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Windows 10 bekommt verschachtelte Virtualisierung

windows_10_4Getreu dem neuen Motto Windows-as-a-Service will Microsoft sein aktuelles Betriebssystem Windows 10 im Laufe der Jahre immer wieder mit neuen Funktionen ausstatten, was wiederum bedeutet, dass es kein klassisches Windows wie man es bisher kannte geben wird. Das zeigt sich nun mit der in Kürze zu erwartenden verschachtelten Virtualisierung ins Besondere.

Denn dabei handelt es sich um eine Funktion, welche demnächst per einfachem System-Update ausgeliefert werden könnte. Das witzige an der verschachtelten Virtualisierung ist der Punkt, dass man auf einem Rechner mit Windows 10 ein virtuelles Betriebssystem installieren kann, welches wiederum selbst eine virtuelle Maschine enthalten kann. Sozusagen eine virtuelle Maschine innerhalb einer virtuellen Maschine.

Tiefgreifende Virtualisierung unter Windows 10

Wenn man dabei den Microsoft-Beitrag korrekt interpretiert, ist das virtuelle Gast-System nicht auf eine bestimmte Windows-Version beschränkt. Man könnte also demnach ein virtuelles Linux in einem virtuellen Windows 7 laufen lassen, welches wiederum auf einem echten Rechner mit Windows 10 in der Pro- oder Enterprise-Version läuft. Denn letzteres und Hyper-V von Microsoft, ist für die verschachtelte Virtualisierung in jedem Fall die Grundvoraussetzung. Im Laufe der Zeit will man Windows 10 auch für andere Technologien zur Virtualisierung erweitern.

In Sachen Hardware ist ein Intel x86-Prozessor mit 64-Bit zwingend notwendig, da aktuell lediglich die Hardware-Virtualisierung Intel VT-x unterstützt wird. AMD-V soll hingegen erst in einer späteren Version der verschachtelten Virtualisierung für Windows 10 dazukommen.

Weitere Bedingungen sind eine aktuelle Fassung von Hyper-V, Windows 10 in der aktuellen Insider Preview 10565 und ein entsprechend aktueller Hyper-V Server. Ältere Builds von Windows 10 oder ein Windows Server 2012 R2 sind nicht für die verschachtelte Virtualisierung geeignet. Außerdem muss Dynamic Memory ausgeschaltet werden, damit die virtuellen Maschinen in einer virtuellen Maschine überhaupt booten können. Damit ein virtuelles Gast-System in einer virtuellen Maschine ins Netz kommt, muss zudem MAC-Spoofing aktiviert und Virtualization Based Security (VBS) deaktiviert werden.

Noch nicht final

Man sieht schon anhand der Voraussetzungen, dass verschachtelte Virtualisierung noch nicht für den produktiven Einsatz bereit ist. Bis es soweit ist, werden noch etliche Builds im Windows Insider Programm folgen, wo Microsoft direkt auf einer breiten Hardware-Basis neue Funktionen testen kann. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hat Microsoft im eigenen Blog veröffentlicht, falls dennoch einige Wagemutige das neue Feature der neusten Windows 10 Insider Build 10565 ausprobieren möchten.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage übrig, wozu denn verschachtelte Virtualisierung überhaupt gut ist. Nun, vereinfacht gesagt ist das die Grundlage dafür, dass beispielsweise die Amazon Web Services (AWS) überhaupt funktionieren. So läuft auf den Amazon-Servern eine virtuelle Maschine, welche die AWS-Kunden wiederum selbst mit virtuellen Maschinen für einzelne Mitarbeiter bestücken. Oder ein weiteres Szenario wäre eine Testumgebung für Clustering. Nur kommen dabei bisher Linux-Systeme zum Einsatz und Microsoft will in diesem Bereich nun lediglich aufschließen.

[Quelle: Microsoft]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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