Tieferer Blick auf den OMAP5
Anders als im Desktopbereich tummeln sich im großen Becken der Prozessorhersteller mehrere Fische. Sind es im Desktop gerade mal Intel und AMD, die man als die großen Hersteller bezeichnen kann (VIA dürfte für ernsthafte Konkurrenz zu klein sein), so sind es im Smartphone- und Tabletbereich sage und schreibe mehr als 5 Unternehmen. Mit Texas Instruments hat sich das Portal PocketPC.ch jetzt im Zuge des Mobile World Congress 2012 im Zuge dessen über deren neue Plattform OMAP5 unterhalten.
Wie die Konkurrenz Exynos 5250 (Samsung), Snapdragon S4 (Qualcomm, Codename Krait) und Nova A9600 (ST-Ericsson) so wird auch der OMAP5 auf den neuen ARM Cortex A15 Chipdesign fußen, jedoch mit einem Unterschied: während Samsung die Exynos 52-Reihe und auch Qualcomm die S4-Reihe mit einem Vierkerner ausstatten wird, bleibt der OMAP5 hingegen ausschließlich ein Zweikerner. Allerdings greift man das Konzept des Companionkerns von nVidias Tegra3 auf und verbaut auf dem Die des OMAP5 neben den zwei A15-Kernen auch zwei M4-Kerne die noch leistungsfähig genug zum ausführen von Android 4 sein werden. Auf diese Weise müssen die stärkeren A15-Kerne nicht aus dem Tiefschlaf geweckt werden und es wird am Stromverbrauch gespart.
Das Chipdesign A15 der britischen Schmiede ARM ist für den 28nm-Prozess ausgelegt, was die Energieeffizienz im Idealfall um satte 40% verbessert. Neben der reinen CPU-Leistung ist heutzutage aber auch die Grafikleistung entscheidend. Texas Instruments hat deswegen gleich zwei PowerVR SGX-544 MPx Kerne verbaut, was zu einer enormen Grafikpower verhilft. Im nachfolgenden Youtubevideo kann man eine Techdemo von Texas Instruments für den OMAP5 bestaunen:
[youtube S9mPEEocXDY Texas Instruments OMAP5 Game-Tech-Demo am MWC]Doch neben den CPU- und GPU-Kernen ist noch weiteres verbaut, was das System erst zum System-on-a-Chip macht. Dazu zählen ein Medienchip, der FullHD-Videomaterial bei flüssigen 60 Bildern die Sekunde verarbeiten kann, was in stereoskopischen 1080p Filmen oder 1080p Videokonferenzen reichen soll, sowie ein Digitaler Audioprozessor (DSP) für allerlei Arten der Tonausgabe. Im GPU-Bereich steckt zwar auch ein kleiner DSP, doch der separate DSP ermöglicht das en- und decodieren von Audio auch unabhängig von den CPU-Kernen, was in der Summe ebenfalls an Strom spart. Laut Texas Instruments erlaubt diese Vorgehensweise eine Musikwiedergabe von 120 bis 140 Stunden. Da laut PocketPC.ch keine Angaben zur Testplattform und Stromversorgung gemacht wurden, sieht man den Wert naturgemäß eher etwas skeptisch an.
Eine weitere Besonderheit des OMAP5 dürfte auch die sehr variable Modemausstattung sein, immerhin werden die einzelnen Module nicht auf dem Chip selber sondern separat verbaut, was die optionale Integration verschiedener Modems ermöglicht. Die auf dem MWC ausgestellte OMAP5-Testplattform konnte in der Vorführung über LTE bis zu 102 MBit/Sekunde erreichen, man verwies jedoch auf die Fähigkeit des OMAP5 mit solch einer Datenflut zurecht zu kommen und nicht die Machbarkeit von LTE zu demonstrieren.
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