OnePlus 9 Pro: Handelt es sich bei dieser Manipulation um eine Mogelei?
Wir alle erinnern uns noch lebhaft daran, wie einige Smartphone-Hersteller bewusst dafür Sorge trugen, dass bei einem Benchmarktest der verbaute Prozessor übertaktet wurde, um so im Ranking möglichst weit an der Spitze platziert zu werden. Wie nun ein englisches Online-Magazin festgestellt hat, scheint die zukünftige Oppo-Tochter mit dem aktuellen OnePlus 9 Pro Flaggschiff das genaue Gegenteil zu realisieren. Einige Anwendungen stehen auf einer Art Blacklist und haben so nicht den Zugriff auf die gesamte CPU-Performance.
OnePlus 9 Pro drosselt energiehungrige Anwendungen
Wie so häufig stand der Kollege „Zufall“ Pate bei einem Performance-Test des OnePlus 9 Pro (zum Langzeittest) und deckte so unter Umständen ein kleine „Mogelei“ auf. Denn dem englischen Online-Magazin „AnandTech“ viel bei Benchmark-Messungen auf, dass bei speziellen Anwendungen die Leistung massiv gedrosselt wurde. Also praktisch das genaue Gegenteil, was vor einer gewissen Zeit von primär chinesischen Herstellern unter Benchmark-Cheating aufgedeckt wurde und zu einem entsprechenden Ausschluss geführt hatte. Nur in unserem Fall wird nicht die gesamte Kraft der acht Kerne bei einer App wie AnTuTu frei gelassen, sondern eine Anwendung wie beispielweise Google Chrome gedrosselt.
Cheating, Manipulation oder Mogelei?
Auf den ersten Blick mag man denken, wo denn jetzt da genau das Problem liegen solle. Von Cheating kann ja hier nicht die Rede sein. Die Kollegen sehen das aber von einer etwas anderen Perspektive. Ihrer Meinung nach würde ein derartiges Verhalten die Grenze zwischen Batterieoptimierung, Leistungsbetrug und allgemeiner falscher Darstellung der Gerätespezifikationen eklatant verwischen. Vermutet wird, dass sich OnePlus nicht anders zu helfen wusste, um so halbwegs Akku-Laufzeiten zu realisieren, die mit der Konkurrenz mithalten können.
Doch kann man hier tatsächlich CEO Pete Lau eine vorsätzliche Manipulation vorwerfen? Ein Blick auf die sogenannte Blacklist sagt ja. Denn diese Art der Drosselung wird im ganzen großen Stil betrieben. Unter anderem werden durchaus bekannte und häufig verwendete Anwendungen wie Amazon, Chrome, Facebook, Firefox, Instagram, TikTok, Twitter, YouTube und WhatsApp gedrosselt. Diese zeigen gerade bei einem Benchmark im Vergleich mit anderen Smartphones deutlich schlechtere Werte. Spiele, wie beispielsweise „Genshin Impact“, bekommen wieder die volle Unterstützung.
Google macht es doch aus so
Handelt es sich jedoch um eine Mogelei? Dann würde ich tatsächlich mit nein antworten. Schließlich bedient sich Google selbst bei der Systemverwaltung derartiger Manipulation. Unschön ist eben nur, dass man zum einen so einen eklatanten Nachteil gegenüber einem manch anderen Smartphone hat und das OnePlus diese Maßnahme nicht freiwillig kommuniziert.