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[Test] ZTE Grand X In

zte_grand_x_inMit dem Grand X In will uns der chinesische Smartphone Hersteller ZTE ein Gerät in die Hand geben, das zu einem kleinen Preis Höchstleistungen vollbringen kann. Im großen und Ganzen ist dies auch so, nur zeigt es in Details auch kleine Schwächen. Welche das sind, lest Ihr in unserem Testbericht.

Die technische Ausstattung des ZTE Grand X In:

Das ZTE Grand X In ist eines von wenigen Android Smartphones mit Intel Prozessor. Dieser verspricht Leistung und Sparsamkeit, was uns Akkugeplagten Nutzern sicherlich zu Gute kommen soll. Nachfolgend die technischen Spezifikationen im Überblick:

Technische Daten

ZTE Grand X In (Intel)

Prozessor

Intel® Processor mit bis zu 1.600 MHz, Single Core mit Hyper-Threading
GPU: Power VR SGX 540 von Imagination Technologies

Betriebssystem

Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich

Interner Speicher

4 GB Interner Speicher
Micro SD Slot bis 32 GB

RAM

1 GB

Modellbezeichnung

Grand X In

Display

4,3″ (10,9cm) qHD Display mit 960 x 540 Pixel (256 cd/m²)

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Proximity und Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

126 x 64,6 x 9,9 mm

Gewicht

142 Gramm

Gehäusematerial

Kunststoff

Kamera

8 Megapixel Kamera mit LED Blitz
0,3 Megapixel Frontkamera (für Videotelefonie)

Internet

HSDPA 3.5G (14.4 Mbps), WLAN 802.11 b/g/n

Bluetooth

V3.0 mit A2DP

Akkutyp

Li-Ion

Kapazität

1.650 mAh

Gesprächszeit

bis 5 Stunden

Standby-Zeit

bis 200 Stunden

Netz

GSM 850 /900/1800/1900

Preis

UVP 279,- Euro (aktuell 230,- Euro)
Besonderheit HDMI via Micro USB (kein Kabel enthalten)

Zubehör

130325_4_02Das Zubehör ist branchenüblich schmal gehalten. Neben dem MicroUSB Kabel befinden sich nur noch das Netzteil, ein Paar weiße Knopf-Ohrhörer (mit Mikrofon) und eine sehr kurze Kurzanleitung in dem Karton.

Das USB-Kabel wird von oben in das Netzteil gesteckt, was seine Vor- und Nachteile hat. Bei der Nutzung in einer Steckdosenleiste hängt nichts zur Seite raus, wenn man aber ungeschickt am Kabel zieht, löst es sich und die Stromzufuhr ist gekappt. Die Länge ist ausreichend bemessen, so dass die Steckdose auch ein paar Zentimeter weiter weg sein darf.

Die Ohrhörer liefern einen überraschend guten Klang, sitzen aber ein wenig unbequem. Das Kabel zum rechten Knopf ist ziemlich lang und soll wohl über den Nacken gelegt werden, allerdings hängt das ganze Konstrukt dann nur am linken Ohr, was auf Dauer ein wenig unbequem ist.

Verarbeitung

130325_4_03Das ZTE Grand X In macht auf den ersten und zweiten Blick einen ordentlichen und hochwertigen Eindruck. Der Alurahmen um das Display verleiht dem Gerät ein ordentliches Maß an Stabilität, so dass man nicht das Gefühl hat, dass einem das Display reißt, sollte es einmal unsanft landen. Auch ist dieser Rahmen etwas höher als das Display, was dieses wiederum schützt, wenn es Face down auf dem Tisch liegt. Negativ ist aber zu erwähnen, dass dadurch Staub und Schmutz leichter festgehalten werden. Der Bedienung tut es keinen Abbruch, fast im Gegenteil, hat man doch eine Führung für die Finger, wenn man “blind” auf dem Display wischt.

130325_4_04Der Akkudeckel besteht aus recht stabilem Plastik und sitzt sehr fest, was bei mir für den einen oder anderen gerissenen Fingernagel gesorgt hat. Mit dafür verantwortlich sind sicher die 18 (!) Noppen, die rund um das Rückenteil des Grand einrasten. Bei häufigem Akkuwechsel wird sich das sicherlich geben, jedoch habe ich das Gerät nicht lange genug, um dies bestätigen zu können. Außerdem sollen die Stromspar-Optionen des Intel Core einen häufigen Wechsel auch verhindern.

Womit das ZTE Grand X In Probleme hat, ist der Helligkeitssensor. Ich hatte testweise auf “Automatische Helligkeit” gestellt und dieses sehr schnell bereut. Nicht nur, dass der Sensor sehr verzögert reagiert hat, er macht sich bei etwas schlechterer Beleuchtung sogar selbstständig, so dass einem mit einem Mal die volle Displayhelligkeit in die Augen strahlt.

Display

130325_4_06An dem 4,3 Zoll Display gibt es für ein Smartphone unter 250 Euro eigentlich nichts zu bemängeln. Die Darstellung ist klar und die Farben sind kräftig. Auch kleiner Text wird scharf und klar leserlich dargestellt. Kein Wunder bei einer Auflösung von 960 x 540 Pixeln und einem ppi von 256, die für diese Preisklasse schon recht ordentlich ist.

Der Touchscreen nimmt Befehle präzise auf und im Gegensatz zum ZTE Blade (ich weiß, dieser Vergleich hinkt etwas) reicht in der Regel auch eine leichte Berührung. Lediglich die etwas rauhe Oberfläche bremst all zu schnelles wischen, wie beispielsweise bei Temple Run, etwas aus und sorgt außerdem dafür, dass das Display schnell verschmutzt. Das Reinigen ist dann nicht ganz so einfach. Ein Mikrofasertuch in der Tasche wird zur Mitnahme empfohlen.

Ganz selten, im zweiwöchigen Test zwei mal, reagierte das Display nach dem wecken aus dem Ruhezustand nicht mehr auf eingaben. Ein Neustart schaffte hier aber schnell Abhilfe.

CPU & GPU

130325_4_05Der Intel Atom Z2460 macht mit seinen 1600 MHz dank Hyper Threading eine gute Figur und muss sich kaum hinter Dualcore Smartphones verstecken, auch wenn er laut Benchmark noch hinter dem Samsung Galaxy Note I steht, was ein wenig verwunderlich ist, verfügt dieses doch nur über einen 1400 MHz Dualcore Prozessor. Persönlich traue ich Benchmark Tests auch nicht. Traue nie einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Ich hatte in keiner Situation das Gefühl, dass die Leistung nicht ausreicht. Auch Grafik intensivere Spiele wurden flüssig dargestellt und Ruckler oder Hänger waren im Gegensatz zum LG L7 nicht zu beobachten.

Ich vermute vielmehr, dass der Intel Prozessor einfach anders gemessen wird und der Wert daher so niedrig liegt. Es ist schon ein klein wenig gewöhnungsbedürftig beim Booten des Telefons das Intel Logo zu sehen, kennen wir die Prozessoren doch bisher nur von PCs und Laptops. Es bleibt abzuwarten, ob Intel Qualcomm und den anderen Marktanteile wegnehmen kann.

Akku

130325_4_07Um für lange Laufzeiten zu sorgen, besitzt das ZTE Grand X In eine Softwarelösung, die dem Intel Prozessor Sparsamkeit beibringen soll. Sofern das Gerät im Standby Modus ist, ist diese auch recht effektiv. Trotz eingeschalteter Synchronisation hielt das Grand X zwei volle Tage durch, nur mit gelegentlichem nachschauen auf das Display.

Sobald man es aber regelmäßig nutzt, schrumpft die Akkulaufzeit auf, ich möchte sagen standardmäßige, 12 bis 14 Stunden. Hier wurde im Internet gesurft, soziale Netzwerke benutzt, Musik gehört und das eine oder andere Foto gemacht. Hier wird es von Vorteil sein, dass sich der Akku, im Gegensatz zu Modellen anderer Hersteller, auswechseln lässt.

Konnektivität

Das ZTE Grand X In bietet alle üblichen Übertragungsmöglichkeiten, wie WLAN, HSDPA+ und Bluetooth. NFC sucht man leider vergeblich, doch verfügt es über eine HDMI Verbindung, die ich mangels Kabel nicht testen konnte.

Der mobil Empfang ist voll in der Norm. Selbst in der Berliner U-Bahn konnte wenigstens eine EDGE Verbindung aufgebaut werden, wo zum Beispiel das Note (bei gleicher SIM Karte) Probleme hatte. Ab und zu verliert das Grand X allerdings die Synchronisation zu Google, deren Neuaufbau teils nur per Neustart erzwungen werden konnte.

Multimedia

130325_4_08Natürlich hat das ZTE Grand X In alle möglichen Multimedia Anwendungen zu bieten, die man heutzutage von einem Smartphone erwarten kann und das nicht mal schlecht. Die Audioqualität der Music App kann in Verbindung mit den mitgelieferten Ohrstöpseln durchaus mit High End Geräten mithalten. Der Sound ist klar, angenehme Höhen und Tiefen, die sich mit dem eingebauten Equalizer an den persönlichen Geschmack anpassen lassen. Sowohl Pop, Rock als auch Klassik Titel machen Spaß zu hören.

Die Aufnahmequalität der Kamera ist dagegen nur mittelmäßig. Der Helligkeitssensor ist auch hier sehr empfindlich und sorgt vor allem bei Video Aufnahmen für eine schwankende Helligkeit.

Software

130325_4_09Von Haus aus ist das ist das Grand X In mit Android 4.0.4 (Ice Cream Sandwich) ausgestattet, ein Update auf 4.1 Jelly Bean soll aber noch im März erfolgen. Da bleiben ja noch einige Tage. Updates werden übrigens nicht wie üblich unter Menü > Systemeinstellungen > Telefoninfo abgerufen, sondern nur von dort aus installiert. Für die Prüfung auf Updates steht eine eigene App Namens SW Update bereit.

Neben den üblichen Google Apps, finden sich auf dem ZTE Grand X In Facebook und Twitter vorinstalliert, sowie X-Office zur Anzeige von MS-Office Dokumenten. Leide lassen diese sich nicht bearbeiten, wer also bearbeiten will, muss sich eine Alternative suchen.

Tipps & Tricks

130325_4_10Der Lockscreen hat eine kleine Überraschung für uns parat: Zum entsperren wird das grüne Mi-Symbol lange gedrückt und ein blauer Blitz zeigt uns an, wann die Sperre aufgehoben ist. Streicht man dagegen über das Display, öffnet sich ein Shortcutmenü mit vordefinierten Apps, wie Telefon, Kontakten, SMS und mehr. Über die App Mi-EasyAccess lassen sich beliebige Apps für diesen Screen auswählen. Für jemanden der mal eben seine Mails prüfen oder schnell einen Anruf tätigen will, sicher eine gute Lösung. Ansonsten verlängert sich dadurch die Zeit, bis man auf den Homescreen zugreifen kann.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=VuFkxyfMYYI[/youtube]

Fazit

130325_4_11Das ZTE Grand X In macht für mich eine gute Figur und muss sich nicht auf dem Markt der Android Smartphones verstecken. Die Verarbeitung ist für ein Gerät unter 250 Euro erstaunlich gut. Nichts knarzt oder macht einen minderwertigen Eindruck, ganz im Gegenteil. Ich habe die 14 Tage mit diesem Gerät wirklich genossen und steige nun wieder auf meine LG Nexus 4 um. Für jemanden, der nicht unbedingt den aller schnellsten Prozessor benötigt, aber trotzdem Spaß an Rechenaufwändigen Spielen haben möchte, kann ich das Grand X In uneingeschränkt ans Herz legen. Man muss schon sagen, dass sich die chinesischen Hersteller, allen voran ZTE, in den letzten Jahren ordentlich ins Zeug gelegt haben und neben preisgünstigen Geräten auch eine ordentliche Qualität liefern. Ich bin gespannt, wie weit sich das noch entwickeln wird und ob dadurch der Preiskampf auch auf die Koreaner und Taiwaner überspringt. Es müssen nicht immer 600 Euro sein, die man in der Tasche mit sich herum trägt.

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Andreas Voetz

Seit 1997 im Internet unterwegs, habe ich vor einigen Jahren meine Leidenschaft für das bloggen entdeckt. Als ich 2010 mein erstes Android-Handy in Händen hielt, war es um mich geschehen. Mein Thema war gefunden und man kann diverse Beiträge auf einigen Seiten, als auch meinem privaten Blog begutachten.

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