Twitter selbst für Elon Musk zu teuer?
Die Medienaufmerksamkeit war groß als Ende April bekannt wurde, dass der Vorstand von Twitter der Übernahme durch Elon Musk zugestimmt hatte. Doch wie es scheint sind auch für den reichsten Mann auf unserem Planeten 44 Milliarden US-Dollar nicht mal soeben aufzutreiben. Musk hat die Übernahme von Twitter vorerst gestoppt. Gerüchte zu den Gründen gibt es unterschiedliche.
Twitter besitzt zu viele Spam- und Fake-Accounts
Elon Musk, Gründer und CEO von manch großem Unternehmen wie PayPal, SpaceX und Tesla wollte für knapp 44 Milliarden US-Dollar den Kurznachrichten-Dienst Twitter übernehmen. Diese Schlagzeile hatte Ende April für deutliche Medienaufmerksamkeit gesorgt. Vergangene Nacht wurde nun bekannt, dass es sich der Selfmade-Milliardär doch anders überlegt hätte. Offiziell habe er die Übernahme ausgesetzt, da er erst überprüfen wolle wie hoch der Anteil an Spam- und Fake-Accounts ist, meldet Musk via Twitter. Er wolle kontrollieren in wie weit die Angaben von unter 5 Prozent wirklich stimmen. Diese Angaben stammen von dem Börsengang 2013 und werden seitdem von Twitter zu jedem Quartalsbericht kommuniziert.
Twitter deal temporarily on hold pending details supporting calculation that spam/fake accounts do indeed represent less than 5% of usershttps://t.co/Y2t0QMuuyn
— Elon Musk (@elonmusk) May 13, 2022
Die Meinungen der Experten sind unterschiedlicher Natur. Es gibt Aussagen, nach denen Musk Probleme mit der Finanzierung haben soll. Diese soll ersten Informationen zufolge durch 21 Milliarden US-Dollar Eigenkapital und 23 Milliarden US-Dollar durch Kredite von insgesamt 12 Banken realisiert werden. Andere sind der Meinung das es sich lediglich um eine taktische Aussetzung handle. Der 50-jährige Multimilliardär hatte angegeben die Aktionäre nach der Übernahme mit 54,20 pro Aktie auszuzahlen und so Twitter zu privatisieren.
Doch die COVID-19-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Zinserhöhungen der US-Notenbank haben den Aktienmarkt in den vergangenen Tagen stark geschwächt. Airbnb-Aktien sind um 30 Prozent gefallen. Netflix sogar um 75 Prozent. Die Aktie von Twitter lag gestern bei Börsenschluss bei 40,11 US-Dollar. Also deutlich unter dem genannten Ankaufspreis von 54,20 US-Dollar.
Macht Elon Musk beim Kauf von Twitter einen Rückzieher?
Vermutlich nicht. Beiden Parteien droht bei einem „Rückzieher“ eine Vertragsstrafe von einer Milliarde US-Dollar. Von daher wird Musk angesichts der Rezession auf sein Verhandlungsgeschick setzen und Twitter weit unter den ursprünglich angekündigten 44 Milliarden US-Dollar kaufen. Experten halten die Hälfte als durchaus realistisch.