Größter belgischer Mobilfunkanbieter wechselt für den 5G-Ausbau von Huawei zu Nokia und Ericsson
Proximus, als größter belgischer Mobilfunkbetreiber gab nun offiziell bekannt, sich von seinem langjährigen Partner Huawei zu trennen und den Auftrag für den 5G-Ausbau dem schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson, und Nokia zu erteilen. Trotz Milliarden schweren Investitionen, habe sich das Unternehmen von der US-Regierung und ihren Sicherheitsbedenken durch Donald Trump steuern lassen.
Huawei hat auch in Belgien das Nachsehen
Nun wechselt also neben Großbritannien auch der größte belgische Telekommunikationskonzern Proximus für den 5G-Ausbau von seinem langjährigen Stammkunden Huawei, zu dem schwedischen Mobilfunktechnologie-Hersteller Ericsson, sowie dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia. Das gab nun der Proximus-Manager Geert Standaert gegenüber den Pressemedien bekannt. Das Unternehmen ist mit 53,51 Prozent in der Hand des belgischen Staat und hatte im Jahre 2015 eine Umbenennung des damaligen Belgacom Mobile zu Proximus. Der Mobilfunkbetreiber ist im Juni 2013 in die Schlagzeilen geraten, da US-Whistleblower Edward Snowden Spionage-Vorwürfe gegenüber Belacom aufdeckte.
Das Unternehmen ist in den Verruf geraten, von dem britische Geheimdienst GCHQ und dem US-Geheimdienst NSA gehackt oder gar zusammen gearbeitet zu haben. Belgacom gab aufgrund der Anschuldigungen im September 2013 eine Untersuchung in Auftrag, dessen Ergebnis es war, dass mindestens 2011 Unbekannte in das Netzwerk von BICS (Belgacom International Carrier Services) eingedrungen sind.
Die Entscheidung für den 5G-Ausbau fiel zugunsten Nokia und Ericsson
Von daher ist in der aktuell angespannten Situation zwischen den USA und Huawei und den Vorwürfen von Donald Trump, Huawei sei ein Sicherheitsrisiko wegen der Nähe zur chinesischen Regierung, die Entscheidung für Ericsson und Nokia für den 5G-Ausbau durchaus nachvollziehbar.
Proximus hatte im Grunde nur die Wahl zwischen Huawei, ZTE, Nokia und eben Ericsson. Der US-Anbieter Cisco und auch Samsung – die in der Netzwerk-Technologie ebenfalls tätig sind – kamen aufgrund der geringen Präsenz nicht zum tragen.
„Die Entscheidung, mit Nokia und Ericsson zusammenzuarbeiten, ist entscheidend für die Umsetzung unserer Netzwerkstrategie. Gemeinsam werden wir hart daran arbeiten, ein erstklassiges, offenes, zuverlässiges und nachhaltiges Mobilfunknetz zum Nutzen des ganzen Landes aufzubauen. Zusammen mit der starken Beschleunigung unseres Glasfaser-Roll-outs wird diese Modernisierung uns helfen, unseren Ehrgeiz zu verwirklichen, das beste Gigabit-Netzwerk für Belgien aufzubauen.“, so Chief Technology Officer Geert Standaert.