AndroidNewsTests

[Test] LG Optimus L7 II – Vorhang auf zum 2. Akt

Test LG Optimus L7 II

LG präsentiert mit dem Optimus L7 II einen würdigen Nachfolger des L7 der ersten L Serie, mit der eine neue Design Linie eingeführt wurde. Trotz des günstigen Preises legt der Hersteller aus Südkorea Wert auf gute Verarbeitung und Qualität. Ob sie es mit dem L7 II erreichen, erfahrt ihr in unserem Test.

130527_5_11Für drei Wochen wird das LG Optimus L7 II nun mein Begleiter sein. Die ersten Tage sind schon mal gut verlaufen und ich kann sagen: Gut gemacht LG. Hatte das L7 aus der ersten Serie noch Schwächen, konnte LG mit der zweiten Serie diese Mängel mehr als ausgleichen. Für den Preis von 299,00 Euro UVP und einem momentanen Marktpreis von 249,00 Euro holt man sich ein gutes, wenn auch nicht herausragendes Gerät ins Haus. Doch genug der Vorrede, beginnen wir mit den technischen Details.

Technische Daten des LG Optimus L7 II

Technische Daten

LG Optimus L7 II P-710

Prozessor

Qualcomm MSM8225 mit 1 GHz Dual Core, GPU Adreno 203

Betriebssystem

Android 4.1.2 Jelly Bean

Interner Speicher

4 GB interner Speicher, davon circa 1,6 GB frei
Verfügbar, microSD Speicher-Slot für
bis zu 32 GB

RAM

768 MB

Modellbezeichnung

P 710

Display

TFT IPS Farbdisplay, 16.7 Mio Farben, 4.3” WVGA
(10,9 cm), 480 x 800 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Proximity

Abmessungen (HxBxT mm)

121,5 x 66,6 x 9,8 mm

Gewicht

118 Gramm

Gehäusematerial

Glas/Kunststoff

Kamera

8 Megapixel Kamera, 0,3 Megapixel Frontkamera

Internet

UMTS (900/2.100MHz) + HSPA 7.2, HSUPA 5.76 + WLAN 802.11 b/g/n

Bluetooth

3.0

Akkutyp

Li-Ion

Kapazität

3,8 V/2.460 mAh

Gesprächszeit

bis zu 400 Min. (2G), bis zu 240 Min. (3G)

Standby-Zeit

bis zu 430 Std. (2G), bis zu 260 Std. (3G)

Netz

GSM 850/900/1800/1900, UMTS 900/2100 MHz

Preis

UVP 299,- Euro (aktuell 239,00 Euro Stand 26/05/13)
Besonderheit Multicolor LED, QSlide 1.0, NFC

 

Zubehör

130527_5_10Das LG L7 II kommt in einem schlichten Pappkarton daher, der alles Zubehör beinhaltet, was man für den Betrieb des Smartphones benötigt. Neben dem LG Optimus L7 II, dem Akku und einer Kurzanleitung, befinden sich noch das USB zu Micro USB-Kabel, der Netzadapter und ein paar Kopfhörer mit Mikrofon darin. Ein wenig enttäuschend finde ich, dass LG trotz der NFC Fähigkeit keinen NFC Tag mit in das Paket gepackt hat. So könnte man bereits durchstarten. Beim L7 sah dieses noch anders aus, denn dort war zumindest ein Tag beinhaltet.

Verarbeitung

130527_5_12Hat man das LG L7 II einmal ausgepackt und den Akku eingesetzt, fühlt es sich sehr hochwertig an. Das Gewicht von 118 Gramm liegt angenehm in der Hand. Die Rückseite des Akkudeckels ist leicht abgerundet, so dass keine scharfen Kanten in die Handflächen schneiden. Unangenehm ist die sehr glatte Oberfläche, die das Smartphone gerne aus der, vielleicht etwas feuchten, Hand gleiten lassen. Hier gefiel mir die aufgeraute Oberfläche des L7 besser. Der Formfaktor von 121,5 x 66,6 x 9,8 mm macht das L7 II sehr handlich und bedienerfreundlich. Mit normal großen Händen lässt sich das gesamte Display mit dem Daumen bedienen, ein Vorteil bei den immer größer werdenden Smartphones heutzutage. Was vor ein bis zwei Jahren noch als Smartlet oder Phaplet gehandelt wurde, zählt nun bereits zu den normalen Größen. Ein zarter Alurahmen verleiht dem LG Optimus L7 II eine elegante Linie und sorgt gleichzeitig dafür, dass sich das Handy nahezu blind bedienen lässt, sorgt dieser doch dafür, die Ränder des Displays zu ertasten.

130527_5_9Apropos Tasten: Die Anordnung der Power- sowie Lautstärke-Tasten ist Branchenüblich und für Menschen wie mich unbequem. Der Powerbutton auf der rechten Seite ist zwar leichtgängig und verfügt über einen guten Druckpunkt, jedoch liegen im Fall des L7 II nicht nur die Lautstärke-Tasten fast direkt gegenüber, sondern auch die Schnellwahl-Taste. Schalte ich das Gerät nun ein, drücke ich mit dem Zeigefinger unweigerlich eine der gegenüber liegenden Tasten. Zum Glück hat LG hier mit gedacht und hat diese in ihrer Funktion deaktiviert, solange das Handy noch nicht entsperrt ist. Man kann diesen „Makel“ also geflissentlich übersehen.

Entgegen dem Trend, spendiert LG dem L7 II nicht nur einen Homebutton, sondern auch zwei Softtouch-Tasten, die mit „Zurück“ und „Menü“ belegt sind. Im Angesicht des 4,3 Zoll Displays eine gute Entscheidung, würden die bei Android 4.1 Jelly Bean üblichen „virtuellen“ Tasten auf dem Display doch unnötig Platz weg nehmen.

Display

130527_5_8Ungewöhnlich bei einem Smartphone dieser Preisklasse ist das 4,3 Zoll IPS Display. Zwar beträgt die Auflösung nur 800 x 480 Pixel und orientiert sich somit an dem Standard von vor zwei Jahren, aber die Farben werden klar und kraftvoll dargestellt. Ich konnte mit der App Display Tester keinerlei Schlieren oder Verfärbungen feststellen. Der Betrachtungswinkel ist fast so gut, wie beim Google Nexus 4, die Farben scheinen sogar eine Nuance kräftiger zu sein.

Von der Haptik her ist das Display sehr angenehm, jedoch muss ich MaTTs Beobachtung aus dem First Touch & View (siehe unten) bestätigen, dass es sehr schnell verschmiert und das nicht erst, wenn ich vorher eine Tüte Chips gegessen habe. Ein Reinigungstuch, oder passender Hemdsärmel wird unbedingt zur täglichen Mitnahme empfohlen. Die zarte Alu-Leiste rund um das Display sorgt dafür, dass man während der Bedienung nicht abrutscht und trägt mit einem Überstand von vielleicht 0,5 mm kaum auf. Sollte das LG Optimus L7 II mal mit dem Display nach unten auf dem Tisch liegen gelassen werden, besteht so auch ein gewisser Kratzschutz, was nur von Vorteil sein kann.

CPU & GPU

130527_5_7Angetrieben wird das L7 II von einem 1 GHz Dualcore Prozessor von Qualcomm, der für den täglichen Einsatz sicher ausreichend ist. Die Adreno 203 GPU kommt allerdings manchmal an seine Grenzen. Wie im First Touch & View zu sehen, ruckelt es bereits bei Temple Run II etwas. Zum weiteren testen habe ich mir CSR Racing aus dem Play Store herunter geladen und angespielt. Ab und zu kommt es vor, dass das Gerät einige Bedenksekunden benötigt, bis der nächste Level geladen wird. Während der Rennen lief die Grafik allerdings überaus flüssig. Da es sich hierbei um eine Dragracing Simulation handelt, bewegt sich das Bild auch nur von rechts nach links, aufwendige 3 D Animationen müssen also nicht verarbeitet werden. Einen weiteren Test habe ich mit SpeedX 3D durchgeführt. Hier konnte ich keinerlei Ruckler oder Ladeverzögerungen feststellen. Man darf also davon ausgehen, dass der Prozessor und die GPU gut mit den meisten Spielen zurecht kommen, darunter übrigens auch Iron man 3, gerade erst von Leon und Lukas getestet. Trotz einiger Schwierigkeiten während der Ladephase, lief das Spiel einwandfrei. Trotzdem empfehle ich den Gamern unter Euch, zu einem anderen Modell, wenigstens mit Quadcore zu greifen. Vielleicht das LG Optimus G?

Akku

130527_5_6Ebenso ungewöhnlich, wie die IPS Display Technologie, ist die Akkukapazität von 2.460 mAh in einem Mittelklasse Smartphone. Hier hat LG ganze Arbeit geleistet, um dem Nutzer einige Stunden Spaß mit seinem L7 II zu gönnen. In den ersten zwei Tagen habe ich, bei moderater Nutzung, nur 60 % des Akkus verbraucht. Allerdings steht ein Test unter Dauerlast noch aus. Diesen werde ich in den nächsten zwei Wochen nachholen und diesen Testbericht entsprechend updaten.  Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass die angestrebte Stand By Zeit, von 430 Stunden im 2G Netz, durchaus annähernd erreicht werden können.

Konnektivität

130527_5_5Was kann man alles zur Konnektivität sagen? Das LG Optimus L7 II verfügt über die die üblichen Technologien zum Verbindungsaufbau: 2G, 3G, UMTS und WLAN für die Internetverbindung, sowie ein Quadband GSM Modul, mit dem man in allen Ländern der Welt telefonieren kann. Zusätzlich lässt sich das Gerät per Bluetooth an entsprechende Endgeräte koppeln, in meinem Fall ein Pioneer Autoradio mit Freisprecheinrichtung. Für den Fall, dass man ein Tablet als Zweitgerät mit sich führt, kann man mit dem L7 II einen WLAN Hotspot einrichten und somit die Internetverbindung auch anderen WLAN fähigen Geräten zur Verfügung stellen. Dieses funktioniert einwandfrei mit meinem i.Onik Tablet und meinem 13 Zoll MacBook älteren Baujahres.

Multimedia

130527_5_4Und wieder ein Punkt, in dem LG den Mitbewerbern – im Moment – einen Schritt voraus ist, ist die 8 MP Kamera mit LED Blitz. Hier findet man in der Preisklasse unter 300 Euro bis dato maximal 5 MP. Die Fotos sind natürlich nicht mit einer Kompakt- oder DSLR Kamera zu vergleichen, liefern aber doch eine gute Schnappschussqualität. Die Frontkamera, die nur mit VGA auflöst, taugt allemal für Videochats und nicht für Selbstportraits, schade eigentlich. Videos zeichnet das LG7 II mit 720p auf und lassen sich gleich aus der Galerie heraus mit den üblichen sozialen Netzwerken teilen.

Die Tonqualität hat sich im Vergleich zum Vorgänger L7 erfreulicher Weise verbessert, auch wenn die Lautsprecher nicht mit einem HTC One mithalten können, so ist sie doch über den Kopfhörer klar, verständlich und mit ausreichend Bässen versehen.

Software

130527_5_2Branchenüblich setzt LG dem Android Jelly Bean eine eigene UI (Bedieneroberfläche) drauf, die sich jedoch angenehm bedienen lässt. Der Lockscreen kann von jeder Stelle des Displays aus unlocken, was vorteilhaft ist, wenn man das Gerät mal schnell aus der Tasche nehmen will und man es nicht erst in die richtige Position jonglieren muss, wie beispielsweise das Nexus 4. Die vorinstallierten Apps lassen sich im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern kinderleicht und ohne ins System einzugreifen entfernen, wofür LG von mir ein goldenes Bienchen bekommt. Über den App Manager lassen sie sich auch genauso einfach wieder hinzufügen. Im Werkszustand verfügt das L7 II über Android 4.1.2 Jelly Bean und es ist davon auszugehen, dass ein Update auf 4.2, wenn nicht sogar 4.3 folgen wird. Offizielle Aussagen hierzu haben wir jedoch nicht.

Praktisch und von mir gern genutzt ist die Quickstart Leiste in der Notification Bar, die einen Schnellzugriff auf wichtige Einstellungen quasi auf die Fingerspitze legt. Hierunter sind das WLAN, Bluetooth, NFC und auch andere nützliche Dinge, wie die LG eigene Quick Memo, mit der sich schnelle Notizen auf dem gerade angezeigten Screen ablegen lassen. Alles ist bequem auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar. In der Notification Bar ist auch die Helligkeitsregelung untergebracht, die nötig ist, weil das L7 II über keinen Helligkeitssensor und somit eine automatische Anpassung der Helligkeit an die Umgebung verfügt. Hiermit habe ich persönlich kein Problem, neigt diese Automatische Anpassung doch manchmal dazu, in ein Diskoinferno auszuarten.

130527_5_3Die Homescreens von LG lassen sich bereits von Haus aus mit einer Auswahl von Themes anpassen und auch die Icons können ganz nach Belieben verändert werden. So ist es fast gar nicht nötig, sich einen anderen Launcher zu installieren, um sein Gerät zu personalisieren. Gut mit gedacht, auch in diesem Fall LG! Ein Hingucker ist natürlich die Multicolor LED, die die Hometaste umfasst. Hier sind tolle Effekt möglich und eingehende Nachrichten springen einem beinahe ins Auge. Weiterhin verfügt das LG Optimus L7 II über eine „Anwesenheitserkennung“, die verhindert, dass sich das Display ausschaltet, solange der Bediener, also Du und ich, auf das Display schauen. Diese funktioniert auch recht zuverlässig, jedoch kam es immer mal wieder vor, dass der Bildschirm kurz abgedunkelt wurde, bevor er erkannt hat, dass ich noch drauf schaue. Dies kann auf die Dauer unangenehm werden, insbesondere, während man ein eBook liest.

Fazit

130527_5_1Nach drei Tagen im Test lässt sich natürlich kein abschließendes Urteil bilden, doch ist das LG Optimus L7 II ein gutes Einsteiger und Mittelklasse Smartphone, welches seinem Besitzer nicht gleich die Lust an Android vermiest. Hier sind mir schon einige Geräte über den Weg gelaufen, die mich zum iPhone getrieben hätten. Die Haptik ist gut, wenn auch rutschig und der 1 GHz Dualcore macht seine Sache für die täglichen Aufgaben gut und zuverlässig. Spieler sollten allerdings wirklich zu einem anderen Smartphone greifen. Die 4,3 Zoll des IPS Displays sind genau die richtige Größe und brauchen sich nicht hinter den Mitbewerbern zu verstecken. Meine Empfehlung geht klar in Richtung LG L7 II, auch wenn es in den nächsten zwei Wochen noch ein Update geben wird.

Wertung
Geschwindigkeit 3/5
Display 4/5
Funktionalität 4/5
Verarbeitung 4/5
Preis 5/5

Beitrag teilen:

Andreas Voetz

Seit 1997 im Internet unterwegs, habe ich vor einigen Jahren meine Leidenschaft für das bloggen entdeckt. Als ich 2010 mein erstes Android-Handy in Händen hielt, war es um mich geschehen. Mein Thema war gefunden und man kann diverse Beiträge auf einigen Seiten, als auch meinem privaten Blog begutachten.

0 Gedanken zu „[Test] LG Optimus L7 II – Vorhang auf zum 2. Akt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert