Neuer Grafikchip von ARM: Der MALI-T658
Das die britische Chipschmiede ARM (Advanced RISC Machines) neben Prozessor-Designs wie dem Cortex A9 oder dem kommenden A15 auch Grafikchips entwickelt, wissen die wenigsten. Dabei ist ARM mit der Eigenentwicklung MALI-T400 in Samsungs Chipsatz Exynos 4210 mehr als Dicke im Geschäft.
Mit dem MALI-T658 wird nun die nächste Stufe enthüllt, dabei befindet sich der MALI-T604 gerade mal in der Produktion. Der MALI-T658 ist die Weiterentwicklung des T604 und soll die bis zu 10-fache Leistung des aktuellen MALI-T400 haben. Das der Grafikchip Power hat, davon können sich ja alle Besitzer eines Samsung Galaxy S 2 und Galaxy Notes überzeugen, lässt sich doch auf dem MALI-T400 die angeblich Tegra2-exklusiven Spiele problemlos zocken und das sogar mit bis zu 16-facher Kantenglättung dank Chainfire3D.
Neben Samsung hat auch LG bereits Interesse an dem Grafikchip gezeigt, erste SoC’s (System on a Chip)mit dem MALI-T658 werden aber noch einige Zeit brauchen. Jedenfalls dürfte es recht interessant werden, wo sich die neue GPU denn einreihen wird, ist doch die Konkurrenz zum Beispiel bei NVidia’s Tegra3 mit seinen 12 GPU-Kernen recht stark positioniert und auch PowerVR und Qualcomm werden nicht lange ruhen mit Neuentwicklungen.
UPDATE:
Das Besondere am MALI-T658 sind dessen Shader-Kerne, die sowohl Pixel- als auch Vertex-Shader-Berechnungen ausführen können, was ein Novum im Bereich der ARM-Chips wäre und prinzipiell universelle Berechnungen (GPGPU) ermöglicht wie zum Beispiel Bildbearbeitung oder auch Augmented Reality. Das verwendete Unified-Shader-Konzept wird auch von DirextX-10/-11-Grafikkarten im Desktopbereich verwendet.
Je nach Modell befinden sich bis zu 8 dieser Shader-Kerne auf dem Chip, auf dem Vorgänger befinden sich nur bis zu 4 und auch die Pipelines für arithmetische Berechnungen pro Kern wurden verdoppelt, die Rechenkraft pro GPU soll mehrere hundert Gigaflops betragen, so Produktmanager Steve Steele. Der Maili-T658 unterstützt hochwertige Vollbild-Kantenglättung (FSAA), anders als zum Beispiel NVidia’s Tegra, welcher nur Coverage-Sampling-Antialiasing (CSAA).
Neben OpenGL ES 2.0, OpenCL 1.1, OpenVG 1.1 und Renderscript auch DirectX10. Der Level2-Cache fasst bis zu 256 KB, was 32 KB pro Shader-Kern entsprechen würde. Angebunden ist der kohärente und freikonfigurierbare Lebel2-Cache über den AMBA4-Bus. Eine erste 4-Kern-Version aus ARM’s Cortex A15 oder A7-Kernen im Verbund mit dem Mail-T658 wird erst für Ende 2013 erwartet, die 8-Kern-Version sogar erst im 2. Quartal 2015. SoC’s mit dem Mali-T604 könnten hingegen schon 2012 erscheinen, ein möglicher Kandidat ist Samsung’s Exynos 4212, welcher gerüchteweise im Galaxy S 3 stecken soll.