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Ohne Google Mobile Services kein Android

Google Mobile Services und Android

Android wird allgemein hin als eine Plattform auf Basis von Open Source bezeichnet aber dem ist nicht wirklich so. Zwar gibt es mit dem Android Open Source Projekt einen quelloffenen Ableger aber erst die Google Mobile Services machen Android zu dem so beliebten Betriebssystem. Und genau an dieser Stelle bindet Google seine Partner an sich.

Im Jahre 2008 kam mit dem T-Mobile G1 aka HTC Dream das erste Android-Smartphone auf den Markt, dass es mit dem iPhone von Apple aufnehmen sollte. Seit damals hat sich das System und die Plattform Android selbst stark gewandelt und ist zum Marktbeherrschenden Betriebssystem für Smartphones aufgestiegen. Fürsprecher der Plattform heben deren Offenheit immer wieder hervor, die letztlich nur durch die Fantasie der Entwickler (und deren handwerkliches Geschick) endet. Aber ist Android wirklich so offen wie wir immer glauben? Ron Amadeo, Autor von Ars Technica und AndroidPolice, hat sich die Sache mal ein wenig genauer angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen: „Android“ ist eigentlich „Android + Google Play“.

 

Googles Kontrolle über Android

Android mit Google Mobile ServicesAusgangspunkt für seine Behauptungen ist die offizielle Website von Google zu Android. Fast alle auf der Übersicht zu Android 4.4 KitKat vorgestellten Neuerungen sind eigentlich Teil der Google Mobile Services, die es nur gegen Lizenzierung für die Hardware-Partner von Google gibt. „Ok Google“ zum Starten von Suchanfragen beim Nexus 5, Die Cover von Alben im Sperrbildschirm beim Musikhören, die automatische Sortierung der Kontakte im Dialer, die Anrufer-Erkennung, Hangouts oder das Drucken per Cloud: Das alles ist bei den Neuheiten von Android 4.4 KitKat aufgeführt aber in Wirklichkeit sind das alles Google Apps, die es nur im Rahmen der Google Mobile Services gibt.

Selbst der Google Play Store ist nur in diesem GMS-Paket zu haben, ansonsten ist nicht einmal der Zugriff auf die größte Quelle für neue Apps möglich. Gut, man könnte sich auch einen alternativen App Store installieren aber keiner kommt bisher an den Umfang und die Qualität heran, die der Google Play Store bietet. Insofern sind die vielen Hardware-Partner regelrecht dazu gezwungen die Google Mobile Services zu lizenzieren, denn ohne diese Services ist kaum noch ein wirklich attraktives Smartphone oder Tablet machbar. Es sei denn man hat die finanziellen Mittel und bastelt sich kurzerhand seinen eigenen Android-Fork zusammen, wie es Amazon für seine Kindle-Fire-Tablets getan hat oder wie es Nokia für das Nokia X tut.

Wohin dieser Weg führt ist derzeit ungewiss aber Fakt ist, dass Google auch weiter diverse Apps in die Google Mobile Services auslagern wird. Immerhin befinden sich dort bereits der Kalender, die Galerie, Kamera, Tastatur und so weiter. Letzten Endes ist Android somit alles andere als wirklich Open Source, zumindest was das System anbelangt wie wir es tagtäglich in unseren Händen halten und benutzen. Es wird wohl kaum jemanden geben, der noch ohne die vielen kleinen Apps von und mit Google verzichten will, schließlich ist es ein ungemeiner Gewinn an Komfort.

Jedenfalls ist die Enthüllung nur ein weiteres Puzzle-Teil im großen Gesamtbild Android, nachdem es vor Kurzem um die Lizenzierung und Zertifizierung von Android ging.

[Quelle: SmartDroid]

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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