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O2 Telefónica: Abzocke mit Happy End

Es gibt da mal wieder einer dieser Geschichten, die so vermutlich auch bei anderen Mobilfunkbetreibern als bei der O2 Telefónica hätte statt finden können. Da aber wie folgt so mir und nachweislich auch mehrfach in meinem näheren Umfeld geschehen, möchte ich euch berichten wie ich einer augenscheinlichen „Abzocke“ ausgerechnet im Urlaub Zeuge wurde und wie ihr sie verhindern könnt.

 

Meine persönliche Erfahrung und Meinung

Um gleich mögliche Empörungen auszuschließen: In diesem Beitrag geht es um meine persönliche Meinung und Erfahrung, welche so dank dem ursprünglichen Gedanken eines Blogs auch absolut legitim ist, wenngleich GO2mobile zunehmend den Charakterzügen eines Technik-Magazins frönt. Doch ab und an sei uns auch ein solch persönlicher Seitenhieb gegönnt.

Wie manch regelmäßige Leser vielleicht schon mitbekommen hat, bin ich seit vielen Jahren Kunde bei der O2 Telefónica (siehe OnePlus und das fehlende LTE 5G). Hauptgrund für O2 sind seltene bis gar keine Probleme (Ausnahmen bestätigen die Regel) und der Spaß, alle zwei Jahre meine Verträge so neu zu verhandeln, dass ich am Ende immer besser fahre als davor. Auch der Ausbau wird zunehmend besser und der Preis stimmt sowieso.

Mit der O2 Telefónica im EU-Ausland

Es begab sich vor nicht all zu langer Zeit das es mich und mein Smartphone nach Frankreich trug. Genauer gesagt nach Pontarlie in der Region Bourgogne-Franche-Comté nahe der Schweizer Grenze. Direkt nach Landung erhielt ich eine freundliche SMS von meinem Mobilfunkbetreiber, der natürlich längst mitbekommen hatte das ich mich nicht mehr in Berlin oder Deutschland aufhalte. 

Willkommen in Frankreich! In Ihrem Tarif zahlen Sie für Gespräche innerhalb des Landes nach Deutschland sowie in der EU die Konditionen Ihres Inlandtarifes; eingehende Anrufe sind kostenlos, SMS werden ebenfalls zu Ihrem Inlandstarif abgerechnet. Notruf 112 und Info kostenlos.

Ja perfekt dachte ich und wiegte mich in Sicherheit keine zusätzlichen Kosten mit meinem Smartphone zu verursachen. Kurz darauf eine weitere SMS die mein erstes Gefühl mit folgenden Inhalt noch einmal verstärkte.

Datenroaming in Frankreich kostet in Ihrem Tarif so viel wie in Ihrem Inlandstarif. Schöne Reise wünscht Ihnen o2!

Es standen ein paar herrliche sommerliche Tage mit Erkundung der wunderschönen französischen Landschaft, dem Château de Joux, der Chapelle de l’Espérance und weiterer Sehenswürdigkeiten an. Bis zu dem Tag wo ich eine weitere SMS von der O2 Telefónica bekam, die meine gute Laune schlagartig zum Gegenteil wandeln sollte.

Lieber o2 Kunde, Sie haben bereits 80% des Maximalbetrages gem. der EU-Regulierung für Datenroaming von 59,50 € pro Abrechnungsmonat erreicht. Zum Schutz vor weiteren Kosten ist Datenroaming bei Erreichen des Maximalbetrages für den Rest des Abrechnungsmonats gesperrt. Ihr o2 Team.

Was aber fehlte, mir aber seitens O2 später unterstellt werden sollte, war der Empfang einer weiteren SMS, das ich mich irgendwann einmal in das Netz der Schweiz eingebucht haben soll. Die gehört bekanntlich nicht zur EU und verursacht in meinen Tarif zusätzliche Kosten. Natürlich war das Urlaubsvergnügen ab diesem Augenblick für die Tonne. Wenngleich ich mir sicher war, meinen SMS-Verlauf als Beweis gesichert zu haben und so die entstandenen Kosten von knapp 60 Euro vermeiden zu können. Doch mein Bauchgefühl sollte mich nicht im Stich lassen. Ganz so leicht würde es mir die O2 Telefónica nicht machen.

O2 Telefónica SMS-Verkehr

Ein erstes Telefonat mit der Hotline stimmte mich noch positiv. Ich müsste lediglich die Screenshots mit entsprechendem Anliegen verfasst in einer E-Mail zur Münchner Zentrale senden. Eine entsprechende Adresse teilte man mir fernmündlich mit. Man versicherte mir, dass der Betrag wohl erst einmal von meinem Konto abgebucht, später aber wieder gutgeschrieben werde. Was soll ich sagen: Abgebucht wurde – gutgeschrieben jedoch nichts. Nachdem nach 2 Wochen immer noch keine Reaktion auf meine E-Mail kam, initiierte ich einen erneuten Anruf. Dort dann schon ein ganz anderer Ton, dessen Inhalt sinngemäß lautete, dass Emails bei der O2 Telefónica generell nicht bearbeitet werden und man demzufolge meine Email trotz genauer Angabe von Datum und Zeit nicht finden konnte.

O2 ohne E-Mail, Fax- oder Briefempfang

Also folgte umgehend nach entsprechende Belehrung ein Fax. Den Inhalt versendete ich zur Sicherheit auch noch einmal in Schriftform in einen Briefumschlag per Einschreiben an O2. Nach weiteren 2 Wochen der Ruhe wagte ich einen weiteren Anruf. Trotz Empfangsbestätigung durch Fax und Post konnte aber besagte Fachkraft mir nicht helfen, da man nichts in meinen Unterlagen/Konto dazu finden konnte. Gleiches Schicksal bestätigte auch der Besuch eines O2-Shops in meiner Nähe, obwohl auch von hier ein Fax nach München ging. Axelzucken bei den Shop-Mitarbeitern.

Okay, so langsam bekam ich das Gefühl das es sich hier um eine Art Strategie handelt. Spätestens als eine gute Freundin von Ihrem Griechenland-Urlaub berichtete, wo 1:1 der identische Verlauf zu verzeichnen war, wurde ich stutzig. Nur das hier die Schweiz eben die Türkei als Nicht-EU-Land fungierte. Gleiches Szenario bei meinem Sohn auf Zypern (Libanon) und einigen anderen Freunden, welche ich neuerdings immer mal frage wenn ich von einem Urlaub erfahre.

Ist das alles von O2 am Ende so einkalkuliert?

Ich stand nun vor der Entscheidung auf die 60 Euro zu verzichten, da meine Zeit auch einen gewissen Wert besitzt und irgendwann nicht mehr im Verhältnis zu dem besagten Betrag steht. Doch dann dachte ich, wenn nur 50 Prozent der Kunden genauso handeln würden, ist das für O2 ein Megageschäft. Lange Rede gar kein Sinn: Tatsächlich stehen mir andere Mittel und Wege zur Klärung des Problems zur Verfügung, sodass ein Anruf bei der richtigen Stelle das Problem am Ende doch zum Guten wendeten. Ein Auszug aus der abschließenden E-Mail lautet wie folgt:

Lieber o2 Kunde, wir haben Ihr Anliegen geprüft. Da für uns Ihre Zufriedenheit im Vordergrund steht, haben wir Ihrem Kundenkonto ******* am 22.12.2021 den Betrag von 50,10 EUR gutgeschrieben.
Dieser Betrag wird auf einer der nächsten Rechnung dargestellt und dort mit ggf. vorhandenen offenen Beträgen aus Vormonaten verrechnet. Freundliche Grüße Ihr o2 Team.

Die Lösung des Problems

Ich hatte im Abstract eine Lösung für das Problem erwähnt. Und die gibt es in der Tat mit einer simplen Einstellung im Smartphone. Klar – das „Datenroaming aus“ schalten würde das Problem umgehend fixen. Macht aber unter dem Aspekt, dass man sich ja im guten Glauben befindet das das Datenroaming soviel wie zuhause kostet – nämlich gar nichts – wenig Sinn. Nein – laut der O2 Telefónica ist es die Einstellung „Bevorzugt Netzwerk automatisch auswählen“, welche nicht aktiviert sein darf. Zumindest wenn ihr euch in einem EU-Land befindet, welches von Nicht-EU-Land umgeben ist. Getestet habe ich das bislang jedoch noch nicht.

[Quelle: Me, myself and I]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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