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AGM X1 im Test – Outdoor-Smartphone mit Dualkamera

Dual-Kameras sind heutzutage nicht mehr selten, außer bei Outdoor-Smartphones. Hier schließt das AGM X1 nun die Lücke. Wir haben uns den 210 Gramm schweren Brocken einmal genauer angesehen.

Outdoor, oder Rugged-Smartphones, fristen hierzulande ein Nischendasein. Dies mag zum einen daran liegen, dass wir diese nicht brauchen, dass sie meisten klobig aussehen, einfach zu unhandlich sind, oder meist schlecht ausgestattet. AGM möchte diese Meinung mit dem X1 revidieren. Das AGM X1 ist das erste Outdoor-Smartphone mit Dualkamera und glänzt auch sonst mit seiner – für China-Smartphones – ungewöhnlichen Ausstattung.

Design und Verarbeitung

AGM X1

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Das war schon immer so und wird immer so sein. Das AGM X1 versucht so schlicht wie möglich auszusehen. Trotz der gewaltigen Größe von 163,5 x 79 x 12 Millimeter gelingt dies auch ziemlich gut. Sicherlich hätte man alles ein wenig kompakter designen können, denn gerade der Screen to Body Ratio ist leider nicht gut gewählt. Nichtsdestotrotz kommt es auf der Vorderseite schlicht daher. Oben und unten lockern goldene Punkte das Design etwas auf. Der Homebutton mit Fingerabdrucksensor wird von unbeleuchteten Hardwaretasten flankiert. Auf der rechten Seite befindet sich hinter einer Kunststoffabdeckung der Sim-Karten/microSD-Karten-Slot, direkt darunter der Powerbutton. Dieser hat, genau wie die Laut- Leise-Tasten auf der linken Seite einen guten Druckpunkt und ist auch mit dünneren Handschuhen gut zu ertasten. An der Unterseite befinden sich der Micro-USB- und der 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Diese verstecken sich hinter einer Kunststoffabdeckung, die jedes Mal mit dem Fingernagel geöffnet werden muss. Damit man diese nicht verliert, ist sie mit einem kleinen Bändchen gesichert, welches ebenfalls aus Plastik besteht. So 100%ig sicher erscheint mir das auf Dauer nicht. Außerdem hängt die Abdeckung immer im Weg, wenn man über Kopfhörer Musik hören will. Geschuldet ist dies der IP68 Zertifizierung, dank der das AGM X1 bis 1,5 Meter Wasserdicht ist. Samsung hat mit seinen Galaxy S7 und Galaxy S8 jedoch gezeigt, dass dies auch anders gehen kann. Bei solchen Abdeckungen besteht immer die Gefahr, dass man sie nicht richtig andrückt und es mit der Wasserdichtigkeit somit nicht mehr weit her ist. Mir ist es öfters passiert, dass ich später merkte, dass da noch Luft ist, durch die Wasser hätte eindringen können.

Verarbeitungsmäßig ist, bis auf die Abdeckungen, am AGM X1 nichts auszusetzen. Alles ist solide und das Kunststoffgehäuse macht einen wertigen Eindruck. Die Rückseite weist eine Riffelung auf, die für besseren Halt, auch mit feuchten Händen sorgt. Das dreieckige Logo dominiert und lässt das Haupt Feature dieses Smartphones etwas in den Hintergrund treten, die Dual-Kamera. Acht Torxschrauben signalisieren dem Betrachter: Achtung, ich bin schwer im nehmen.

Hardware und Software

Unter der Haube des AGM X1 schlägt, ungewöhnlich für eine chinesisches Smartphone, ein Qualcomm Snapdragon 617 Octacore SoC. Dieser ist zwar nicht gerade das Flaggschiff unter den Prozessoren, doch sehen wir hier meist die günstigeren Varianten von MediaTek. Eine Adreno 405 GPU sorgt dafür, dass man mit dem Outdoor-Smartphone auch spielen kann. Die Antutu Benchmarks sind schon ordentlich, wenn auch nicht überragend. Für den normalen Wanderer sollte dies jedoch ausreichen.

Bei der Software, insbesondere dem Betriebssystem, bekommt das AGM X1 den vollen Punktabzug. Wer 2017 noch ein Smartphone mit Android 5.1 Lollipop auf den Markt wirft, hat den Schuss nicht gehört. Es soll zwar im Mai ein Update auf 7.0 Nougat folgen, doch wird dies nur manuell zu flashen sein, was die wenigsten Smartphone Besitzer beherrschen. Und da wundern wir uns über die extreme fragmentierung der Android-Versionen, in der das aktuelle Android nicht einmal über der 5 % Marke liegt und dies nach über einem Jahr auf dem Markt.

AGM X1

Weiterhin hat AGM einige Apps vorinstalliert, die sich allerdings deinstallieren lassen. Darunter befindet sich auch die App „Outdoor Tools“. Diese liefert einige nützliche und weniger nützliche Funktionen. Neben einer Libelle, finden wir auch einen Winkelmesser, ein Lot, ein Lineal und einen weiteren Winkelmesser, der mit der Kamera zusammen arbeitet. Hiermit lässt sich die Neigung von Objekten bestimmen. Ein eingebauter SOS Button soll das Hilferufen vereinfachen. Hier stellen sich jedoch zwei Probleme…. erst muss man die App aufrufen und außerdem sind die Einstellungen und Beschreibungen alle auf chinesisch. Dies macht es für uns nicht gerade einfach.

Kamera und Display

Das Hauptmerkmal des AGM X1 ist wohl die Dualkamera. Hier finden wir zum ersten mal in einem Outdoor-Smartphone dieses Feature. Diese besteht aus einem 13 Megapixel Farbsensor, mit einer f2.2 Blende und einem 5 Megapixel Monochromsensor, der für die TIefen sorgen soll. Im Alltag mag es ein nettes Feature sein, jedoch hat AGM hier an der Kamera-App gespart. Bilder lassen sich nur gleich nach der Aufnahme bearbeiten und verändern. Eine nachträgliche Anpassung in der Galerie ist leider nicht möglich. Dies macht das Feature der Dualkamera in meinen Augen leider obsolet, bis da eine bessere Möglichkeit gefunden wird. Die Qualität der Bilder ist recht ordentlich.

Das für Outdoor-Smartphones ebenfalls ungewöhnliche 5,5 Zoll Amoled Full HD Display löst mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei 401 dpi auf. Es ist auch im Sonnenlicht gut abzulesen und verfügt über einen ausgezeichneten Betrachtungswinkel, sodass auch ein Wanderpartner die Informationen gut ablesen kann. Die Farben sind kräftig, aber nicht überzeichnet. Durchaus ein Pluspunkt.

Akku

Mit dem Akku wird beim AGM X1 nicht gekleckert, sondern geklotzt. Ganze 5.400 mAh hat das Kraftpaket, welches das Outdoor-Smartphone über zwei Tage versorgen soll. DIe Zeit ist hierbei jedoch relativ zu sehen. Es hängt grundsätzlich vom Nutzungsverhalten ab, ob es auch wirklich soweit reicht und beispielsweise von der Netzabdeckung. Sucht das Gerät ständig nach einem Netz, benötigt es logischerweise mehr Strom als in einem Bereich mit guter Abdeckung. In unserem Test konnten wir bis zu 48 Stunden erreichen, jedoch nur mit relativ sparsamer Nutzung des Bildschirms. Jede Stunde über den 5, die wir geschafft hatten, verkürzt die Laufzeit. Dankenswerter Weise ist das AGM X1 mit Quickcharge 3.0 ausgestattet, sodass man nicht allzu lange darauf warten muss, bis der Akku wieder voll ist. In eineinhalb Stunden hat der Akku wieder 75 %, bis 100 % benötigt er zweieinhalb, bis drei Stunden.

Technische Daten

Technische Daten AGM X1
Display 5,5 Zoll HD Display 1.920 x 1.080 Pixel
Prozessor Snapdragon 617 Octacore (4 x 1,5 GHz, 4 x 1,2 GHz)
Arbeitsspeicher 4 Gigabyte
interner Speicher 64 Gigabyte
microSD-Karte ja, bis 128 Gigabyte
SIM Dual-SIM, Dual Standby
Betriebssystem Android 5.1 Lollipop
Akku 5.400 mAh
Kamera 13 MP hinten mit Dualtone-LED-Blitz f/2.2 Blende + 5 MP Monochrome, 5 MP vorne
Konnektivität FDD-LTE (Band 1/3/7/20) / WCDMA (Band 1/2/8) / GSM (Band 2/3/5/8), WLAN 2,4 GHz/5 GHz, Bluetooth 4.0. GPS, AGPS, GLONASS
LTE Band 20 ja
Anschlüsse Micro-USB, 3,5 mm Klinke
Maße 163,5x 79 x 12 mm
Gewicht 210 Gramm

Fazit

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das AGM X1 aufgrund der Größe nicht wie üblich als meinen daily Driver benutzt habe. Dafür ist es einfach zu unhandlich. Es passt nur schwer in Standard-KFZ-Halterungen und beult die Taschen ziemlich aus. Auch das Gewicht ist auf Dauer unangenehm. Für Wanderungen, wenn das Gerät in einem Rucksack verschwindet, ist es jedoch gut geeignet. Angenehm fällt das Display und der ausreichend dimensionierte Qualcomm Prozessor auf. Das Design ist, für ein Outdoor-Smartphone angenehm unauffällig. Jedoch muss man gestehen, dass es heutzutage auch Smartphone mit IP68 Zertifizierung gibt, welchen man es gar nicht ansieht.

AGM X1
  • Hardware - 7/10
    7/10
  • Verarbeitung - 9/10
    9/10
  • Software - 1/10
    1/10
  • Performance - 8/10
    8/10
  • Kamera - 8/10
    8/10
  • Akku - 9/10
    9/10
  • Preis/Leistung - 8/10
    8/10
6.3/10

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Andreas Voetz

Seit 1997 im Internet unterwegs, habe ich vor einigen Jahren meine Leidenschaft für das bloggen entdeckt. Als ich 2010 mein erstes Android-Handy in Händen hielt, war es um mich geschehen. Mein Thema war gefunden und man kann diverse Beiträge auf einigen Seiten, als auch meinem privaten Blog begutachten.

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