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Überlebenskampf für Huawei?

Für große Furore sorgt in der Tech-Szene ein an die Öffentlichkeit geratenes internes Memo des Huawei-Gründers und CEOs Ren Zhengfei. Darin findet man zur allgemeinen Überraschung warnende und deutliche Worte. Das seit 2019 unter US-Embargo stehende chinesische Unternehmen steht vor dem Überlebenskampf.

 

Huawei nach wie vor unter US-Embargo kämpft nun um das Überleben

Donald Trump und seine China-Politik

Zur allgemeinen Verwunderung hat sich auch unter der Regierung von Joe Biden als 46. US-Präsident nichts an der Haltung gegenüber dem chinesischen Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei geändert. Seit 2019 – seinerzeit unter Donald Trump – steht das Unternehmen im Handelskrieg zwischen den USA und China nun unter US-Sanktionen. In diesem Zusammenhang ist es Huawei untersagt auf seinen Smartphones und Tablets Google-Mobile-Dienste (GMS) und -Anwendungen zu installieren. Ebenfalls ist es untersagt LTE-5G-Technologie zu verbauen.

Jene Maßnahmen, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die COVID-19-Pandemie sind drei Faktoren die den Konzern nun in den Überlebensmodus schalten lassen. Denn in einem geleakten Mitarbeiter-Memo findet der Gründer und CEO Ren Zhengfei klare Worte. Es sei mit umfangreichen Entlassungen und Teilverkäufen nicht effizienter Unternehmenssparten zu rechnen. Weiterhin sollen die Budgets in der Entwicklung und Forschung (hauptsächlich bei der Elektromobilität) gekürzt werden.

„Die nächsten zehn Jahre dürften eine sehr schmerzhafte Periode in der Geschichte sein, da die Weltwirtschaft weiterhin rückläufig ist. Die Strategie muss so angepasst werden, dass sie sich auf Cashflow und reale Gewinne konzentriert und nicht mehr nur auf Umsatzerlöse orientiert ist.“

Relativierung des internen Memos

Ich will an dieser Stelle nicht die aktuelle Wirtschaftssituation klein reden. Ein rückläufiger Nettogewinn von 35 Prozent zum Vorjahr des Unternehmens sprechen eine eindeutige Sprache. Doch sollte auch zur allgemeinen Einordnung erwähnt werden, dass derartige Brandreden nicht zum ersten Mal vom CEO an seine knapp 200.000 Beschäftigten verfasst wurden. Ren Zhengfei bedient sich häufig des militärischen Wortschatzes. So nennt er seine Mitarbeiter*innen auch gern Offiziere und Frontsoldaten, was im aktuellen Memo angesichts des Ukrainekriegs vermieden wurde.

Und wenngleich in Europa der Anteil von Huawei-Smartphones verschwindend gering ist, benötigt es in China keinen Google Play Store. Bei einer Bevölkerung von rund 1,4 Milliarden potentiellen Kunden, sollte man die Sorgen um einen Überlebenskampf ein wenig relativieren. Dort ist das Unternehmen nach wie vor sehr erfolgreich und konnte seine Umsätze sogar um 1,4 Prozent steigern. Auch auf dem Sektor der Ultrabooks, Monitore und Laptops gewinnt das Unternehmen weltweit weitere Marktanteile. Denn anders als bei Android OS, darf Huawei sehr wohl das US-Betriebssystem Windows im vollen Umfang verwenden.

[Quelle: Netease | via The Guardian]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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