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Umi Z im Test – China Smartphone mit Helio X27 Prozessor

Das Umi Z ist das letzte Smartphone, welches unter dem Label Umi veröffentlicht wird. Ab dem Umi Z Pro heißt das Unternehmen dann Umidigi. Was das 275,00 Euro Smartphone so leisten kann, haben wir uns genau angeschaut.

Das chinesische Unternehmen Umi bzw. Umidigi ist hierzulande noch recht unbekannt. Vor etwa zwei Jahren haben sie die ersten Smartphones veröffentlicht, die leider nicht so gut ankamen, da man versucht hat, High End Smartphones mit billigen Komponenten zu kopieren. Dies hat ihnen einen so schlechten Ruf eingebracht, dass sie sich nun sogar gezwungen zu sehen scheinen, ihren Namen in Umidigi zu ändern.

Auch ich hatte das Umi Max als erstes in der Hand und waren nicht sonderlich begeistert. Doch mit dem Umi Plus hat sich dies geändert. Man begann qualitativ hochwertige Komponenten zu verbauen und nicht nur auf große Marketing-Aussagen zu setzen, sondern das Produkt für sich sprechen zu lassen. Dies ist ihnen auch mit dem Umi Z gelungen, welches das erste Smartphone mit dem MediaTek Helio X27 Prozessor ist. Doch schauen wir zuerst auf die Spezifikationen.

Umi Z technische Daten

Technische Daten Umi Z
Display 5.5 Zoll
IGZO 2.5D Sharp Display (1.920 x 1.080 Pixel / 480ppi) mit T2x-1
Dinorex Glass
Prozessor MediaTek Helio X27 Deca-Core Cortex A72 2.6 GHz 64 Bit
Arbeitsspeicher 4 GB
Speicher 32 GB, erweiterbar via microSD-Karte um bis zu 256 GB
Betriebssystem Android 6.0 Marshmallow / Android 7.0 Nougat per OTA in Verteilung
Kamera Hauptkamera mit 13 MP Samsung Sensor
Frontkamera mit 13 MP Samsung Sensor
Anschlüsse USB-Type-C;
3,5 mm Kopfhöreranschluss
Akku 3.780 mAh, unterstützt Pump Express Plus, nicht wechselbar
Konnektivität Wi-Fi (802.11 a, b, g, n, Bluetooth 4.1 BLE, Dualsim (Micro/Nano) GSM/HSPA/LTE
(alle Bänder), GPS
Sound Mono
Sensoren u.a. Fingerabdrucksensor im Homebutton
Maße 156 x 76 x 9,1 mm
Gewicht 175 Gramm

Umi Z – Verarbeitung – Design – Display

Wenn man das Umi Z aus der Aluminium-Box nimmt die als Verpackung dient, sagt man sich zuerst: Wow! Das Unibody-Aluminium-Gehäuse liegt mit den gerade einmal 175 Gram perfekt in der Hand. Die Verarbeitung ist, bis auf eine gewollte etwas schärfere Kante auf der Rückseite, perfekt. Keinerlei Spaltmaße, alles ist präzise gearbeitet. Das Umi Z sieht aus, wie aus einem Guss.

Mit diesem Smartphone geht man definitiv einen Schritt weiter in Richtung Premium, ohne dabei im Preis hoch zu gehen. Auf der rechten Seite finden wir die Laut- Leise Wippe und den Power Knopf. Beides ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Auf der linken Seite ist der Einschub für wahlweise Dual-Sim oder eine Sim und eine microSD-Karte bis 256 GB. Auf der Oberseite befindet sich die 3,5 mm Klinkenbuchse für die Kopfhörer, die jedoch nicht im Lieferumfang enthalten sind. Auf der Unterseite sieht man die Bohrungen für Mikrofon und den Mono-Lautsprecher, sowie die USB-Type-C Buchse.

Der Fingerabdrucksensor ist im Homebutton integriert und speichert bis zu fünf Fingerabdrücke. Die Erkennung ist recht flott und zuverlässig. Allerdings ist man manchmal mit der Eingabe eines Musters schneller, je nach Handhabung. Hält man das Umi Z in der Hand, nutzt man am besten den Sensor, steckt es in der Handyhalterung vom Auto, klappt es mit dem Muster besser. Wer sich öfters an festen Orten aufhält kann sogenannte vertrauenswürdige Orte hinzufügen, beispielsweise sein zu Hause. Hier entsperrt sich das Umi Z dann automatisch. Dies klappt allerdings nicht immer auf Anhieb, insbesondere wenn man vorher im Flugmodus war und die Position vom Smartphone noch nicht korrekt ermittelt werden konnte.

Umi Z Homebutton mit Fingerabdruck Sensor

Das 5.5 Zoll große FullHD Display stammt aus dem Hause Sharp und löst bei 480 dpi mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Die Darstellung ist scharf und zeigt eine angenehme Farbtiefe. Auch der seitliche Betrachtungswinkel ist ausreichend. 180 Grad sind angegeben, jedoch verschieben sich die Farben dann in ein leichtes Grau. Doch seien wir ehrlich: Wer schaut immer von der Seite auf sein Smartphone?

Umi Z Display Betrachtungswinkel

Umi Z – Prozessor – Akku – Konnektivität

Die größte Neuerung im Umi Z ist definitiv der MediaTek Helio X27 Prozessor, der auf insgesamt 10 Kerne kommt. Dieser soll mit der sogenannten 3 Cluster Technik für hohe Leistung bei gleichzeitig geringem Akkuverbrauch sorgen. Bei dieser 3 Cluster Technik werden 2 Cortex-A72 Kerne (2,6 GHz), 4 Cortex-A53 Kerne (2,0 GHz) und 4 Cortex-A53 Kerne (1,6 GHz) je nach Anforderung geschaltet. In unserem Test musste ich jedoch feststellen, dass die Akkulaufzeit nicht so berauschend ist, zumindest nicht für einen 3.780 mAh starken Akku. Bei regelmäßiger Nutzung, mit zirka 3 Stunden ScreenOn Zeit, kommt man gerade eben so über den Tag, der bei mir von 5:45 Uhr bis ca 23:00 Uhr geht. Da kann Umi mit dem Update noch nachsteuern. Apropos Update. Inzwischen hat das Umi Z drei Updates bekommen, die sich auch auf die Antutu Benchmarks ausgewirkt haben, wie aus den Screenshots zu sehen ist:

 

Doch nicht nur die Performance konnte verbessert werden. Auch die Akkulaufzeit hat sich kräftig erhöht. So kamen wir vor dem Update gerade eben so bis 19:00 Uhr durch, nach dem Update bis knapp 23:00 Uhr. Wobei man anmerken sollte, dass das Umi Z dann erst 15% in den Stromsparmodus schaltet, obwohl die ScreenOn Zeit um einige Minuten verlängert wurde.

Im Großen und Ganzen kann man also sagen, dass mit folgenden Updates die Akkulaufzeit und auch die Leistung noch signifikant erhöht werden können.

Neben WLAN verfügt das Umi Z auch über Bluetooth 4.0, aber leider nicht über NFC. Der WLAN Empfang ist ganz ordentlich, auch Bluetooth verbindet sich schnell und zuverlässig. Das Mobilfunksignal leidet leider etwas unter dem Unibody Gehäuse. Da helfen auch nicht die eingelassenen Kunststoffstreifen auf der Rückseite.

Im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones aus China, unter anderem auch die so beliebten Geräte von Xiaomi, unterstützt das Umi Z das in ländlichen Gegenden benötigte Band 20. Während die Vorgänger noch leichte bis eklatante Probleme hatten, ist das GPS im Umi Z durchaus brauchbar. Der Satelliten-Fix findet schnell und zuverlässig statt. Falsche Positionen, wie beispielsweise beim Umi Max, kommen so gut wie nie vor. Lediglich in sehr eng und hoch bebauten Gegenden kann es ab und an passieren, dass die Position ein paar Meter daneben liegt.

Umi Z – Software

Von Werk aus ist auf dem Umi Z Android 6.0 Marshmallow installiert. Ein Update auf 7.0 Nougat soll noch zu Beginn des zweiten Quartals 2017 erfolgen. Die Benutzeroberfläche ist angenehm unverändert. Nur kleine Tweaks, welche die Umi spezifischen Merkmale steuern, sind in die Menüs eingearbeitet. Vorinstallierte Bloatware sucht man vergeblich, was absolut lobenswert und ungewöhnlich für Smartphones aus China ist. Die Bedienung ist flüssig, zumindest nach dem ersten Update. Ein umfangreiches Akkumanagement kann, bei korrekter Einstellung und etwas experimentieren, die Akkulaufzeit nochmals erhöhen.

Umi Z – Kamera

Eine Besonderheit beim Umi Z dürfte wohl die Frontkamera sein. Genauso wie die Hauptkamera, löst diese mit 13 Megapixeln auf und ist somit perfekt für Selfie-Fetischisten. In dunkleren Räumen hilft ein LED-Licht das Gesicht besser auszuleuchten.

Umi Z Frontkamera mit 13 MP

Die Sensorik stammt von Samsung. Ein Laser-Autofokus auf der Rückseite soll für schnelles scharfstellen sorgen. Leider klappt dies manchmal nicht auf Anhieb. Gerade bei Objekten die relativ nah an der Linse liegen, stößt er schnell an seine Grenzen. Die Aufnahmen können sich trotzdem für ein Smartphone dieser Preisklasse sehen lassen. Die Farben sind kräftig und sehen natürlich aus. Lediglich an den Rändern kommt es ab und an zu leichten unschärfen. Seit dem letzten Update verfügt das Umi Z auch über den Livephoto-Modus. Einen Vorteil gegenüber dem normalen konnte ich bisher nicht herausfinden. Bei diesem Modus wird bereits vor und nach dem drücken des Auslösers ein kleiner Film gedreht, der dann im Endergebnis für einen gewissen 3D-Effekt sorgen soll. Leider kann man dies nur bedingt teilen. Auf G+ wird beispielsweise das Foto und ein kleines Video geteilt, welches allerdings eher nach verwackelt, als nach 3D aussieht. Doch macht euch vorerst ein eigenes Bild der Kameraqualität:

Umi Z – Fazit

Für gerade einmal 275,00 Euro erhält man mit dem Umi Z ein Smartphone, welches es absolut mit den Geräten der sogenannten Mittelklasse ab 500,00 Euro aufnehmen kann. Die Verarbeitung ist hervorragend und auch optisch macht das Umi Z was her, insbesondere in dem blassgold, welches mein Testgerät hat. Wer jetzt bedenken hat, ein Handy aus China zu importieren: Das Umi Z kann man in Deutschland direkt über Amazon beziehen. Dies hat gleich zwei Vorteile: Man hat die üblichen 30 Tage Zeit, in denen man das Gerät ohne Angabe von Gründen zurücksenden kann und man hat die Garantie über den Online-Riesen. Wer schon öfter bei Amazon gekauft hat, wird vielleicht schon festgestellt haben, dass Amazon da nicht so viel Aufhebens drum macht, auch wenn man schon dicht an den zwei Jahren Gewährleistung ist.

Umi Z im Test
  • Hardware - 8/10
    8/10
  • Verarbeitung - 8/10
    8/10
  • Software - 8/10
    8/10
  • Performance - 7/10
    7/10
  • Kamera - 8/10
    8/10
  • Akku - 7/10
    7/10
  • Preis/Leistung - 9/10
    9/10
6.9/10

Kurzfassung

Das Umi Z ist ein tolles Smartphone mit einem exzellenten Prei- Leistungsverhältnis.

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Andreas Voetz

Seit 1997 im Internet unterwegs, habe ich vor einigen Jahren meine Leidenschaft für das bloggen entdeckt. Als ich 2010 mein erstes Android-Handy in Händen hielt, war es um mich geschehen. Mein Thema war gefunden und man kann diverse Beiträge auf einigen Seiten, als auch meinem privaten Blog begutachten.

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