Verschmelzen Android und Chrome OS zu einer Plattform?
Mit Android hat Google den Smartphone-Markt schon längst erobert und auch bei den Tablets sieht es alles andere als schlecht aus. Nun will der US-Konzern mit der Desktop-Plattform Chrome OS auch die Notebook-Welt erobern, wobei es da eher schleppend vorangeht. Würde da nicht Sinn machen, die beiden Systeme zu einer einzigen Plattform zu verschmelzen?
Mit Chrome OS und den damit ausgestatteten Chromebooks hat Google in erster Linie die unteren Preisregionen für Notebooks im Blick, sowie den Bildungsmarkt mit entsprechenden Modellen. Vor allem im letzteren Bereich hat Google ein enormes Wachstum an den Tag gelegt und das nicht zuletzt in den USA. Allerdings gibt es immer wieder Gerüchte, dass Android und Chrome OS eines Tages zu einer einzigen Plattform zusammengeführt werden könnten.
Android und Chrome OS als Ganzes
Um es kurz zu machen: AndroidAuthority ist dieser Frage nachgegangen und zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Verschmelzung der beiden Betriebssysteme nicht nötig ist, bzw. auch nicht angedacht sein dürfte. Da ist zum einen der Fakt, dass Sundar Pichai sowohl der leitende Manager der Android- als auch der Chrome-Abteilung ist, nicht allzu relevant. Die Aussage des Aufsichtsratsvorsitzenden Eric Schmidt, die er vor einiger Zeit tätigte, bleibt auch weiterhin wahr: Chrome OS und Android bleiben zwei getrennte Plattformen (zum Beitrag).
Trotzdem lässt sich eine Sache nicht übersehen und das ist eine Anpassung der Oberfläche von beiden Betriebssystemen. Der Konzern will mit dem Material Design eine einheitliche Oberfläche für seine Dienste über verschiedene Plattformen hinweg schaffen, die sich weit über Android selbst hinaus streckt. Das Ziel ist dabei, dass ein Nutzer nur noch seine App bzw. den dahinter stehenden Dienst nutzen kann, ohne sich Gedanken über das darunter liegende Betriebssystem machen zu müssen.
Auf den ersten Blick hat das auch Vorteile für Entwickler, denn sie müssen sich nur mit einer Designrichtlinie auseinander setzen und können sicherstellen, dass ihre Apps auf allen Plattformen gleich aussehen. Dabei spielt die Portierbarkeit von Apps zu Chrome OS eine nicht ganz unwichtige Rolle, welche Google mit der Laufzeitumgebung ARC Welder deutlich verbessert wird (zum Beitrag).
Alles eine Frage der Apps
Alleine das zeigt schon, dass Google an einer Möglichkeit arbeitet, dass Android und Chrome OS irgendwann vielleicht mal auf die gleichen Apps zugreifen können. Der gemeinsame Nenner dabei ist der Chrome Browser von Google, denn damit kann der Konzern in Kombination mit Android und Chrome OS die meisten neuen Nutzer ansprechen und das ist das eigentliche Ziel: Möglichst viele Nutzer für sich gewinnen, welche die Google-Dienste nutzen. Eine gemeinsame App-Basis ist dafür umso besser geeignet, aber eine Zusammenführung beider Betriebssysteme hingegen nicht.
Da wird auch ein 2-in-1-Notebook von Google nichts ändern, welches sowohl Chrome OS als auch Android in einer Dualboot-Konfiguration haben könnte (zum Beitrag). Übrigens werden wir diesen Sonntag mit dem Acer Chromebook 15 uns selbst einen Eindruck von Googles Betriebssystem für preiswerte Notebooks verschaffen.