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Verschlüsselung: Barack Obama ist für eine Hintertür

Verschlüsselung

Eine der sinnvolleren Neuerungen die Android 5.0 Lollipop so mit sich bringt ist die Standardmäßig aktivierte Verschlüsselung der auf dem Gerät gespeicherten Daten. Damit wird die Sicherheit eine deutliche Stufe angehoben, aber nicht jeder sieht diese Entwicklung mit Begeisterung. Nach dem britischen Premier-Minister folgt nun Barack Obama mit kleiner Kritik.

Der Sommer 2013 war weniger wegen seines herrlichen Wetters und dem ungewohnt vielem Sonnenschein im Vergleich zu den vorherigen Jahren in den Schlagzeilen gewesen. Vielmehr beherrschten immer wieder neue Enthüllungen zum US-amerikanischen Geheimdienst NSA und dem britischen GCHQ die tägliche Berichterstattung. Seitdem hat das Thema Verschlüsselung enormen Aufwind bekommen und viele Unternehmen haben ihre Produkte und Dienste genau damit ausgestattet, wie besagtes Android 5.0 Lollipop (zum Beitrag). Nur ist genau das manchen Politikern und Geheimdienstlern ein ganz gewaltiger Dorn im Auge, den sie am liebsten beseitigen würden.

Schwere Zeiten für Verschlüsselung

Erst diese Woche sorgte der britische Premier-Minister David Cameron für Aufsehen, in dem er es zu seiner Aufgabe machen würde bei seiner Wiederwahl als Premier, dass britische Behörden auch bei Kommunikation mit Verschlüsselung Einblick in eben diese Daten bekommen könnten. In dieselbe Kerbe schlägt nun US-Präsident Barack Obama, welcher sich erstmals seit längere Zeit wieder zu diesem Thema zu Wort meldet. Zwar kann er es verstehen, wenn Unternehmen ihre geschäftlich erhobenen Daten besser schützen wollen vor dem Zugriff Dritter. Aber auf der anderen Seite sieht er es als problematisch an, wenn die US-Behörden keinen Zugriff auf die Kommunikationsdaten haben.

Seiner Ansicht nach würden zudem die im Silicon Valley ansässigen Unternehmen wie Google, Facebook, Apple und so weiter ebenfalls ein Interesse daran haben die Sache zufriedenstellend zu lösen. Man sei schließlich Patrioten wie Obama hinzufügte. Ein kleiner Seitenhieb gegen die Standardmäßig in den beiden mobilen Betriebssystemen Android und iOS aktivierte Verschlüsselung. Er forderte schlichtweg, dass die US-Behörden im Zweifelsfall jederzeit Zugriff auf die verschlüsselten Daten erhalten. Damit klang er deutlich mehr nach FBI-Direktor Jim Comey (zum Beitrag) als nach dem, was das Weiße Haus bisher in dieser Sache geäußert hatte. Zumindest der US-Kongress stellt sich noch gegen diese Forderung. Bleibt nur die Frage wie lange noch.

Besser verschlüsselt als erwartet

Normalerweise könnte es uns ja egal sein was in Amerika gefordert wird, aber dieses Thema hat so oder so Auswirkungen auf Europa. Immerhin ist Google weltweit tätig und mit Android sowie zahlreichen Online-Diensten sehr gut im Markt vertreten. Würden NSA und Co. eine gesetzlich vorgeschriebene Hintertür nutzen in Hangouts, Gmail und was sonst noch für Dienste, wäre auch Europa weiterhin ein offenes Buch für die Spionage-Industrie. Außerdem darf man eines nicht vergessen: Das Umgehen der selbst für Unternehmen nicht einsehbaren Verschlüsselung würde bedeuten, dass die US-Behörden einen Hauptschlüssel besitzen würden.

Genau dieser könnte dann zum Ziel für weniger gut gesinnte Hacker werden und einen waren virtuellen Angriffsrausch provozieren. Das der eigentliche Sinn der Verschlüsselung von Daten damit ad absurdum geführt wird ist nur ein Punkt der gegen die Realisierung sprechen dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Google und Co. gegen diese Forderung behaupten können. Denn eines zeigt dieser neue Vorstoß von Barack Obama fast schon wie auf dem Präsentierteller: Die von den Big Playern der Branche eingeführte Verschlüsselung scheint deutlich besser zu funktionieren als man sich als Kunde wohl erhoffte. Denn anderenfalls würde man nicht so öffentlich eine Hintertür verlangen.

[Quelle: Wall Street Journal]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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