Nothing Phone (1): Warum Carl Pei bei der Helligkeit gar nicht geschummelt hat
Wir alle haben noch die Dekuvrierung des amtierenden Nothing-CEO Carl Pei in Erinnerung, wo festgestellt wurde, dass das Nothing Phone (1) gar nicht die angekündigten 1.200 Nits Helligkeit realisieren kann. Nun meldet sich der Co-Founder aus seinem Londoner Headquarter zu Wort und verkündet, dass er gar nicht „gelogen“ hätte. Denn das erste Android-Smartphone des noch jungen Start-Up-Unternehmens sei sehr wohl in der Lage 1.200 Nits zu realisieren. Ähm – was denn nun Herr Pei?
Das Nothing Phone (1) kann keine 1.200 Nits – oder doch?
Anfang der Woche poppte bei uns in der GO2mobile-Redaktion ein Beitrag der Berliner Kollegen von ComputerBase auf. Dabei sind die werten Redakteure beim Test mit dem Nothing Phone (1) ein paar Ungereimtheiten aufgefallen. Welches Testszenario sie auch versuchten, sie wollten einfach nicht auf die vom Hersteller angegebenen 1.200 Nits Helligkeit gelangen. Gut – man ist es als Online-Redakteur gewohnt, dass hier mal ein wenig übertrieben wird. Doch die Differenz zu den Messdaten von maximalen 660 Nits waren jedoch noch nie so eklatant. Das traute sich bislang noch kein anderer Hersteller.
Der Jagdinstinkt der Kollegen war geweckt und die Nothing-Zentrale, als auch die aktuelle deutsche Presseagentur (welche inzwischen häufig gewechselt wurde) erhielten einen entsprechenden Fragenkatalog. Selbstredend kam erst nach mehrfachen und nahezu penetranten Nachfragen am Ende eine zufriedenstellende Antwort. Die war so simple wie auch einfach: man habe sich geirrt und werde den Fehler umgehend korrigieren. Gesagt getan und Nothing änderte den monierten Punkt auf 500 Nits im manuellen Modus und maximalen 700 Nits in der automatischen Regulierung der Helligkeit. Damit wäre die Geschichte im Grunde am Ende. Nicht für Carl Pei, der schon bei OnePlus den 3. Dan im Marketing erlangt hatte. Man rufe sich nur den genialen Schachzug der künstlichen Verknappung durch ein Invite-Verfahren in Erinnerung.
Geht schon, aber wollen wir nicht
Der Marketing-Großmeister dementiert nun seine Aussage. Denn das Nothing Phone (1) sei sehr wohl in der Lage eine Spitzenhelligkeit von 1.200 Nits zu erreichen. Wer jetzt maximal verwirrt ist – mir geht es ebenso. Pei ergänzt, die „Drosselung“ auf 500/700 Nits sei Software seitig erfolgt. Man könne also jederzeit wieder voll aufdrehen. Man hätte aber ganz bewusst diese Entscheidung getroffen, da diese eklatant zu einem besseren Nutzererlebnis im Bezug auf den Akkuverbrauch beitrage. Auch die Wärmeentwicklung wäre so optimiert worden. Man werde jetzt das Feedback der Community einholen und gegebenenfalls eine höhere Helligkeit via OTA-Update (Over The Air) nachliefern.
Ob das nun erneut eine glatte Lüge war, lässt sich aktuell nur schwer herausfinden. Am besten die Besitzer eines Nothing Phone (1) fordern per Petition eine solche Erhöhung der maximalen Candela pro Quadratmeter. Dann wissen wir mehr.