CovPass-App: Digitaler Impfnachweis noch vor Corona-Warn-App
Ein digitaler Impfnachweis fehlt der Corona-Warn-App auch nach dem jüngsten Update nach wie vor. Das soll nun laut dem Bundesgesundheitsministerium in Kürze die Android- und iOS-Anwendung „CovPass“ übernehmen, welche bereits den entsprechenden App-Stores zur Überprüfung vorliegt. Somit können in wenigen Wochen Impfzentren und Hausärzte Geimpfte einen entsprechenden QR-Code zukommen lassen, der als zukünftige Legimitation dient.
Die Bundesregierung hat erst vor kurzen eine bundeseinheitliche Reglung im Umgang mit der COVID-19-Pandemie vorgenommen. Diese ermöglicht Personen, welchen den umfänglichen Impfschutz (außer Johnson & Johnson benötigen alle 2x Impfungen) erhalten haben, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit den gleichen Rechten, als wenn sie einen negativ erfolgten Antigen-Schnelltest innerhalb von 24 Stunden vorweisen könnten. Da aber das Mitführen des gelben DIN-A5 Impfpass nicht immer vorteilhaft ist, soll nun schnell der digitale Impfnachweis kommen.
Digitaler Impfnachweis als erstes in der „CovPass“-App
Versprochen wurde dieser uns bereits für die Corona-Warn-App noch vor den Sommerferien. Wie nun jedoch aus dem Ärzteblatt zu vernehmen ist, hat das Bundesgesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit einem Konsortium aus IBM, Ubirch, govdigital und Bechtle noch eine zweite Anwendung in der Mache. Die „CovPass“-App soll binnen weniger Wochen für Android- (ab Version 6) und Apple-Smartphones (ab iOS 12) verfügbar sein. Eine Veröffentlichung auf „GitHub“ ist vorgesehen und der Quellcode freigegeben, sodass auch andere Entwickler entsprechende Anwendungen programmieren können.
Die „CovPass“-App ist in Zusammenarbeit mit ausgewählten Arztpraxen und Impfzentren seit mehreren Wochen in der Testphase und soll ebenfalls noch vor den Sommerferien veröffentlicht werden. Die App integriert dabei zusätzliche Funktionen wie die Anzeige eines negativen Antigen-Schnelltest oder einer erfolgreichen Genesung nach einer COVID-19-Erkrankung. Alle drei Ereignisse werden mit einer „grünen Ampel“ auf der Smartphone-App signalisiert. Zur Authentifizierung ist aber dennoch das Vorzeigen eines Dokumentes mit Lichtbild notwendig. Auch gilt der digitaler Impfnachweis nicht als Ersatz für das gelbe Impfheft.
Datenschützer bislang außen vor
Kritik gibt es wie üblich von den Datenschützern, welche bislang nicht die Chance hatten die Umsetzung der Anwendung zu überprüfen. Diese wird den Bundesbeauftragten auch nach aktueller Lage nicht vor der offiziellen Veröffentlichung vorliegen, welche innerhalb der nächsten Wochen bereits geplant ist. Datenschutzrechtliche Mängel würden also demzufolge erst nach dem Release erkannt.
Probleme bereiten dem Konsortium aktuell die Anbindung an Impfzentren, Arztpraxen und Betriebsärzten, welche alle eine unterschiedliche IT nutzen. Weiterhin soll die „CovPass“-App auch mit dem europäischen Gateway kompatibel sein, um Grenzübergänge und Reisen zu ermöglichen. Man äußert sich jedoch dennoch positiv „stabil im Zeitplan“ zu sein.