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[Test] Samsung Galaxy NotePRO 12.2 – Darf es etwas mehr sein?

Test Samsung Galaxy NotePRO 12.2

Eine der erfolgreichsten Modell-Reihen von Samsung ist die Galaxy-Note-Familie, deren Besonderheit sich nicht zuletzt durch den am Gerät untergebrachten Stift für Aufmerksamkeit sorgt. Das Galaxy NotePRO 12.2 Tablet ist nun in der Produktfamilie bis dato der größte Vertreter. Mit diesem Tablet der besonderen Größe will Samsung hauptsächlich Geschäftsleute und kreative Menschen ansprechen, denen 10 Zoll zu klein und einfache Tablets zu beschränkt sind. Unser Test soll zeigen in wie weit Samsung mit dem Galaxy NotePro 12.2 dem S-Pen auf den Knopf trifft.

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 Test2011 stellte Samsung das erste Smartphone in Übergröße vor, das auf den Namen Galaxy Note hörte. Nicht nur das für damalige Verhältnisse schier riesige Display von 5,2 Zoll in der Diagonale sorgte für Aufsehen: Der Stylus erlebte in Form des S-Pen seine Rückkehr und ist seitdem zum Markenzeichen der Modell-Familie geworden. Über die Jahre hat Samsung diesen Aspekt immer weiter ausgebaut und ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das nach wie vor seinesgleichen sucht. Auch wenn Toshiba mit dem eXcite Write und NVIDIA mit dem Tegra Note versucht Konkurrenz zu schaffen, zeigt Samsung einmal mehr warum die Note-Familie etwas Besonderes ist.

 

Technische Daten des Samsung Galaxy NotePRO 12.2

Technische Daten


Prozessor

Qualcomm Snapdragon 800 Quadcore mit 2,3 GHz
GPU: Adreno 330

Betriebssystem

Android 4.4.2 KitKat

Interner Speicher

32 GB Interner Speicher

RAM

3 GB

Modellbezeichnung

SM-P905 (LTE)/SM-P9000 (WiFi)

Display

12,2 Zoll LC-Display mit 2.560 x 1.600 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB 3.0, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Proximity, Gyroskop, Kompass und Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

295,6 x 204 x 7,95 mm

Gewicht

753 Gramm

Gehäusematerial

Kunststoff

Kamera

8 Megapixel Kamera, 2 Megapixel Frontkamera

Internet

GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (850/900/1.800/1.900/2.100 MHz) 42 Mbit/s + LTE (800/1.800/2.600 MHz) + Dualband WLAN a/b/g/n/ac

Bluetooth

4.0 HS BLE + EDR

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/9.500 mAh

Gesprächszeit

bis zu 51 Std.

Standby-Zeit

bis zu 500 Std.

Netz

GSM 850/900/1800/1900, UMTS 850/900/1700/1900/2100 MHz, LTE 800/850/900/1.800/2.100/2.600 MHz

Preis

UVP 899,- Euro (aktuell ab 810 Euro Stand 30/03/14)
Besonderheit WiFi Direct, Miracast, IrDA, LED, DLNA, S-Pen

Zubehör

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestDas Galaxy NotePRO 12.2 ist was das Zubehör betrifft richtig spartanisch. Neben dem Riesen-Tablet selbst und dem für das Gerät sehr wichtigen S-Pen liegen dem Karton aus recycelten Papier lediglich ein USB-Datenkabel bei, ein Netzteil-Adapter und eine Schnellstart-Anleitung sowie Garantiekarte bei. Ein Headset ist in dem Paket nicht zu finden, dabei würde sich das bei dem LTE-Modell des Galaxy NotePRO 12.2 mehr als nur anbieten: Es kann auch telefonieren, auch wenn es etwas arg komisch wirkt.

 

Verarbeitung

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestSamsung ist bekannt dafür exzessiv auf Kunststoff wie Polycarbonat zu setzen, was grundsätzlich nichts Schlimmes bedeuten muss. Das Galaxy NotePRO 12.2 ist aus eben jenem Polycarbonat, was einer der hochwertigeren Kunststoffe ist und durch die strukturierte Rückseite fühlt sich das Tablet auch sehr hochwertig an. Die Rückseite ist Leder nachempfunden, was erstmals mit dem Galaxy Note 3 auf der letztjährigen IFA vorgestellt wurde. Es sieht aus wie Kunstleder, es fühlt sich ganz leicht nach Kunstleder an aber es ist keines und es riecht auch nicht danach. Gerade dieses Design, die Struktur und die leicht gummierte Oberfläche machen das Tablet wirklich wertig sowie rutschfest. Das ist allerdings bei der Größe von fast 30 cm in der Breite und 20 cm in der Höhe bitter nötig.

Diese Größe hat allerdings auch ein paar Nachteile auf den ersten Blick. Der erste Nachteil wäre ein hohes Gewicht von über 750 Gramm, die allerdings in Relation zur Größe des Tablets so schwer nicht sind. Dennoch ist auf Dauer das Halten mit zwei Händen oder auf dem Schoß zu empfehlen. Vor allem aufgrund der nicht allzu hohen Verwindungssteifheit des Gehäuses: Hält man es mit nur einer Hand an einer der kürzeren Seiten dann biegt sich das Tablet etwas unschön. Hier hätte ein Rahmen aus echtem Metall wie Aluminium eventuell gute Abhilfe geschaffen. Denn auch wenn es so aussieht: Der Rahmen um das Galaxy NotePRO 12.2 herum ist Polycarbonat im Chrom-Look. Ein Markenzeichen des Samsung-Designs, welches mit der Generation Galaxy S4 eingeführt wurde.

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestIn diesem Rahmen sind auf den Seiten zwei Stereo-Lautsprecher eingelassen, die zwar keine Studio-Qualität besitzen aber dennoch einen recht ordentlichen Klang bieten. Auch wenn sie einen vernünftigen Stereo-Klang erzeugen könnten Bässe mehr durchkommen und die Höhen etwas weniger stark sein. Oberhalb des linken Lautsprechers ist die Buchse für ein Kabel-Headset vorhanden, die restlichen Anschlüsse befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei handelt es sich um eine MicroUSB-Buchse nach dem neueren USB-3.0-Standard, ein MicroSD-Slot für Speicherkarten mit bis zu 64 GB Kapazität und dem Slot für die MicroSIM. Im Falle des WiFi-Modells SM-P9000 würde letzterer wegfallen.

Auf der Oberseite des Tablets sind linkerhand die Power-Taste sowie Lautstärke-Wippe verbaut und in der Mitte der für die besseren Tablet-Modelle von Samsung typische Infrarot-Port. Die Tasten selbst erwecken einen gemischten Eindruck. Während die Lautstärke-Wippe ordentlich zu erfühlen ist und einen sehr guten Druckpunkt besitzt, ist die Power-Taste eher das Gegenteil: Schwer zu erfühlen (gerade beim blinden einschalten des Galaxy NotePRO 12.2) und ein etwas schwammiger Druckpunkt. Etwas unverständlich wie die Qualität dermaßen gegensätzlich sein kann so direkt beieinander. Weitere Tasten besitzt das Galaxy NotePRO 12.2 auf der Front selbst, unterhalb des riesigen Displays. Dort findet sich eine Home-Taste wieder, die rechterhand von einer kapazitiven Taste für Zurück flankiert wird und linkerhand für den Task-Manager. An die Tasten selbst muss man sich erst gewöhnen, zumal solch eine Steuerung für ein Tablet mehr als ungewohnt ist.

Wenn man sich darauf einlässt will man sie nach ein paar Tagen nicht mehr missen. Erfreulicherweise sind die kapazitiven Tasten mit dem S-Pen bedienbar. Apropos S-Pen: Dieser ist im Vergleich zum ersten Tablet der Galaxy-Note-Familie – dem Galaxy Note 10.1 – deutlich flacher und schlanker geworden. Das wirkt sich leider etwas negativ auf die Stabilität des neuen S-Pen aus. Übrigens ist es bei dem Galaxy NotePRO 12.2 egal wie herum man den S-Pen ins Gehäuse schiebt, was bei der ersten Tablet-Generation noch ganz anders war.

Auf der Unterseite des Tablets gibt es keine Anschlüsse mehr, da diese wie weiter oben geschrieben auf die rechte Seite verlagert wurden. Eine insgesamt positiv zu bewertende Sache, was auf der anderen Seite ein passendes Tastatur-Dock ausschließt. Insofern muss man sich mit einer Bluetooth-Tastatur zufrieden geben wie einer Logitech K400.

 

Display

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestDas Galaxy NotePRO 12.2 heißt nicht umsonst so: Das Display ist mit 12,2 Zoll oder 30,98 cm in der Diagonale deutlich größer als alle anderen Tablets, lediglich Archos kann das mit seinem FamilyPad 2 übertreffen. Allerdings hat das Archos-Tablet bei Weitem nicht die Hardware-Power und bedeutend weniger Features. Vom Display ganz zu schweigen, denn mit 2.560 x 1.600 Pixel ist das Display des Galaxy NotePRO 12.2 auf der Höhe der Zeit was Premium-Tablets betrifft. Mit 247 PPI (Pixel per Inch) liegt das Profi-Tablet von Samsung zwar unterhalb der Pixeldichte der Konkurrenz aber einzelne Pixel erkennt man dennoch nur bei direktem daraufschauen aus nächster Nähe.

Die Helligkeit ist recht gut, vor allem die Automatik reagiert recht flott und ist angenehm hell eingestellt. Trotzdem teil auch das Galaxy NotePRO 12.2 das Schicksal der meisten Tablets: Unter freiem Himmel im Sonnenlicht ist das Tablet weniger gut zu gebrauchen. Abgesehen davon sind sowohl Kontrast als auf die Farbwiedergabe sehr gut, hier gibt sich Samsung keine wirkliche Blöße. Mit einem Kickstand-Cover wird das Galaxy NotePRO 12.2 sehr schnell zu einem hervorragenden Ersatz für einen Fernseher unterwegs. Aber auch zum Browsen ist das Display gerade zu prädestiniert: Selbst in der Desktop-Ansicht muss vergleichsweise wenig gescrollt werden, der riesigen Auflösung sei Dank.

 

CPU & GPU

140330_6_48Das Galaxy NotePRO 12.2 hat den Anspruch eines Top-Modells und das merkt man bei der Ausstattung. Der noch recht aktuelle Snapdragon 800 mit vier Kernen und jeweils maximalen 2,3 GHz gibt den Ton an. Allerdings ist die Power auch nötig, denn 2.560 x 1.600 Pixel und all die kleinen Raffinessen bei der Ausstattung wollen in einer ordentlichen Geschwindigkeit genutzt werden. Wer ein wenig Orientierungshilfe zum einsortieren der Leistung benötigt: 34.820 Punkte im AnTuTu-Benchmark erreicht das Galaxy NotePRO 12.2 und kann sich damit in der Spitzengruppe platzieren.

Für den grafischen Teil ist eine Adreno 330 GPU mit 450 MHz Takt zuständig, die wie schon erwähnt bei einer solch großen Auflösung auch bitternötig ist. Wirklich schön zu sehen, dass die Adreno 330 trotzdem ohne Mühen die hohe Auflösung stemmt und selbst grafisch aufwändigere Spiele vom Kaliber eines Galaxy on Fire 2 HD stemmt das Tablet ohne Mühen. Per Bluetooth ein Gamepad gekoppelt und das Galaxy NotePRO 12.2 wird zur hochauflösenden Gaming-Konsole aufgewertet.

Galaxy on Fire 2™ HD
Galaxy on Fire 2™ HD
Entwickler: Deep Silver
Preis: Kostenlos

 

Akku

Obwohl das Galaxy NotePRO 12.2 mit 7,95 mm ein verhältnismäßig flaches Tablet ist, schafft Samsung einen Akku mit riesigen 9.500 mAh Kapazität zu verbauen. Damit sollten theoretisch ordentliche Laufzeiten drin sein und das sind sie auch. Bis zu 10 Stunden dauerhafte Video-Wiedergabe und Surfen über WLAN mit bis zu 9 Stunden sind gute Werte, die für ein gutes Durchhaltevermögen während eines kompletten Arbeitstag sprechen. Dennoch könnte durchaus mehr herauszuholen sein, denn an dieser Stelle fordert das große Display seinen Tribut. Zum Aufladen des großen Akkus sollten zudem etliche Stunden eingeplant werden. Ganz so schnell wie ein Smartphone-Akku mit seinen vergleichsweise mickrigen 3.000 mAh ist das Galaxy NotePRO 12.2 nicht aufgeladen.

 

Konnektivität

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestDas Samsung-Tablet ist ein Premium-Tablet, ergo muss sich auch alles an Funktechnologie wiederfinden die es aktuell am Markt gibt und die auch irgendwie Sinn macht. Insofern finden sich Dualband WLAN nach dem neusten Standard 802.11ac wieder, welcher bis zu 500 Mbit pro Sekunde durch die Luft schaufeln kann. Insgesamt kann die Empfangsqualität des WLAN-Moduls als hervorragend eingestuft werden, sofern der Router entsprechend mitspielt. Steht mal kein WLAN zur Verfügung, dann geht das Galaxy NotePRO 12.2 LTE wie der Name schon sagt über LTE ins mobile Netz. Der Wechsel zwischen WLAN und dem LTE-Modem bzw. umgekehrt geht erfreulich flott von statten. Abgesehen davon unterstützt das Mobilfunk-Modem so gut wie alles was man sich wünschen kann: Quadband GSM, Quadband HSPA und Hexaband LTE mit allen in Deutschland gängigen LTE-Frequenzen. Und natürlich auch LTE-A mit bis theoretisch zu 150 Mbit Pro Sekunde im Download.

Für den schnellen Datenaustausch mit einem anderen Gerät steht neben dem für die Oberklasse obligatorischen WiFi Direct unter anderem Bluetooth 4.0 zur Verfügung, womit sich auch entsprechendes Zubehör verbinden lässt. Beispielsweise eine SmartWatch für Benachrichtigungen oder auch ein Bluetooth-Headset. Letzteres ist für eine ganz bestimmte Funktion zudem sehr empfehlenswert: Mit dem Galaxy NotePRO 12.2 LTE kann man ganz normal via GSM-Netz telefonieren. Freilich gibt es auch den ganzen Rest der üblichen Verdächtigen wie GPS mit GLONASS-Erweiterung, MHL oder DLNA.

Eine Besonderheit für aktuelle Tablets ist jedoch die MicroUSB-Schnittstelle, über welche aufgeladen und Daten von und zum PC übertragen werden. Dieser ist nach dem USB-3.0-Standard und ist somit größer als der übliche bekannte MicroUSB-Standard. Ist allerdings in erster Linie für native USB-3.0-Schnittstellen am Rechner oder Notebook von Vorteil, dann geht das Kopieren von Daten schneller von Statten und es kann auch mehr Energie übertragen werden. Ein normales MicroUSB-Kabel ist danke der Abwärtskompatibilität jedoch kein Thema.

Eine weitere Besonderheit aber bei den Premium-Modellen von Samsung mittlerweile Standard ist der Infrarot-Port. Über diesen lassen sich mit der vorinstallierten App WatchON etliche Geräte der heimischen Elektronik steuern: Fernseher, DVD-/BluRay-Player, Medien-Player und Set-Top-Boxen vieler Hersteller. Über mangelnde Funktionen in Sachen Konnektivität braucht man sich wahrlich nicht zu beschweren.

 

Multimedia

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestAber zu einer Sache ist ein Tablet in der Größe des Galaxy NotePRO 12.2 und mit dessen Display wahrlich geeignet und das ist zur Unterhaltung mit diversen Medien. Spiele stellen für das Samsung-Tablet wie schon im Bereich CPU & GPU erwähnt keine Hürde dar, der Snapdragon 800 stellt nahezu alles dar. Das gilt auch für Video-Dateien, die auf dem sehr hochauflösenden Display einfach nur Spaß machen. FullHD-Filme sehen wirklich klasse aus, sofern sie in einem für den Samsung Video-Player kompatiblen Video-Format vorliegen. Den Audiocodec sollte man auch im Auge behalten. Wer sich damit nicht herumschlagen will greift stattdessen zu einem der vielen Drittanbieter-Apps wie dem MX Player, der fast als der VLC der Android-Welt beschrieben werden könnte (wenn er denn noch Audio versteht und es den VLC selbst nicht schon gäbe).

Für Filme sind die verbauten Stereo-Lautsprecher sehr dienlich, insbesondere wenn der Film über Raumklang verfügt. Leider sind die Lautsprecher zur Seite ausgerichtet und nicht nach vorne, wie es bei der ersten Generation der Note-Tablets der Fall war. Das rührte damals übrigens vom ersten großen Aufeinandertreffen Samsungs mit Apple her, als Samsung das Design seiner Tablets wegen einer zu großen Ähnlichkeit mit Apples iPad ändern musste. Zu schade das Samsung dieses Stil-Element aufgegeben hat. Denn dann hätte der Klang durchaus noch besser sein können. Apropos Klang. Dieser ist naturgemäß etwas Bassarm und neigt zu übersteuerten Höhen.

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestAuch wenn es gerade mit dem Galaxy NotePRO 12.2 sehr komisch aussieht: Fotografieren kann man mit dem Tablet auch und das mit recht hohen 8 Megapixel. Allerdings weiß der geneigte Smartphone-Fotograf das Megapixel noch lange nichts über die Qualität der Fotos aussagen. Das Samsung-Tablet ist dafür ein guter Beweis, denn Schnappschüsse sind aufgrund der Größe und dem daraus resultierenden Gewicht nur sehr schwer möglich. Zumal die Bildqualität selbst nicht an die von Premium-Smartphones heranreicht. Dennoch ist die Kamera besser als die üblichen Tablet-Kameras, insbesondere da sie ein für Tablets mehr als seltenes LED-Blitzlicht besitzt. Bei Aufnahmen im Sonnenlicht gelingen durchaus anständige Fotos, was jedoch eher weniger zum Einsatzzweck des Galaxy NotePRO 12.2 zählt. Die hohe Auflösung kommt so richtig zum Tragen beim Einscannen von Dokumenten über entsprechende Apps. Zusammen mit dem Blitzlicht gelingen so sehr gute Aufnahmen und das unterstreicht den Business-Charakter des Galaxy NotePRO 12.2 ungemein.

Für Videokonferenzen mit den Kollegen via Skype oder Google Hangouts steht eine 2 Megapixel Frontkamera zur Verfügung, die insgesamt betrachtet ein gutes Bild liefert. Videos allgemein nimmt das Galaxy NotePRO 12.2 mit FullHD auf, obwohl der Snapdragon 800 theoretisch auch 4K beherrscht. Auch die Qualität der Video-Aufnahmen kann sich sehen lassen für ein Tablet.

Zu was die Kamera taugt zeigt euch das Testfoto im Vergleich zur Sony SmartShot QX10, der Canon EOS 600D und dem LG G2:

Software

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestDas Galaxy NotePRO 12.2 ist von Samsung in erster Linie für Geschäftskunden vorgesehen, die mehr mit ihrem Tablet machen wollen. Daher packt Samsung eine Fülle an Geschäftsorientierten Anwendungen auf das Tablet das es einen fast schon zur Vollausstattung gereicht. Für das Bearbeiten und Erstellen von Office-Dokumenten setzt Samsung bei der aktuellen Tablet-Generation auf die Office-Suite von Hancom. Zwar muss diese zunächst mit ihren Editoren aus dem Samsung App Store installiert werden aber das lohnt sich wirklich: Es gibt derzeit wohl kaum eine bessere Office-Suite in diesem Funktionsumfang die es mit Hancom Office aufnehmen könnte. Die für das Galaxy NotePRO 12.2 verfügbarer Version unterstützt zudem den S-Pen in vollem Umfang. Und was die Office-Suite noch besser macht ist die Tatsache, dass sie in ihrer Oberfläche sehr stark an die Office-Suite von Microsoft angepasst ist.

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 Test Hancom HwordMan muss es wirklich mal sagen aber damit katapultiert sich Samsung definitiv an die Spitze in Sachen Produktivität im Bereich der Android-Tablets, insbesondere in Verbindung mit einer Bluetooth-Tastatur.
Hancom Office selbst unterstützt die Microsoft-Office-Formate bis einschließlich Office 2013 und kann Dokumente auch direkt als PDF abspeichern. Die Hancom-Version für das Galaxy NotePRO 12.2 gibt es übrigens nicht im Google Play Store oder woanders.

Abgesehen von der vollwertigen Office-Suite die es meiner Meinung nach mit einem Surface 2 (die Windows-RT-Variante) und vorinstalliertem Office 2013 locker aufnehmen kann, installiert Samsung noch weitere Apps für den geschäftlichen Einsatz vor. Unter anderem die Remote-Lösung Remote PC, die nach demselben Prinzip von TeamViewer und ähnlichen Programmen funktioniert. Den Client für den Desktop-Rechner muss man sich zunächst noch installieren. Dieser steht für Windows und Max OS X zur Verfügung, benötigt allerdings mindestens den Internet Explorer 7.0, Firefox 3.5 oder Safari 4.0 und neuer. Mit Chrome funktioniert die Sache nicht was schon ärgerlich ist.

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 Test Remote PCIst der Remote-Server schließlich installiert und der Rechner aktiviert, lässt sich wirklich so einiges per Remote-Verbindung anstellen. Neben der üblichen Remote-Steuerung lässt sich der Rechner aus der Ferne vom Galaxy NotePRO 12.2 aus herunterfahren, neustarten und was es sonst noch so gibt. Selbst einen Remote-Explorer für den Zugriff auf die eigenen Daten des entfernten Rechners gibt es, mit welchem sich sehr einfach Dateien vom Arbeitsplatz auf das Tablet übertragen lassen.

Weiter geht es mit S Notes, dem digitalen Notizblock von Samsung für alles Mögliche. Von reinen Notizen in Handschrift bis hin zu kleinen Skizzen auf die Schnelle ist vieles mit S Notes möglich. Wer sich künstlerisch noch weiter entfalten will kann dazu SketchBook for Galaxy nutzen, eine recht mächtige App für digitale Künstler.

Eine wirklich nützliche Funktion eröffnet sich beim Herausziehen des S-Pen aus seiner vorgesehen Halterung: Dann ploppt ein kleines Menü mit Schnellzugriffen auf, was Samsung Air Command nennt. Alternativ hält man den S-Pen etwas über dem Display und hält die Taste am S-Pen gedrückt bis Air Command erscheint. Hierüber hat man Zugriff auf folgende Apps:

  • Aktionsmemo: Handschriftliche Memos anlegen und mit Inhalten (E-Amil, Kontakt, Bild, Telefonnummer, etc.) verknüpfen
  • Scrap-Book: Ausschnitt des Display-Inhaltes in eiern Art digitalem Notizbuch sammeln aus den unterschiedlichsten Apps, inklusive Memos und Tags
  • Screenshot-Notiz: Screenshot anfertigen und mit Bemerkungen/Zeichnungen versehen
  • S-Suche: Eine Art Google Now für Inhalte aller Art auf dem Galaxy NotePRO 12.2 selbst und im Internet
  • S-Pen Fenster: Übersicht von Apps, die im Fenster-Modus nutzbar sind

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 TestInsbesondere S-Pen Fenster kann richtig nützlich sein, wenn man mal schnell im Play Store nach einer bestimmten App suchen will ohne den Fokus von einem Word-Dokument oder einer PDF-Datei verlieren möchte. Allerdings ist die Unterstützung für Apps ziemlich eingeschränkt, ebenso das klassische Multi Window von Samsung. Dieses hat Samsung bei seinem Galaxy NotePRO 12.2 ein wenig erweitert, um vom riesigen Display mit 12,2 Zoll richtig Gebrauch machen zu können: Ganze 4 Apps lassen sich gleichzeitig darstellen. Beispielweise links oben ein PDF-Dokument, rechts oben Google Maps zum orientieren, links unten Hangouts für die Gruppen-Konversation und rechts unten der Kalender S Planner. Mit der hohen Auflösung des Galaxy NotePRO 12.2 sieht das sogar richtig gut aus und zeigt sehr deutlich wie Multitasking aussehen kann unter Android.

Apropos Android: Das nutz Samsung in der aktuellen Version 4.4.2 KitKat und legt seine TouchWiz-Oberfläche in einer neuen Version darüber. Diese zeigt sich runderneuert und deutlich heller im Vergleich zu früheren Tablets. Insbesondere die Übersicht der Einstellungen ist subjektiv gesehen deutlich besser und intuitiver geworden, woran die Kategorisierung (Verbindungen, Gerät, Steuerung und Allgemein) der vielen Optionen mit beteiligt ist. Im letzten Reiter Allgemein befindet sich zudem eine Option, die es mit Android 4.2 Jelly Bean in die Google-Plattform geschafft hat: Multi User. Damit lassen sich weitere Nutzer-Konten anlegen, die vollkommen getrennt voneinander nutzbar sind. Für ein Tablet wie dem Galaxy NotePRO 12.2 gerade zu ideal, denn damit lässt sich neben dem Hauptkonto für den Geschäftsalltag beispielsweise ein weiteres für das private Vergnügen anlegen. Dort können dann vom Hauptkonto getrennte Apps installiert werden wie Spiele.

 

Fazit vom Samsung Galaxy NotePRO 12.2

Samsung Galaxy NotePRO 12.2 Test Floating AppsHat Samsung mit seinem Galaxy NotePRO 12.2 ein Tablet für Geschäftsleute entwickeln können? Wenn man sich mit der Display-Größe von 12,2 Zoll anfreunden kann dann ein definitives und lautes „Ja“. Die Hardware mit Snapdragon 800 Quad-Core, 32 GB internem Flash-Speicher und LTE-Modem bekommt man mittlerweile zwar auch woanders (ASUS Transformer Infinity, Sony Xperia Z2 Tablet) aber das was Samsung ausmacht sind die vielen kleinen Apps die der Hersteller seinem Galaxy NotePRO 12.2 verpasst. Der S-Pen entpuppt sich als ungemein nützlich für das Tablet, das durch seine schiere Größe beeindruckt. Dem Anspruch eines Business-Tablets wird das Galaxy NotePRO 12.2 nicht zuletzt durch Hancom Office gerecht.

 

Dennoch wird das Samsung-Tablet ein Nischenprodukt bleiben, was an dessen Größe liegt und dem Preis: 899 Euro UVP für das LTE-Modell und 779 Euro für das WLAN-only-Modell sind eine ziemlich große Investition. Sieht man vom Preis ab sowie dem Fokus auf Geschäftsanwendungen und der Größe, dann bekommt man eines der besten aktuell erhältlichen Tablets, das kaum Wünsche offen lässt. Die Leistung stimmt, der Funktionsumfang sowieso und Speicher ist mit 32 GB im kleinsten Modell auch ein Plus-Punkt. Wer jedoch unbedingt S-Pen-Unterstützung haben will und top-aktuelle Hardware, der kann zum kleineren Galaxy Note 10.1 (2014) greifen. Technisch gibt es keinen Unterschied, lediglich Multi Window ist auf zwei Apps anstatt derer vier beschränkt. Und es ist günstiger zu haben.

Als Besitzer des ersten Galaxy Note 10.1 kann ich sagen, dass sich der Umstieg rein auf die Hardware und Software betrachtet definitiv lohnt. Zumindest wenn man auf das Feature der Floating Apps verzichten kann, die bei der ersten Tablet-Generation mit dem S-Pen eine echte Besonderheit darstellt. Zwar kann man das Galaxy NotePRO 12.2 auch rooten und mit entsprechenden Apps „modden“, aber das widerspricht dem Business-Charakter und hebelt die Sicherheitsfunktion Samsung KNOX aus. Die Entscheidung sollte also gut überdacht werden.

Wertung
Geschwindigkeit 5/5
Display 5/5
Funktionalität 5/5
Verarbeitung 4/5
Preis 3/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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