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Windows 10 Mobile: Project Astoria ist offiziell eingestellt

 

Der Erfolg eines Smartphone-Betriebssystem steht und fällt mit dem Angebot an Apps, woran Windows 10 Mobile von Microsoft nach wie vor zu knabbern hat. Project Astoria sollte genau da helfen und durch die Microsoft Bridge die Portierung von Android Apps erheblich erleichtern. Leider ist der Plan nicht wie erhofft aufgegangen und nun wird allen Anschein nach endgültig der Stecker gezogen.

Erstmals vorgestellt wurde Project Astoria für Windows 10 Mobile während der Microsoft-eigenen Entwicklerkonferenz BUILD 2015 (zum Beitrag). Mit den Entwickler-Werkzeugen wollte Microsoft das Problem der mangelnden Apps mit einer für Entwickler kinderleichten Lösung angehen. Nun hat der Konzern ganz offiziell nach längerer Zeit der Inaktivität das Projekt eingestellt.

Anstatt eine App von Grund auf neu in einer anderen Programmiersprache zu schreiben, sollte man mit Projekt Astoria den C++/Java-Quellcode unverändert übernehmen und für Windows Smartphones neu kompilieren können. Ein einfaches aber umso effektiveres Mittel die Portierung von Apps für Windows 10 Mobile anzukurbeln.

Keine Android-Apps mehr für Windows 10 Mobile

Allerdings ist aus der Ankündigung von der BUILD 2015 nicht viel hervorgegangen. Microsoft hatte Mühen eine stabile Konvertierung hinzubekommen, was Mitte November 2015 zum Vorläufigen Einstellen des Projektes führte (zum Beitrag). Beginnend mit der Insider Build 10549 für Windows Smartphones wurde auch das Subsystem zum Ausführen von APK-Dateien entfernt, was bereits ein Ende von Project Astoria mit einläutete.

Microsoft will daher nun verstärkt den Fokus auf Projekt Islandwood legen, welches quasi Project Astoria für iOS-Apps ist. Die Verantwortlichen des Redmonder Software-Konzens sind einfach der Meinung, das zwei Projekte zum Portieren von Apps anderer Plattformen ein Projekt zu viel sei. Außerdem sei bei einer Befragung heraus gekommen, dass die meisten Entwickler gar keinen Bedarf für Project Astoria hätten.

Insofern ist das Einstellen des Projekts wohl doch der beste Weg, um keine unnötige Projektleiche im eigenen Portfolio zu haben. Die Bridge-Plattform selbst zur Portierung von Apps für den Windows 10 Store besteht daher nur noch aus drei Teilen:

  • Web Bridge für Web-Apps mit Hilfe von HTML5 sowie JavaScript
  • Projekt Cennential, um Win32-Apps und .NET-Programme
  • Projekt Islandswood für iOS-Apps

Wer dennoch seine Android-App für Windows 10 Mobile portieren will, der sollte auf Microsofts Empfehlung hin zu Xamarin greifen, welches man diese Woche übernommen hat.
Mit der freien .NET-Portierung namens Mono für andere Betriebssysteme stellt Xamarin Werkzeuge und Services bereit, um die Entwicklung Plattform-unabhängiger C#-Programme voranzutreiben. Unterstützt werden dabei die Betriebssysteme iOS, Android, Linux, Mac OS X und auch Windows selbst.

Ungewisse Zukunft für Project Astoria

Was die Einstellung von Project Astoria für Auswirkungen im Allgemeinen auf Windows 10 Mobile haben wird ist schwer zu sagen. Da allerdings wie zuvor bereits erwähnt, nur wenige Entwickler ernsthaftes Interesse an den Tools zeigten, dürfte sich das Wachstum des App-Angebot nicht sonderlich stark verringern. Bleibt nur zu hoffen, dass das Unternehmen aus Redmond noch einmal in sich geht und zur Build 2016 vom 30. März bis 1. April im Moscone Center, eine Idee zur Reanimation der Android Bridge vorweisen kann.

Dabei sind gerade neue Windows Smartphones wie das zum MWC 2016 vorgestellte HP Elite X3 ein Argument für neue Kunden und somit neue potentielle Kunden für Apps. Warum das HP-Smartphone überhaupt so interessant ist, zeigt euch unser nachfolgendes HandsOn vom MWC 2016:

[Quelle: Windows Blog]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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