AndroidNewsTestsZubehör

[Test] LG Friends: CAM Plus Modul

lg-cam-plus-testEines der Besonderheiten und auch durchaus als innovativ zu bezeichnen, ist die Dank Magic Slot mögliche modulare Erweiterung des LG G5 Smartphone. Für Erstbesteller gab es das CAM Plus Modul gratis dazu, welches außerhalb der Aktion mit 99 Euro zu erwerben ist. Wir haben uns einmal das Modul ein wenig genauer angeschaut und wollen berichten in wie weit ein Kaufzwang besteht.

Als das LG G5 auf dem Mobile World Congress in Barcelona als selbst titulierter ebenbürtiger Konkurrent zum Samsung Galaxy S7 und Galaxy S7 edge präsentiert wurde, war das LG CAM Plus Modul direkt im Fokus der Vorstellung. Zwar gab es noch einige weitere „LG Friends“ wie das LG Hi-Fi Plus mit B&O PLAY Modul, die LG 360 Cam oder die LG 360 VR-Brille, doch bei dem Kamera-Modul scheint es sich wohl um das ausgereiftere Produkt zu handeln, da dieses auch gleich im Bundle zum Verkaufsstart des LG G5 (zum Test) verfügbar war.

Verpackung & Inhalt

Das LG CAM Plus Modul kommt in der gleichen unscheinbaren Pappverpackung in Grün/Weiß gehalten, wie das Smartphone an sich auch. Neben dem eigentlichen Modul gibt es noch eine wirklich überraschend dicke Nachtlektüre dazu, welche das eigentlich schnell erklärte Modul beschreibt.

Technische Daten:

Akku
Art Li – Ion
Kapazität 1200 mAh
Aufladezeit Weniger als 200 min.
Hardware
Physische Bedienelemente Kamera – Knöpfe (kamera AN/AUS, Shutter , Aufnahme, Zoomrad)
Anschlüsse USB Typ – C (2.0)
LED Ja
Audio Lautsprecher und Digital MIC

Installation

Ebenso schnell wie ausgepackt ist das Kamera-Modul auch installiert. LG G5 Smartphone runter fahren, da es euch sonst die MicroSD-Karte zerstören kann, das Standard-Akku-Modul nach unten raus ziehen (Entriegelungstaste unten links) und den Akku entfernen. Diesen steckt ihr nun in das neu erworbene CAM Plus Modul und alles zurück in das LG G5 bis es einrastet. Smartphone wieder einschalten und schon habt ihr eine High-End-Kamera. Zumindest wenn man den Worten von LG Glauben schenken darf.

Hinweis: Wer ein LG Fanboy ist, sollte jetzt den Testbeitrag beenden, denn ab sofort gibt es wenig Gutes zu berichten.

Funktionsumfang

Ich habe nach dem ersten Gebrauch des LG CAM Plus Modul – welches in der Anwendung nicht sonderlich kompliziert ist – etwas Zeit genommen, um ein sinnvolles Einsatzszenario mir auszudenken. Mir ist keines eingefallen.

Aber der Reihe nach, mit dem Modul erhält der Besitzer einen 1.200 mAh starken Zusatz-Akku, der aber nur den Haupt-Akku lädt, wenn die Kamera App im Gebrauch ist und nicht der USB Type-C Port genutzt wird. Ist das LG G5 im Standby oder in der regulären Nutzung lädt da nix.
Weiterhin soll das Modul einen Kamera ähnlichen Grip bieten – Ähmm gibt es in Südkorea keine Fotoapparate? Schon mal einen in der Hand gehabt? Also für mich verbessert sich da nichts in Sachen Haptik. Im Gegenteil – ich empfinde den Klotz unterhalb des Smartphone im Gebrauch außerhalb der Kamera Nutzung eher als störend.
Und wer wechselt jetzt jedes Mal wenn er ein paar Fotos macht die Module? Das ist ja jetzt auch nicht gerade mal eine Sache von Sekunden, sondern Minuten.
Also der Akku bringt unter dem Strich nur einen echten Mehrwert, wenn ihr plant eine echte Foto-Session zu starten.

Gut weiter im Funktionsumfang, denn das Modul hat ja noch ein paar Tasten und ein Zoom-Rad. Und während ich das schreibe verkrampfe ich schon wieder innerlich, denn während ich dem (von links nach rechts) Video-Auslösebutton und dem zweistufigen Foto-Auslösebutton einen gewissen Mehrwert zusprechen würde, hat es sich beim Zoom-Rädchen gleich mal erledigt. Das Teil ist absolut für die Tonne.
Kein Raster, wie ich es einfach erwarten würde, die Zoomstufen lassen sich nicht im geringsten smooth steuern, schwappen in den Weitwinkelzoom über und der Zoom generell ist im Grunde auch unnütz. Denn er ist digital und nicht optisch wie bei einer „echten“ Kamera. Also eine deutliche Verschlechterung eures Fotomaterial. Da solltet ihr lieber im nach hinein mit professioneller Bildbearbeitungs-Software arbeiten. Die Ergebnisse werden es euch danken.

Last but not least gibt es noch einen Power-Butten rechts im Landscape oder unten wenn ihr das LG G5 normal haltet. Dieser schaltet die Kamera App direkt aus dem Standby ein. Während die Idee dahinter auch so schon bei anderen Smartphone Herstellern wie Sony sinnvoll umgesetzt wurde, ist die Position des Schalters eher unsinnig, da man ihn eigentlich generell immer verdeckt und das Smartphone umständlich drehen muss, um dann in die Anwendung zu kommen. Da ist es fast schon schneller direkt via Software-Button die Kamera zu starten.

Wer sich für die Fotoergebnisse der LG G5 Kamera interessiert, dem legen wir noch unsere Tag und Nacht Aufnahmen aus dem folgenden Artikel ans Herz:

LG G5: Ein Blick auf die Kamera bei Tag und Nacht

Fazit des LG CAM Plus

Ich sag mal so, wer das LG G5 im Aktionsbundle inklusive LG CAM Plus Modul gekauft hat, braucht sich nicht zu ärgern. Auch wenngleich ich bezweifle das er es außer zur Befriedigung der ersten Neugier jemals wieder verwenden wird. Es wirkt ein wenig so, als wenn LG unter Zeitdruck „ein Modul“ gezimmert hat. Gerade in Sachen Haptik hätte man noch ordentlich etwas raus holen können. Auch ein Stativgewinde wäre nicht zu viel verlangt gewesen.
Ein hochwertiges Kamera Objektiv mit einem echten optischen Zoom wäre ebenfalls ein echter Mehrwert. Bis auf den Kamera-Auslösebutton, der in der ersten Stufe fokussiert und beim ganz durchdrücken das Foto schießt, sehe ich keinen Vorteil im LG Kamera-Modul. Zumindest wird es von mir kein LG Friend. Schon gar nicht für 99 Euro.

[button size=“large“ icon=“plus“ color=“green“]Positiv[/button]

lg-cam-plus-testurteil-go2android

  • zusätzliche Energie
  • 2-Stufen Foto-Button
[button size=“large“ icon=“minus“ color=“orange“]Negativ[/button]
  • Preis
  • Zoom-Rad
  • kein Kamera Grip
  • Kein Stativ-Gewinde
  • Akku lädt nur im Cam-Modus

Beitrag teilen:

MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert