Huawei ist nach wie vor in der misslichen Lage, dass sie aufgrund des US-Embargos nicht von Google mit Diensten und Apps versorgt werden können. Das zwingt das chinesische Unternehmen dazu, wie bei dem in Kürze auf dem Markt erhältlichen Huawei P Smart Pro und P30 Lite 2020 alte Hardware, im begrenzten Rahmen zu pimpen und als neues Modell zu verkaufen.
Huawei-Gründer und Präsident Ren Zhengfei ist beileibe nicht zu beneiden. Im Handelskrieg zwischen den USA und China, scheint sich US-Präsident Trump ausgerechnet den chinesischen Netz-Ausstatter und Smartphone-Hersteller Huawei ausgesucht zu haben, um maximalen Schaden anzurichten. Huawei darf sich in den USA nicht am 5G-Netzausbau beteiligen und auch der Handel mit US-Unternehmen ist ihnen untersagt. Zwar gibt es spezielle Ausnahme-Lizenzen, doch Google hat eine solche trotz Antrag nicht erhalten. Microsoft im Übrigen schon. Das hat am Ende zur Folge, dass Huawei keine Google-Dienste und -Anwendungen auf neue Smartphones installieren darf.
Um dem Problem halbwegs aus dem Weg zu gehen, liefert man nun zum Teil Smartphones komplett ohne Google Dienste aus (siehe Huawei Mate 30 Pro). Oder nutzt ältere Geräte die bereits eine Google-Lizenz erhalten haben, modifiziert im Rahmen des Erlaubten und verkauft sie dann als ein neues Modell. So geschehen bei dem Huawei Nova 5T, Honor 20S und Honor 9X. Nun also auch bei dem Huawei P Smart Pro, welches im Grunde ein Honor 9X aka Huawei P Smart Z ist. Bedeutet: wir finden eine 16-Megapixel-Pop-Up-Kamera, einen seitlichen Fingerabdruck-Sensor und ein 6,59 Zoll großes LCD-Display wieder. Klingt kompliziert – ist es auch.
Allen Anschein darf Huawei einige Dinge wie die Kamera modifizieren. Andere, wie beispielsweise den SoC (System on a Chip) nicht. Huawei verbaut hier einen HiSilicon Kirin 710F. Aktuell wäre jedoch ein Kirin 810. Der steht aber auf der schwarzen Liste. Wir vermuten, dass Huawei auch diesen Trick bei dem nun aufgetauchten Huawei P30 Lite anwenden wird. Hierzu sind noch keine technische Daten bekannt, soll aber ebenfalls wie das P Smart Pro um die 350 Euro kosten. Am Ende ein und dasselbe Smartphone? Für Deutschland ist noch keines der beiden Geräte offiziell angekündigt.
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