WhatsApp-Übernahme: EU wird keine Bedingungen an Facebook stellen
Einer der erfolgreichsten Messenger wenn nicht sogar der erfolgreichste Messenger überhaupt ist WhatsApp. Mehr als eine halbe Milliarden monatlich aktive Nutzer verzeichnet der Dienst und das machte in besonders interessant für Facebook, was zur größten Übernahme der IT-Branche allgemein führte. Und nun scheint sich die EU auch noch geeinigt zu haben was die Übernahme betrifft.
Facebook ist nicht gerade beliebt wegen zahlreicher Daten die das Unternehmen von seinen Nutzern abgreift. Das kann man in der mobilen App ganz gut erkennen, denn der Android-Client fragt nach einer ganzen Reihe von Berechtigungen auf das System. Insofern ist der Rekord-Verkauf von WhatsApp an den blauen Giganten aus dem Silicon Valley alles andere als geheuer gewesen, der zunächst noch von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden muss. Nachdem die USA bereits ohne Einschränkungen ihre Zustimmung erteilt hat (zum Beitrag), fehlt nur noch die EU.
Das Ende der WhatsApp-Übernahme
Bis zum 3. Oktober will die Europäische Kommission ihr Urteil gefällt haben, ob Facebook den Messenger WhatsApp für die Rekordsumme von 19 Milliarden US-Dollar (zum Beitrag) übernehmen darf und wenn ja, welche Bedingungen man für die Übernahme stellen will (zum Beitrag). Wie es nun aus dem Umfeld der EU Kommission heißt, wird man die Übernahme genehmigen und das ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen. Angeblich sehe man ähnlich den US-amerikanischen Kollegen keine Hinweise für eine eventuell besonders Marktbeherrschende Stellung nach der Übernahme, bzw. habe Facebook anscheinend genügend Beweise für das Gegenteil vorlegen können.
Das heißt jetzt genau, dass ab de 3. Oktober höchstwahrscheinlich die Übernahme von WhatsApp durch Facebook abgeschlossen werden kann und das ohne irgendwelche zu erfüllenden Auflagen. Der Protest mancher Gegner der WhatsApp-Übernahme ist damit wirkungslos und es dürften vermutlich in den kommenden Wochen noch mehr Nutzer zu sichereren Alternativen im Messenger-Markt abwandern.
Threema und Telegram hatten nach Bekanntwerden der Übernahmepläne ganz besonders großen Zulauf an ehemaligen WhatsApp-Nutzern gehabt. Neuerdings will auch die Deutsche Post zumindest bei deutschen Nutzern punkten und setzt dabei komplett auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Servern auf deutschem Boden für ihren Messenger SIMSme (zum Beitrag). Allerdings hat er mit denselben Problemen zu kämpfen wie andere Messenger: Wenn die Freunde nicht folgen, kann auch die sicherste Alternative kaum genutzt werden.