Xiaomi ist der erste Hersteller der im jüngst präsentierten Xiaomi Mi 11 den Snapdragon 888 von Qualcomm verbaut. Wie sich nun in ersten Leistungstests abzeichnet, nicht zwingend von Vorteil. Denn allen Anschein nach hat der kleinste und schnellste Qualcomm-Prozessor echte Probleme mit der Hitze-Entwicklung und Absorbierung. Schnell werden Erinnerungen an den Snapdragon 810 wach, der 2015 für großes Aufsehen sorgte und wenig später noch einmal überarbeitet werden musste. Erwartet uns mit dem jüngsten Qualcomm-SoC das gleiche Schicksal?
Seinerzeit lag die Schuld klar bei Qualcomm, da der Octa-Core-Prozessor in jedem Smartphone, wie beispielsweise dem HTC One M9, OnePlus 2, Sony Xperia Z5 oder dem Xiaomi Mi Note Pro Probleme bereitete. Entlastung brachte dann das Update auf den Snapdragon 810 v2.1. Der Snapdragon 888 zeichnet sich hauptsächlich durch seine Fertigung im 5 Nanometer-Verfahren aus. Der Octa-Core-Prozessor besitzt eine 1+3+4-Konfiguration mit dem neuen ARM Cortex-X1-Kern. Dieser Prime-Core bietet eine maximale Taktfrequenz von 2,84 GHz und liegt somit einem IPC (Instructions per Cycle) von 22 Prozent über dem Cortex-A78.
Wie nun erste chinesische Tester in Benchmark- und Gaming-Tests unter Beweis stellen, hat der neueste Qualcomm-SoC weniger Probleme seine Performance auszuspielen. Vielmehr scheint die Hitze-Entwicklung das Problem zu sein. Denn das Xiaomi Mi 11 zeigt beim AnTuTu-Benchmarktest 12 Grad mehr als das Galaxy Z Fold 2 und Mi 10 Pro. Beim Spielen des Fantasy-Action-Rollenspiels Genshin Impact, stieg die Temperatur der CPU (Central Processing Unit) innerhalb von 10 Minuten auf bedenkliche 50 Grad Celsius an. Derartige Hitze kann wie im Fall des Exynos 990 schnell zu Frame-Drops (Verlust der anzuzeigenden Bilder pro Sekunde) führen. Im vorliegenden Fall ein Verlust um die Hälfte von 60 auf 30 fps. Auch der Stromverbrauch scheint mit gemessenen 3,35 Watt Verbrauch nicht so effizient zu sein, wie es uns Qualcomm weismachen wollte.
Unterm Strich bleibt abzuwarten in wie weit die starke Hitzeentwicklung nun an Qualcomm oder einer schlechten Kühlung von Xiaomi liegt. Beim Mi 10 hatte man noch seine VC-Flüssigkeitskühlung in Form von einer extragroßen Dampfkammer-Oberfläche und 6-Stapel-Graphenschicht zuzüglich eines wärmeleitenden Gels beworben. Davon ist bei dem Xiaomi Mi 11 noch nichts zu lesen.
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