliegenden rechten Seite des Rahmens Platz. Die Slots selbst sind fast nahtlos in den Rahmen eingearbeitet, sodass keine störende Kante zu erfühlen ist.

Direkt unter dem MicroSD-Slot befinden sich die einzigen Hardware-Tasten des BQ Aquaris X5: Eine Lautstärke-Wippe und der Power-Button zum ein- sowie ausschalten. Beide Tasten haben einen sehr kräftigen und direkten Druckpunkt, was löblich ist. Trotz des festen Sitzes haben sie ein sehr leichtes Spiel zur Seite, sodass sie geringfügig wackeln. Ist aber schon fast das sprichwörtliche Meckern auf hohem Niveau, wenn man sich die Verarbeitung des BQ Aquaris X5 insgesamt vor Augen hält.

Denn auf der Unterseite des Rahmens sind keine Stereo-Lautsprecher angedeutet wie bei so manch anderen Geräten. Links neben der MicroUSB-Buchse befindet sich der durchaus kräftige Mono-Lautsprecher, während rechts daneben eines der beiden Mikrofone verbaut ist. Kopfhörer – die nicht zum Lieferumfang gehören – finden auf der Stirnseite des BQ Aquaris X5 wortwörtlich Anschluss.

Bei der Rückseite vertraut BQ auf eine Kunststoff-Schale, die mit einer mattierten und leicht rauen Oberfläche mit einer hohen Rutschfestigkeit punkten kann. Sprich, das BQ Aquaris X5 liegt angenehm sicher in der Hand.

Insgesamt hinterlässt das Smartphone aus Spanien einen hervorragenden Eindruck in Bezug auf die gewählten Materialien für das Gehäuse und dessen Verarbeitung. Alle Spaltmaße sind nicht nur sehr klein gehalten, sondern auch gleichmäßig. Kurzum, das BQ Aquaris X5 wird der Bezeichnung Premium-Mittelklasse in diesem Punkt mühelos gerecht. Man würde sogar auf den ersten Blick sowie den ersten Berührungen ein Smartphone für 400 Euro und mehr erwarten.

 

Display

Wenn man so will, ist das BQ Aquaris M5 der Vorgänger des BQ Aquaris X5. Umso erstaunlicher ist das Display: Bei gleich bleibenden 5 Zoll in der Diagonale sinkt die Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel auf nur noch 1.280 x 720 Pixel. Damit ist die Bildschärfe logischerweise niedriger, nur sieht man davon lediglich bei genauem Hinsehen etwas. Im Alltag zeigt das IPS-Panel ein in den meisten Situationen ausreichend scharfes Bild, zumal die Quantum-Color-Plus-Technologie für lebendige und nicht zu kräftige Farben sorgt.

Die Blickwinkel des Displays sind sehr groß und verfälschen bei steilen Blickwinkeln die Farben nur minimal. Einzig die Helligkeit nimmt ab, die insgesamt als gut zu bezeichnen ist. Es gibt Smartphones die noch heller im Freien strahlen, aber die kosten auch etliche hundert Euro mehr. Weitaus störender sind da schon die sehr starken Reflexionen des Dragontail-Glas, womit das BQ Aquaris X5 vor potentiellen Kratzern geschützt wird.

Interessant: Cyanogen OS hat die Funktion LiveDisplay von Android übernommen, womit sich automatisch Farbprofile für Tag und Nacht nutzen lassen. Diese unterscheiden sich durch eine andere Farbtemperatur und sollen das Ablesen von Informationen bei Nacht verbessern. Man kann den Modus automatisch nach der Helligkeit der Umgebung aktivieren lassen, oder manuell zwischen den beiden Modi umschalten.

 

CPU und GPU

Für eine ordentliche Leistung im Alltag sorgt ein Snapdragon 412 Quad-Core-Prozessor von Qualcomm, dessen vier Cortex A53 Kerne jeweils mit bis zu 1,4 GHz zu Werke gehen. Allein davon sind heutzutage keine Bestmarken mehr zu erwarten, aber mehr braucht es eigentlich auch nicht. Mit 29.420 Punkten im AnTuTu Benchmark ist das BQ Aquaris X5 dennoch ganz ordentlich bei der Sache.

Für eine passable Multitasking-Leistung sorgen 2 GB RAM, welche das Starten und den Wechsle zwischen einzelnen Apps überwiegend flüssig gestalten. Sind zu viele Apps aktiv – auch größere – dann macht sich das bemerkbar mit kleineren Rucklern. Bei der allgemeinen Bedienung erlaubt sich das BQ Aquaris X5 zumindest keine nennenswerten Schwächen.

Dies lässt sich jedoch nur bedingt auf die Grafikleistung anwenden. Die Adreno 305 des Snapdragon 412 ist nun mal kein Grafikchip für Spieler – auch wenn Titel wie Real Racing 3, Asphalt 8 oder auch Dead Trigger 2 starten. Jedoch ist mit zum Teil deutlichen Rucklern zu rechnen. Für ernsthaftes Zocken ist das X5 definitiv nicht ausgelegt.

 

Akku

Mit 2.900 mAh zeigt sich das BQ Aquaris X5 wiederum von einer besseren Seite, denn in dieser Preisklasse ist ein solch großer Akku keine Selbstverständlichkeit. Bei normaler Nutzung lässt sich das Smartphone bis zu eineinhalb Tage abseits der Steckdose nutzen. Bei uns gehören dazu das Hören von Musik über ein Bluetooth-Headset, häufigeres Chatten via Hangouts sowie WhatsApp, Fotos machen, ein bisschen Telefonieren, im Netz surfen und eine Runde Mahjongg spielen. Im Dauereinsatz schafft der Akku gute 5 Stunden, bevor die erste Warnmeldung wegen eines zu niedrigen Ladezustands kommt.
Unterm Strich ist die Akkulaufzeit einer der Pluspunkte des BQ Aquaris X5.

 

Konnektivität

Was man auch von den Kommunikationsfähigkeiten behaupten kann. Denn im Gegensatz zu manch anderem Dual-SIM-fähigen Android Smartphone, handelt es sich um ein Dual-Standby Modul. Das bedeutet nichts anderes, dass beide SIM-Karten nicht nur zum Telefonieren taugen, sondern auch zum Surfen in LTE-Netzen. So lassen sich in der Software beide Karten getrennt verwalten und eine SIM-Karte zum Beispiel für Telefonate und die andere zum Surfen definieren.
LTE selbst wird mit bis zu 150 Mbit/Sekunde im Download unterstützt.

Abseits von LTE müssen sich Käufer des BQ Aquaris X5 mit einem WLAN-n Modem zufrieden geben, das zwar sowohl mit 2,4 als auch 5 GHz arbeiten kann, jedoch nicht parallel. Für Zubehör steht Bluetooth 4.0 zur Verfügung, zum Navigieren GPS nebst dem russischen GONASS und mehr nicht. Auf NFC oder Infrarot muss man verzichten. Immerhin beherrscht die MicroUSB Buchse auch den OTG-Standard, sodass sich Speichermedien wie USB-Sticks oder auch USB-Festpatten anschließen lassen. Letzteres allerdings nur mit einer externen Stromversorgung.

Bei der Gesprächsqualität ordnet sich das BQ Aquaris X5 im Mittelfeld ein. So ist der Gesprächspartner zwar klar und deutlich zu hören, aber mitunter stört ein Rauschen im Hintergrund das Telefonat und die Sprache neigt zu übersteuerten Höhen. VoLTE (Voice over LTE) unterstützt das Gerät nicht.

 

Kamera

Rein von den technischen Eckdaten, klingt die verbaute 13 Megapixel Kamera nach guten Fotos. Ein Sony IMX214 Sensor mit einer Blende von f/2.0 und einer Optik mit 5 Linsen hat schließlich schon in anderen Geräten für ordentliche Fotos gesorgt, wie zum Beispiel dem OnePlus One.

Nicht so im BQ Aquaris X5: Die Ergebnisse sehen meist etwas blass und farblos aus, obwohl die Bildschärfe und damit auch Details erfreulich hoch ausfallen. Gerade bei direktem Sonnenlicht neigt die Kamera-Software zur Überbelichtung der Fotos, während bei weniger optimalen Lichtbedingungen das Bildrauschen sehr stark zunimmt. Kurzum, von der Kamera hätte man sich anhand der Daten mehr erwartet. Die volle Auflösung von 13 Megapixel steht zudem nur im Kleinbildformat mit 4:3 Seitenverhältnis zur Verfügung. Wer im 16:9 Breitbildformat fotografieren will, muss ich mit 9,4 Megapixel zufrieden geben.

Selbstverständlich darf der Vergleichstest zu einer Canon EOS 600D, eine Samsung Galaxy S5 und dem HUAWEI P8 an dieser Stelle nicht fehlen.

Videos nimmt das BQ Aquaris X5 mit 1.920 x 1.080 Pixel bei bis zu 30 Frames auf, die sich wie bei nahezu allen Smartphones von der Bildqualität her an den Fotos orientieren. Wobei die Verzerrungen bei schnelleren Kamera-Schwenks durchaus stören könnten.

Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf und besitzt als kleine Besonderheit einen LED-Blitz auf der Front, der bei Bedarf das Motiv aufhellen kann. Dieser ist durchaus als kräftig zu bezeichnen und kann in dunklen Umgebungen die Bildhelligkeit sichtlich verbessern.

Für die Kamera-App zeichnet sich natürlich Cyanogen Inc. verantwortlich welche sich optisch sehr einfach hält. Neben einem Auslöser für Fotos, für Videos und dem Schnellzugriff für Panorama-Fotos findet man am rechten Rand noch vier kleine Icons. Per Wischgeste von oben nach unten und umgekehrt wechselt man durch die verschiedenen Aufnahme-Modi.

Bei den Icons handelt es sich um einen Wechsler zwischen Front- sowie Hauptkamera, je nach Modus den einschaltbaren LED-Blitz, den Schnellzugriff für einfache Einstellungen (Belichtung, Farbtemperatur, Filter, Timer für eine Aufnahme und dem Geotagging von Fotos) und dem Zugriff auf die allgemeinen Einstellungen.

In den Einstellungen kann man neben der Auflösung für Fotos auch Video-s sowie Audio-Encoder auswählen, die Gesichtserkennung einschalten (nur für Fotos) oder den Speicherort für Aufnahmen festlegen.

Unterm Strich zeugt die App des BQ Aquaris X5 von einer einfachen Bedienung, kann jedoch in Bezug auf die Bildqualität nicht halten was die 13 Megapixel des Sony IMX214 Kamera-Sensor versprechen.

 

Multimedia

Spannend wird es wiederum bei den multimedialen Fähigkeiten. Von den intern verfügbaren 16 GB stehen dem Nutzer knapp 9,9 GB zur freien Verfügung. Wem das nicht reicht, der kann auch eine MicroSD-Speicherkarte verwenden. Laut BQ ist das BQ Aquaris X5 mit maximal 32 GB großen Speicherkarten kompatibel, allerdings lassen sich auch 128 GB problemlos in dem Smartphone nutzen.

Für die Wiedergabe von Musik ist auf dem Gerät Google Play Music vorinstalliert, sowie eine Reihe weiterer Google-Apps. Insofern sollte sich im Bereich Musik nichts Außergewöhnliches berichten lassen.
Stimmt nicht ganz, denn mit Audio FX ist ein 5-Band-Equalizer vorinstalliert, der neben einer ganzen Reihe an vorgefertigten Audio-Profilen auch manuelle Kontrollen zur perfekten Anpassung des Klangbildes punkten kann.

Als zwiespältig lässt sich der verbaute Lautsprecher des BQ Aquaris X5 bezeichnen. Einerseits ist er sehr kräftig und auch laut, andererseits quäkt er regelrecht scherzhaft, sobald es zu den höheren Tönen kommt. Für ein Smartphone geht die Audio-Qualität insgesamt jedoch in Ordnung. Für mehr und vor allem vernünftigen Musikgenuss sind Kopfhörer sehr zu empfehlen. Vor allem dann, wenn man das integrierte FM Radio nutzen will: Das Kabel-Headset dient als Antenne.

 

Software

Ungeachtet des niedrigen Preises für die hochwertige Verarbeitung und das schicke Design, ist das Highlight des BQ Aquaris X5 noch immer die Software. Zwar ist Android vorinstalliert, jedoch in Form von Cyanogen OS, welches als die kommerzielle Variante des Open-Source-Projektes CyanogenMod vermarktet wird. Dementsprechend finden sich auch viele Dinge der Community Firmware in dem Betriebssystem des X5 wieder, die bisher noch auf Android 5.1.1 Lollipop basieren.

Nach dem ersten Start zeigt sich Cyanogen OS 12.1 so wie man Android von den Nexus-Geräten her kennt. Jedoch besitzt das Betriebssystem eine sehr umfangreiche Themes-Engine, mit der sich nahezu jede Ecke der Oberfläche verändern lässt. Wahlweise in einem Rutsch mit einem Theme oder nur einzelne Dinge (App-Icons, Wallpaper, Schriftarten, Icons der Statusleiste, Navigationsbuttons, Bootanimation, Klingeltöne, Sperrbildschirm, etc.). In einem integrierten Theme-Store kann man sich kostenlose als auch kostenpflichtige Premium-Themen herunterladen.

Hierbei wird nicht nur die Oberfläche des BQ Aquaris X5 als solche in ein neues Farbkleid gehüllt, sondern auch eine Vielzahl an kompatiblen Apps – überwiegend die Cyanogen-eigenen Apps.

Die schlanke Oberfläche hat aber auch noch andere Vorteile und das sind sehr schnelle Updates für das eigentliche Android. Dies konnte Cyanogen Inc. zuletzt mit der StageFright-Lücke beweisen, denn die entsprechenden Patchs von Google wurden umgehend per Update verteilt.
Android 6.0 Marshmallow stellt von daher eher eine Ausnahme dar: Die neue Android-Version ist bisher lediglich angekündigt, aber noch nicht verfügbar.

Sicherheit

Was jedoch das Steckenpferd und der enorme Vorteil gegenüber dem einfachen Android ist: Cyanogen OS bietet eine Fülle von Optionen zur Sicherheit, Datenschutz und der Privatsphäre.
Zwar sind manche Optionen ziemlich versteckt wie der Privacy Guard, aber in der Summe bringen sie einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert. Der Nachteil an der Sache: Man muss sie erst umständlich aktivieren.

Dies erfolgt über Einstellungen -> Datenschutz -> Datenschutz (-> Menü -> erweitert), hier den Schalter für „Standardmäßig aktivieren“ einschalten und schon ist die Funktion für mehr Datenschutz aktiv.

Denn der Privacy Guard dient dazu, neugierige Apps in ihrer Datensammelwut einzuschränken, ohne dabei die Funktionalität der Apps selbst zu beeinträchtigen. Sozusagen der Mittelweg zwischen Nutzen einer App und dem Datenschutz. Ein grünes Symbol zeigt dabei an, dass der Privacy Guard für diese App nicht aktiv ist, während ein schwarzes Icon mit geschlossenem Schloss die Übertragung verhindert.

Wenn man im Kontextmenü „Erweitert“ anklickt, gelangt man zu einer weiteren Besonderheit von Cyanogen OS, welche einigen eventuell unter dem Begriff App Ops bekannt sein dürfte. Damit ist eine kurzzeitig in Android 4.3 Jelly Bean aufgetauchte Funktion zum Entziehen einzelner Berechtigungen gemeint (zum Beitrag), welche bei Cyanogen OS fester Bestandteil ist, während Google sie mit Android 4.4.2 KitKat wieder entfernt hatte.

Allerdings hat dies auch seinen berechtigten Grund: Wenn man einer App bestimmte Berechtigungen entzieht – innerhalb der Funktion in den Reitern Standort, Persönlich, SMS/MMS, Medien, Gerät und Systemstart aufgelistet – kann es sein, dass diese nur noch abstürzt und komplett den Dienst verweigert. Insofern ist diese Funktion hauptsächlich etwas für erfahrene Nutzer, die sich im Klaren darüber sind, wodurch eine Fehlfunktion einer App ausgelöst werden kann.

Da sind die anderen Sicherheitsfunktionen von Cyanogen OS wie das Sperren von Apps und Ordnern sinnvoller, womit ein Zugriff Dritter erheblich erschwert wird. Ohne die richtige PIN kann man weder besagte Apps noch Ordner öffnen. Zudem ist das sogenannte PIN Scramble integriert, wodurch sich die Ziffern-Tasten bei jeder PIN-Eingabe neu mischen. Keine Ziffer ist bei der nächsten Eingabe an derselben Stelle vorzufinden, was die PIN-Eingabe sicherer macht. Man kann durch Fingerabdrücke auf dem Touchscreen nicht mehr nachvollziehen welche Ziffern gedrückt wurden.

Weiterhin bietet auch die Telefon-App mit TrueCaller-Integration einen Mehrwert gegenüber anderen Android-Smartphones. Per Filterlisten kann das BQ Aquaris X5 überprüfen, ob der Anrufer als Spam definiert ist und die zugehörige Rufnummer künftig automatisch blockieren. Hierfür wird allerdings ein Cyanogen-Account benötigt.

Auch der Browser ist von Cyanogen Inc. und zeichnet sich durch erweiterte Sicherheitsfunktionen aus. Mit Hilfe verschiedener Technologien surft man auch schneller im mobilen Netz.

Zudem lassen sich SMS-Nachrichten per WhisperPush verschlüsselt übertragen, wofür wiederum das TextSecure-Protokoll zum Einsatz kommt. Dieses gilt im Allgemeinen als sehr sicher und nur sehr schwer zu knacken – wenn überhaupt.

Der Vorteil von WhisperPush besteht darin, dass man keinen speziellen SMS-Client zum Entschlüsseln benötigt. Von daher ist die SMS-Verschlüsselung auch mit herkömmlichen Mobilfunk-Teilnehmern nutzbar.

Jedoch ist fraglich, ob die Funktion mit dem Update auf Cyanogen OS 13 überhaupt noch integriert sein wird. Da die Entwickler von CyanogenMod 13 auf erhebliche Probleme bei der Implementierung und Wartung gestoßen sind, ist seit dem 1. Februar ab CM10.2 bis hin zu CM13 WhisperPush komplett deaktiviert. Gut möglich, dass in der kommerziellen Version Cyanogen OS 13 die Funktion beibehalten und auch entsprechend gewartet wird.

Abseits all der vielen Funktionen rund um Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit kann Cyanogen OS noch mit einer Fülle an weiteren Funktionen aufwarten, mit deren Hilfe sich das Android Smartphone allgemein stark anpassen lässt. Wischgeste zum Verändern der Helligkeit über die Statusleiste? DoubleTap2Wake zum Einschalten? Die Pixeldichte zur Darstellung verändern? Quick Tiles in der Statusleiste neu anordnen? All das und noch einiges mehr sind kein Thema unter Cyanogen OS.

Wo ist Cortana?

Wer die Entwicklung von Cyanogen OS allgemein in den letzten Monaten verfolgt hat, wird sich eventuell erinnern dass Cyanogen Inc. eine Kooperation mit Microsoft eingegangen ist, welche eine ganze Reihe an Apps des Redmonder Software-Konzerns in Cyanogen OS integrieren sollte (zum Beitrag).

Davon ist jedoch auf dem BQ Aquaris X5 nichts zu sehen: Weder Microsoft Office noch Skype oder gar die Sprachassistentin Cortana sind vorinstalliert. Eben jene Apps, welche diejenigen von Google ersetzen sollten. Gerade Cortana hat sich bei unserem Lumia 950 Langzeittest schon als Hilfe mit echtem Mehrwert heraus kristallisiert. Eine Antwort auf unsere Nachfrage seitens BQ respektive Cyanogen Inc. steht bislang aus. Wir berichten aber umgehend bei neuen Erkenntnissen.

Neben Microsoft arbeitet Cyanogen Inc. auch mit Boxer zusammen, welche den Mail-Client und die Kalender-App stellen. Damit lassen sich ähnlich wie bei Google bestimmte Dinge aus E-Mails heraus direkt im Kalender eintragen, um das smarte Büro Wirklichkeit werden zu lassen. Beide Apps kann man sich auch im Google Play Store für andere Geräte installieren.

Boxer - Workspace ONE
Boxer - Workspace ONE
Entwickler: Boxer
Preis: Kostenlos
Boxer Calendar
Boxer Calendar
Entwickler: Boxer
Preis: Kostenlos

 

Fazit zum BQ Aquaris X5

Die Kombination von Cyanogen OS, einem ausdauernden Akku und einem hochwertige Gehäuse mit Metallrahmen, machen das BQ Aquaris X5 Cyanogen zu einem durchweg außergewöhnlichen Android Smartphone. So bietet das angepasste Android sehr viele Funktionen für die Sicherheit schon ab Werk, für die man jedoch einiges in Bezug auf die Funktionalität von Apps im Allgemeinen lernen muss. Für Einsteiger ist Cyanogen OS nur bedingt zu empfehlen, auch wenn der Rest des 229 Euro günstigen BQ Gerätes, sich absolut sehen lassen kann.
Für Freunde die mit dem Wort Cyanogen etwas anfangen können, ist das BQ Aquaris X5 eine absolute Empfehlung, um günstig an das Betriebssystem von Steve Kondik und seinem Team heran zukommen. Lediglich auf die Microsoft Sprachassistentin Cortana muss man vorerst noch verzichten.

[button size=“large“ icon=“plus“ color=“green“]Positiv[/button]
  • Cyanogen OS
  • Datenschutz
  • Gehäuse
  • Akku-Ausdauer
  • Dual-SIM mit LTE-Unterstützung
  • Separater MicroSD-Slot
  • Personalisierung
  • 5 Jahre Herstellergarantie
[button size=“large“ icon=“minus“ color=“orange“]Negativ[/button]
  • Kamera
  • Fehlendes Netzteil
  • CPU
  • Usability

testurteil-bq-aquaris-5x-cyanogen-androidtv

Wertung
Geschwindigkeit 2/5
Display 4/5
Funktionalität 5/5
Verarbeitung 5/5
Preis 5/5

Beitrag teilen:

Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert