US-Handelsministerium stoppt KI-Chip-Lieferung an China!
Das US-Handelsministerium hat in einem Eildekret, den größten taiwanische Chip-Auftragsfertiger TSMC dazu aufgefordert, ab Montag morgen, den 11. November 2024 keine hochentwickelten KI-Prozessoren mehr nach China zu exportieren. Sind mobile Prozessoren für unsere Smartphones von dem Verkaufsverbot ebenfalls betroffen?
TSMC mit Verkaufsstopp nach China
Bevor ich hier so richtig loslege kurz für diejenigen unter Euch, die mit dem Namen TSMC nichts anfangen können.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ist einer der bedeutendsten Auftragsfertiger der Halbleiterindustrie und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Technologiebranche. Das Unternehmen produziert fortschrittliche Chips für eine Vielzahl renommierter Unternehmen wie AMD, Apple, Nvidia und Qualcomm, die diese für Anwendungen in Computern, Smartphones und KI-Systemen einsetzen. Durch die Herstellung von leistungsstarken Prozessoren und Grafikchips unterstützt TSMC die Weiterentwicklung und Optimierung von Technologien, die weltweit in unzähligen Geräten zu finden sind, und ist damit ein unverzichtbarer Partner für die Innovationskraft der gesamten Elektronikbranche.
Wie Reuters aktuell berichtet, hat die USA nun dem taiwanischen Chiphersteller TSMC den Export bestimmter Mikrochips nach China untersagt, insbesondere für Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz. Ab kommendem Montag darf TSMC keine hochentwickelten Chips mehr an chinesische Kunden liefern. Diese Chips, die meist in KI-Programmen genutzt werden, dürfen nach einem Schreiben des US-Handelsministeriums nicht mehr exportiert werden. Darin werden Exportbeschränkungen für Chips mit Strukturen von sieben Nanometern und kleiner festgelegt.
Huawei mit taiwanesischen KI-Chip ertappt
Diese US-Entscheidung folgte kurz nach der Entdeckung von TechInsights, die in einem Huawei KI-Beschleuniger einen von Huawei modifizierten Ascend-910B-Chip gefunden hatten. Huawei, das unter strikten US-Handelsbeschränkungen steht, benötigt für alle Spitzentechnologie-Importe eine spezielle Lizenz der USA. TSMC beteuerte seit 2020 sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Huawei gekündigt zu haben. Es stünde aber der Verdacht im Raum, dass der chinesische Chipdesigner Sophgo besagte Chips gekauft und an Huawei weitergeleitet hätte. Diese Geschäftsbeziehung wurde ebenfalls mit sofortiger Wirkung gekündigt.
Der betroffene Chip von TSMC, Teil des Huawei Ascend 910B KI-Chips, kam 2022 auf den Markt und ist als einer der fortschrittlichsten KI-Prozessoren in China bekannt. Die US-Behörden prüfen nun möglicherweise, ob andere chinesische Unternehmen ebenfalls ihre Chip-Lieferungen an Huawei umgeleitet haben. Das US-Handelsministerium wollte sich zu den Einzelheiten nicht weiter äußern.
Das taiwanische Wirtschaftsministerium teilte mit, dass TSMC regelmäßige Gespräche mit der Regierung über Exportkontrollen geführt habe und die Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften zugesichert wurde. Ein Sprecher von TSMC betonte, dass das Unternehmen die geltenden Exportvorschriften befolge, lehnte jedoch eine detaillierte Stellungnahme bis auf Weiteres ab.
Stoppt ab Montag in China die Smartphone-Produktion?
Nun zur Gretchenfrage: Können ab Montag in China keine Smartphones mehr gefertigt werden, weil TSMC keine Prozessoren mehr nach China exportieren darf? Nein! Ganz eindeutig ist diese Frage natürlich nicht zu beantworten, da keiner der beiden Parteien eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht hat.
Unserer Meinung nach ist die primäre Sorge der USA aber, dass die Volksrepublik China die KI-Chips nicht zur Herstellung von Biowaffen, Raketen oder für Cyberangriffe nutzen können. Es entzieht sich meiner Kenntnis ob ein Snapdragon 8 Elite auch in KI-gesteuerten Raketen eingesetzt werden kann. Ich denke aber nicht.
Bei dem Fall Huawei geht es um das 2019 durch Trump und von Biden verschärfte US-Embargo. Schlussendlich würde die USA mit einer solchen Verbot dem größten US-Chip-Hersteller Qualcomm den größten Schaden zufügen. Dieses Risiko wird das US-Handelsministerium mit Sicherheit berücksichtigen.
