WhatsApp mit dem PC: Aus WhatsApp Desktop wird Whatsie
So beliebt der WhatsApp Messenger auch auf dem Smartphone sein mag, so sehr vermissen Millionen Nutzer einen richtigen Client für den Desktop-Rechner. Von daher muss man auf inoffizielle Projekte zurückgreifen wie das neue Whatsie als das Nachfolge-Projekt des mittlerweile eingestellten und durchaus sehr beliebt gewesenen WhatsApp Desktop.
Warum der Entwickler WhatsApp Desktop eingestellt hat nannte er auf der Projekt-Website von GitHub zwar nicht, aber lange untätig blieb er nicht. Vermutlich liegt es daran, dass die Software nicht mehr den Ansprüchen im Bezug auf die Performance entsprach, denn genau das soll bei Whatsie zu den Stärken gehören: Der Desktop-Client ist performant und verbraucht dabei sogar weniger Energie, wenn man ihn auf einem Notebook verwendet.
Hinzu kommen noch zusätzliche Funktionen laut Entwickler Aluxian sowie eine bessere Oberfläche. Zu beachten ist, dass als Grundlage nach wie vor WhatsApp Web (zum Beitag) zum Einsatz kommt, nur das die Browser-Version des Messengers in eine eigenständige App mit Zusatz-Funktionen für mehr Komfort verpackt wird.
Whatsie bringt WhatsApp auf den Desktop
Um das Erlebnis im Vergleich zum simplen Browser-Client zu verbessern, setzt der Entwickler nicht nur auf die Unterstützung von Themes, mit deren Hilfe sich die Oberfläche von Whatsie verändern lässt. Außerdem wird ein sogenannter Mini-Modus unterstützt, native Benachrichtigungen, eine direkte Antwortmöglichkeit auf diese (exklusiv für Mac OS X) und dass automatische Starten nach dem Booten des Betriebssystems.
Worin sich Whatsie deutlich von WhatsApp Desktop unterscheidet sind Autokorrektur und Rechtschreibüberprüfung für Vielschreiber, Tastaturkürzel für häufig genutzte Funktionen und die Unterstützung für automatische Updates (ausgenommen die Linux-Versionen). Windows-Nutzer können zudem ein Portable-Paket nutzen, welches komplett ohne Installation oder das Anlegen von verräterischen oder gesperrten Registry-Einträgen auskommt und daher auf jedem beliebigen Windows-Rechner verwendet werden kann. Sofern Windows 7 und neuer installiert ist. Einzig auf die Auto-Update.Funktion muss man bei der Portable-Version verzichten.
Aluxian merkt jedoch an, dass sich Whatsie noch in der Beta-Phase befindet und daher durchaus noch etliche Fehler haben kann. In diesem Zusammenhang ruft der Entwickler auch zum regen Gebrauch des Fehlerberichts auf, der allerdings aus nachvollziehbaren Gründen in Englisch verfasst sein sollte.
Download und Installation
Die Installation von Whatsie selbst ist sowohl unter Windows als auch Mac OS X und selbst Linux möglich. Im Fall von Apples Betriebssystem ist die Installation mit am einfachsten: Man muss lediglich die aktuelle Version des WhatsApp Desktop Nachfolgers als DMG-Image herunterladen und im Finder in das Verzeichnis „Anwendungen“ ziehen. Nun wird die App automatisch installiert.
Ähnlich einfach ist die Sache mit Whatsie für Windows. Einfach die EXE-Datei herunterladen, den Setup-Assistenten starten, durchlaufen und fertig. Die App aktualisiert sich nun auch selbst sobald eine neue Version verfügbar ist. Alternativ kann man die bereits erwähnte Portable-Version nutzen.
Für Linux-Nutzer ist die Sache etwas aufwändiger und hängt davon ab, welche Linux-Distribution und damit welchen Paket-Manager man nutzt.
Nutzer einer Debian-basierenden Distribution wie Ubuntu können das DEB-Paket herunterladen und per Doppelklick automatisch installieren lassen. Alternativ ist die Installation auch über das Terminal mit dem Befehl „dpkg -i whatsie-x.x.x-linux-arch.deb“ möglich. Alternativ kann man auch aptitude zur vollständigen Installation über das Terminal verwenden:
gpg –keyserver pool.sks-keyservers.net –recv-keys 1537994D
gpg –export –armor 1537994D | sudo apt-key add –
echo „deb https://dl.bintray.com/aluxian/deb stable main“ | sudo tee -a /etc/apt/sources.list
sudo apt-get update
sudo apt-get install whatsie
Für den RPM-Paket-Manager – unter anderem bei Fedora, CentOS, Red Hat, Mandriva oder auch openSUSE – geht man ähnlich vor, nur das es sich um ein RPM-Paket handelt. Wer lieber das Terminal und yum verwendet, muss dazu folgendes eingeben:
sudo wget https://bintray.com/aluxian/rpm/rpm -O /etc/yum.repos.d/bintray-aluxian-rpm.repo
sudo yum install whatsie.i386 # for 32-bit distros
sudo yum install whatsie.x86_64 # for 64-bit distros
Für ein Arch Linux basierendes System mit dem AUR-Paket-Format reicht hingegen schon aus, im Terminal „yaourt -S whatsie“ einzugeben. Alternativ steht der aktuelle Quellcode im zugehörigen Repository bereit.