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Eine harte Woche für Facebook

Das soziale Netzwerk unter CEO Mark Zuckerberg war in den vergangenen Jahren schon einige Male im Fokus der Kritik. Doch der jüngste Skandal, rund um Cambridge Analytica zieht größere Kreise, als es in der Vergangenheit der Fall war. Wer die vergangene Woche verpasst hat, sei nun mit ins Boot geholt.

Wir erinnern uns an einige Facebook-Skandale, wie beispielsweise das Recht des Unternehmens unsere veröffentlichten Bilder zu Werbezwecken verwenden zu können. Doch lauscht man im Augenblick den Medien, so scheint es sich diesmal um wirklich großen Skandal zu handeln. Die in England ansässige Daten-Unternehmen Cambridge Analytica hat auf Basis einer Facebook-App, 50 Millionen Daten von Nutzern und dessen Freunde abgegriffen. Auf Basis dieser Informationen und einer selbst programmierten Analyse-Software, konnte das Unternehmen maßgebliche Wahl entscheidende Daten, dem damaligen Präsidentschaftskandidaten verkaufen. Das Wissen über Vorlieben und Ängste der potentiellen Wähler, verhalfen Donald Trump unter anderem zu seiner heutigen US-Präsidenten-Kandidatur.

Skandal um Facebook mit Folgen?

Nach Bekanntgabe durch die New York Times, begann der Skandal ungewöhnlich große Kreise zu ziehen. Unter dem Hashtag #Delete Facebook zogen Tausende von Nutzer weltweit den Stecker und löschten ihr Facebook-Profil ein für alle mal. Die Times berichtet weiter, dass erstmalig die Zahlen der Facebook-Neuanmeldungen in den USA geringer sei als die Löschungen.

Regierungen und Europa-Parlamente forderten Facebook auf, zu den aktuellen Vorwürfen Stellung zu beziehen. Nach einem kurzen und gewohnten Untertauchen des Facebook-CEO Mark Zuckerberg, meldete der sich Mitte vergangener Woche zu Wort und führte unter anderem einige Interviews mit CNN und der New York Times.

Es kam was kommen musste: Mark Zuckerberg legt den Hundeblick auf und entschuldigte sich bei seinen Nutzern. Große Fehler hat das Unternehmen eingeräumt, was den Missbrauch von persönlichen Daten anbelangt. Zuckerberg versprach die App-Plattform und somit der Knotenpunkt um an die privaten Facebook-Nutzerdaten zu gelangen zu überprüfen. Weiterhin wolle das Unternehmen in Zukunft die Nutzer auch informieren wenn ihre Daten abgegriffen wurden. Auch ist die Rede davon, den Zugang von Drittanbieter-Anwendungen automatisch zu sperren, in sofern sie nicht vom Facebook-User genutzt werden.

Hauptsächlich müssen wir uns ändern

Doch genauer betrachtet sind dies die selben standardisierten Antworten, wie sie Mark Zuckerberg all die vergangenen Jahre schon runtergebetet hat. Groß ändern wird sich vermutlich nichts. Und das ist nicht nur die Schuld von Facebook. Letztendlich hat das soziale Netzwerk bei uns Menschen einen Nerv getroffen: Die Eitelkeit. Schlussendlich sind wir doch selbst verantwortlich, was wir öffentlich bekanntgeben.

Der Sprecher des Bundestagsausschusses Digitale Agenda Thomas Jarzombek (CDU), gab sich gestern zumindest mit den Erklärungen noch nicht zufrieden. Fragen, in wie weit die knapp 30 Millionen deutschen Nutzer von dem „Datenklau“ betroffen sind, bleiben unbeantwortet. Aus deutscher Sicht tritt am 25. Mai europaweit eine neue Datenschutz-Grundverordnung in Kraft, nach der dann auch „schmerzhafte“ Bußgelder verhängt werden können.

[Quelle: New York Times]

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Lino Bentzin

Hallo, ich bin Lino. Ich studiere Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin und nutze aktuell ein OnePlus 6T. Meine Freundin nutzt ein iPhone 8, sodass ich auch einiges auf dem Gebiet mitbekomme. Mein Hobbys sind neben Technik-Kram, das Kochen, Eishockey, HipHop und die PS4.

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