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Xerox PARC forscht an Chips mit Selbstzerstörung

Chip mit Selbstzerstörung

In einigen Spionage- und SciFi-Filmen kommen ganz besondere technische Geräte zum Einsatz, die sich nach Abhören der Missionsbeschreibung beziehungsweise des Briefings oder ähnliches durch Selbstzerstörung unbrauchbar machen. Jedoch ist genau das keine Fiktion mehr, wenn man sich anschaut, an was der noch immer bekannte Xerox PARC aktuell forscht.

Genau genommen handelt es sich um exakt solche Chips, die sich unter bestimmten Konditionen selbst zerstören können, um so die auf ihnen gespeicherten Daten dauerhaft zu schützen. Das Projekt selbst wurde jedoch von der Defense Advanced Research Projects Agency kurz DARPA ins Leben gerufen, um sogenannte Verschwindende programmierbare Ressourcen zu entwickeln, welche zum Transport von geheimen Informationen dienen. Genau an dieser Stelle kommen Smartphones aller Art ins Spiel, denn sie könnten zum Träger der Chips werden.

Selbstzerstörung ist kein Science Fiction mehr

Die Chips selbst sollen den Informationen von Tech Entice zufolge aus Cornings Gorilla Glass gefertigt werden, welches durch eine chemische Härtung (Ionenaustausch der Oberfläche) unter eine besonders große Spannung versetzt wird. Durch einen kleinen Schalter wiederum kann eben dieses Material innerhalb von nur 10 Sekunden zur Selbstzerstörung getrieben werden, indem der Chip in viele Tausend kleine Einzelteile zerspringt. Die gespeicherten Daten wären dann sicher.

Als Schalter respektive Auslöser der als besonders zu bezeichnenden Schutzfunktion soll dabei durch einen kleinen elektrischen Kreislauf ausgelöst werden. Sobald besagter Schaltkreis aktiviert wird – elektronisch oder mechanisch geregelt – wird wiederum ein kleiner Widerstand erwärmt und erst dadurch zerspringt das Gorilla Glas durch die Selbstzerstörung.

„Datensicherheit und solches Zeugs“ ist dabei das bevorzugte Anwendungsgebiet dieser Chips mit eingebauter Selbstzerstörung, wie der Wissenschaftler Gregory Whiting des Xerox PARC in Palo Alto erzählt. Man wollte ein System schaffen, welches nicht nur schnell, sondern auch mit kommerziellen elektronischen Geräten kompatibel ist. Eben das scheint den Forschern nun auch gelungen zu sein, nachdem bereits IBM im letzten Jahr einen ähnlichen Auftrag im Rahmen desselben Projektes erhalten hatte.

Dabei könnte der Chip mit der Selbstzerstörung tatsächlich zu neuen Ebenen der Computer-Sicherheit führen, wenn die darauf gespeicherten Betriebsgeheimnisse und ähnliches sicher ist. Trotzdem wirft die Technik selbst noch einige Fragen auf: Wie teuer sind solche speziellen Chips, sind sie wirklich nahezu sicher vor dem Zugriff Fremder und wie sehen die Konditionen aus, in denen der Schalter zur Selbstzerstörung des Chips ausgelöst wird? Oder was passiert, wenn der Schalter versehentlich ausgelöst würde?

Bis diese Fragen nicht gänzlich geklärt sind, könnte der tatsächliche Einsatz respektive Nutzen für Privatpersonen noch sehr stark eingeschränkt bis gar nicht existent sein. Aber ein bisschen James-Bond-Feeling bekommt damit jeder.

[Quelle: Tech Entice]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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